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Gai-Jin

Gai-Jin

Titel: Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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fünf Scheffel, das man für ausreichend hielt, um eine Familie ein Jahr lang zu ernähren. Beide stammten aus Dörfern in der Nähe von Kagoshima. Der eine war neunzehn, der andere, der Mann, der verwundet war und nun den Arm verbunden hatte, siebzehn. Beide hatten die exklusive Samuraischule in Kagoshima besucht, die er vor zwanzig Jahren gegründet hatte, um jenen, die besondere Befähigungen aufwiesen, eine spezielle Ausbildung zuteil werden zu lassen, darunter das Studium sorgfältig ausgewählter holländischer Handbücher. Beide waren gute Studenten gewesen, beide waren ledig, beide verbrachten ihre Freizeit damit, ihre Schwertkampfkunst zu vervollkommnen. Beide standen irgendwann in der Zukunft für eine Beförderung an. Der Ältere hieß Shorin Anato, der Jüngere Ori Ryoma.
    Die Stille lastete schwerer.
    Unvermittelt begann er sich mit Katsumata zu unterhalten, als existierten die jungen Männer nicht: »Wenn einige meiner Männer, und seien sie noch so ehrenwert, seien sie noch so sehr provoziert worden, aus irgendeinem Grund eine Gewalttat begingen, die nicht von mir autorisiert wurde, und blieben diese Männer dann in meiner Reichweite, würde ich sie streng bestrafen müssen.«
    »Jawohl, Herr.«
    Er sah das Funkeln in den Augen seines Ratgebers. »Ungehorsam ist Dummheit. Wenn diese Männer am Leben bleiben wollten, gäbe es nur eine Möglichkeit für sie: zu fliehen und Ronin zu werden, auch wenn sie dadurch ihren Sold verlören. Eine Verschwendung, ihr Leben zu vernichten, wenn sie wirklich ehrenwert wären.« Dann richtete er den Blick auf die jungen Männer und musterte sie durchdringend. Zu seinem Erstaunen vermochte er in ihren Gesichtern nichts zu lesen, nur eine tiefe, ernste Ruhe. Seine Vorsicht wuchs.
    »Sie haben ganz recht, Herr, wie immer«, ergänzte Katsumata. »Es könnte sein, daß solche Männer, falls sie Männer von besonderer Ehre sind und wissen, daß sie Ihre Harmonie gestört haben, die wissen, daß Sie keine andere Wahl haben, als sie streng zu bestrafen, daß diese besonderen Männer selbst als Ronin Ihre Interessen wahren, ja, Ihre Interessen vielleicht sogar fördern werden.«
    »Solche Männer gibt es nicht«, erklärte Sanjiro, insgeheim entzückt darüber, daß ihm sein Ratgeber beistimmte. Wieder richtete er den kalten Blick auf die jungen Männer. »Oder?«
    Beide versuchten ihn weiterhin offen anzusehen, wurden aber niedergestarrt. Sie senkten den Blick. Shorin, der ältere, sagte leise: »Es… es gibt solche Männer, Herr.«
    Das Schweigen wurde schwerer erträglich, während Sanjiro darauf wartete, daß sich der jüngere ebenfalls äußerte. Dann nickte der jüngere Ori kaum wahrnehmbar mit dem tief gesenkten Kopf, legte beide Hände flach auf die Tatami und verneigte sich noch tiefer. »Ja, Herr, es ist so.«
    Damit gab sich Sanjiro vorerst zufrieden; ohne weitere Unkosten hatte er sich ihre Treue gesichert und zwei Spione in der Bewegung – für die Katsumata verantwortlich sein würde.
    »Solche Männer würden sehr nützlich sein – falls sie existieren.« Sein Ton war kurz und endgültig. »Katsumata, schreiben Sie sofort einen Brief an die Bakufu und informieren Sie sie, daß zwei Goshi namens – « er überlegte einen Moment, ohne auf das Geraschel im Raum zu achten – »schreiben Sie irgendwelche Namen hinein… heute die Truppe verlassen und ein paar Gai-Jin getötet haben. Die Gai-Jin waren mit Pistolen bewaffnet, die sie drohend auf die Sänfte richteten. Diese beiden Männer, provoziert, wie sie und alle meine Männer waren, entkamen, bevor sie gefangengenommen werden konnten.« Wieder sah er die beiden Männer an. »Was nun euch beide angeht, so werdet ihr zur ersten Nachtwache zurückkommen, um euch das Urteil abzuholen.«
    »Herr«, warf Katsumata hastig ein, »dürfte ich vorschlagen, daß Sie Ihrem Brief noch hinzufügen, die beiden seien ausgestoßen, zu Ronin erklärt, ihr Sold sei widerrufen und eine Belohnung auf ihre Köpfe ausgesetzt worden.«
    »Zwei Koku. Hängt das in ihren Dörfern aus, wenn wir zurück sind.« Sanjiro richtete den Blick auf Shorin und Ori und bedeutete ihnen, sie könnten gehen. Die beiden verneigten sich tief und verschwanden. Voller Genugtuung sah er, daß ihre Kimonos auf dem Rücken schweißnaß waren, obwohl an diesem Nachmittag keine besondere Hitze herrschte.
    »Wegen Yokohama, Katsumata«, sagte er leise, als sie wieder allein waren. »Schicken Sie ein paar von unseren besten Spionen los, um nachzusehen, was

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