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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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in Schweigen, aber bald begannen meine Schäflein aufzutauen und sich angeregt zu unterhalten.
    „Mr. Marsh“, meinte Randolph und hob seinen Blick vom Teller zu mir auf. „Darf ich Sie fragen, was wir hier eigentlich essen?“
    Ich grinste ihm zu. „Schnitzel-Joe, der Wirt der ‚Schlagfalle’, kocht streng nach venusischer Speisekarte, Professor.“ Ich deutete auf die leeren Suppenteller. „Potage au Serpent, sozusagen. Eine Art Kräutersuppe aus Schlangeneiern. Hat sie Ihnen gemundet, Miss Randolph?“
    Sie schluckte und blickte einen Moment verblüfft auf die Suppenteller. Dann lächelte sie. „Nicht übel, Mr. Marsh. Sie war tatsächlich ganz ausgezeichnet. Haben Sie etwa das Gegenteil erwartet?“ Ich runzelte die Stirn und wandte mich wieder ab.
    „Das Gemüse besteht aus Schachtelhalmspitzen“, erklärte ich dem Professor. „Die Leberknödel sind nicht aus Leber, sondern aus Waldschratzunge, und die Kartoffeln sind auch keine Kartoffeln, sondern Fruchtknollen einer fleischfressenden Pflanze. Das Dessert ist Créme á la Venus, ein sehr schmackhaftes Gericht aus der hier ansässigen Seufzerbeere.“
    „Ein eigenartiger Name“, bemerkte Randolph verwundert. „Woher rührt er, wenn ich fragen darf?“
    „Nun, der Strauch der Seufzerbeere besitzt im Inneren seiner Zweige zahllose große Luftkammern, die wie ein verstärkendes Skelett wirken. Wenn man die Beeren abpflückt, gleicht sich der Überdruck der Luftkammern mit der Umwelt aus, und es entsteht ein seufzendes Geräusch.“
    „Die Natur vollbringt die größten Wunder“, meinte Anne Randolph staunend, aber ihr Vater entgegnete:
    „Ist es die Natur?“
    Sie begannen über Dinge zu reden, von denen ich nichts verstehe. Es blieb mir deshalb nichts anderes übrig, als mich stillschweigend meinem Essen zu widmen.
    Als wir fertig waren, ließ ich eine Runde Kaffee auffahren. Kaffee war eines der wenigen irdischen Produkte, die vorläufig noch von der Erde importiert wurden.
    Die Fallensteller im Schankraum hatten sich bisher nicht um uns gekümmert. Sie kauerten mit aufgestützten Ellbogen an ihren Tischen, schlürften ihren scharfen Stoff und unterhielten sich mit tiefen, dröhnenden Stimmen.
    Ich begab mich wieder zur Theke.
    Nach wenigen Minuten zeigte es sich, daß Miss Stanton das Essen über die Maßen gut bekommen sein mußte. Sie rückte von ihrem Tisch ab und – ich dachte, mich träfe der Schlag! Ließ sich doch unsere jüngferliche Lehrerin tatsächlich mit einem der bulligen Trapper in ein Gespräch ein!
    Es kam, wie es nicht anders kommen konnte. Der bullige Riese grinste über das ganze Gesicht und zwickte Miss Stanton mit seiner Pratze unter dem Kinn. Im nächsten Augenblick landete Miss Stantons Rechte klatschend in seinem Gesicht.
    Als der Kerl wütend seine Pfoten nach der erzürnten Mamsell erhob, schob ich mich zwischen sie und richtete mich zur vollen Größe meiner Zwei-Meter-zehn auf. Der Kerl war ein Kanadier. Ich kannte ihn von früher her.
    „Ah, caché“, knurrte er. „Da bist du ja wieder mal.“
    Ich kann normalerweise alles auf der Welt vertragen, mit einer Ausnahme. Wenn man mich einen Duckmäuser nennt, sehe ich rot.
    So bohrte ich ihm denn meine Faust in die Magengrube und setzte rasch mit der Linken nach. Das genügte ihm – aber nun sprangen seine Kumpane auf.
    Es wurde ernst. Die eine Hälfte der anwesenden Fallensteller wandte sich gegen mich, die andere Hälfte befaßte sich etwas näher mit dem dickbäuchigen Riesen von einem Wirt, der mir zu Hilfe eilte.
    Die Kleiderschränke versuchten sogar, taktisch vorzugehen. Ein Teil von ihnen hielt mich vorne beschäftigt, während sich vier weitere alle Mühe gaben, unbemerkt in meinen Rücken zu gelangen. Das sah schlecht aus.
    Ich machte mich bereits auf einen schmetternden Schlag von hinten gefaßt, als einer der Burschen in meinem Rücken plötzlich rauh aufbrüllte. Im nächsten Augenblick torkelte er in meinen Sichtbereich. Es war Otto, ein Baum von einem Kerl. Rücklings segelte er mit fliegenden Armen durch den ganzen Schankraum, riß ein halbes Dutzend Tische und entsprechend viele Schemel um und landete krachend an der Küchentür.
    Ich hatte mir für eine Sekunde Luft gemacht und spähte rasch über die Schulter zurück. Und was mußte ich da erbli-cken?
    Herr Schmidt, jener sanftmütige, vierschrötige Mann aus dem Stahlwerk, stand Rücken an Rücken mit mir und bearbeitete die hartgesottenen Bullen mit Fäusten, die groß wie Schreibmaschinen

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