Werwolfkind (German Edition)
Werwolfkind erscheint bei Earl Warren, 63533 Mainhausen
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E-Book-Erstellung Earl Warren
Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur nach schriftlicher Genehmigung durch die Autoren gestattet.
Die in diesem Roman geschilderten Ereignisse und genannten Personen sind fiktiv.
Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Begebenheiten, mit lebenden oder verstorbenen Personen wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.
EARL WARREN
Werwolfkind
Romantic Thriller
1. Kapitel
»Ricardo, was hast du getan?«
Francesca schreckte aus Albträumen auf. Ihr Baby lag im Kinderbett im Schlafzimmer, es hatte sich freigestrampelt und zappelte unruhig. War es ein Schatten, der über den kleinen Marco mit seiner Windel fiel, oder sprossten dunkle Härchen in seinem Gesicht und auf seinem Körper? Mondlicht fiel in das Zimmer.
Es war Vollmond. Dumpf hörte Francesca das Heulen der in den Gewölben eingeschlossenen beiden Werwölfe. Was sie sah, noch von dem Traum befangen, der ihr Schreckliches gezeigt hatte, war noch schlimmer als dieser Albtraum.
Francesca fiel es schwer, Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden. Sie setzte sich in dem altertümlichen Bett auf. Der Träger des Negligés rutschte von ihrer Schulter und entblößte die wohlgeformte rechte Brust.
Ricardo taumelte ins Zimmer. Sein Hemd war zerrissen, sein starker Bartwuchs zeichnete sich in dem markanten Gesicht des Marchese deutlich ab. Ricardos dunkles Lockenhaar mit dem Anflug von Grau an den Schläfen war zerzaust, sein heraushängendes weißes Hemd wies große Blutflecken auf. Er war außer Atem, sein Blick flackerte.
»Geliebte«, stammelte er und schaute sie an.
»Du hast Blut an den Händen. Was ist passiert?«
Der Marchese taumelte auf das Bett zu und setzte sich nieder. Er brachte kein Wort hervor. Er vergrub das Gesicht in den Händen, ungeachtet dessen, dass er sich mit Blut beschmierte. Francesca schaute ihn an. Tief in ihr wühlte das Grauen. Ja, es war wieder Vollmond – September war es, und es war fast zwei Jahre her, seit die schöne Francesca Montalba die zweite Ehefrau des geheimnisumwitterten Marchese Ricardo di Lampedusa geworden war.
Sie hatten in kleinem Kreis in der Kapelle des Castello di Lampedusa geheiratet, jener Burg unweit des Dorfs San Clemente und der Klosterruine von San Bernardo am Osthang der Serre in der Region Kalabrien. Der Marchese hatte keine Verwandten, abgesehen von seinem üblen Halbbruder Benito, der jetzt als Werwolf mit seiner Gefährtin zusammen in den Gewölben eingekerkert war. Bald danach hatten Francesca und Ricardo eine wundervolle achtwöchige Hochzeitsreise rund um die Welt angetreten.
Ricardo schien über unbegrenzte Geldmittel zu verfügen. Francesca wusste nur, dass es sich um ererbtes Geld handelte, das er jedoch klug vermehrte. Er hatte in Paris und in London Betriebswirtschaft studiert und summa cum laude abgeschlossen. Er war allem Modernen gegenüber aufgeschlossen. Im Castello hatte er mehrere Computer stehen. Anfang der 1990er Jahre ging er mit der Zeit.
Er hatte während der Hochzeitsreise seiner schönen jungen Frau jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie er am Pariser Großflughafen Orly plötzlich einer Eingebung folgend niedergekniet war.
In der Abflughalle, während die Flugpassagiere und andere schauten, hatte er seine Arme um Francescas Hüften geschlungen und sie so kniend umarmt. Dann hatte er den Boden der Halle geküsst, ungeachtet dessen, dass er sich lächerlich machen konnte.
Und gesagt: »Ich küsse den Boden, über den du gegangen bist – Bellissima, Cara mia.«
Francesca, im eleganten Reisemantel und –kleid, hatte ihn aufgehoben und vorwurfsvoll, während ihre Augen jedoch leuchteten, gesagt: »Du sollst doch nicht vor mir knien, du verrückter Graf.«
Da hatte er ihre Hand geküsst, sie wieder umarmt, als er ihr gegenüber stand.
Und ihr ins Ohr geflüstert: »Du hast mich von dem Fluch der Lykanthropie befreit. Mit dir bin ich glücklicher, als ich es jemals in meinem Leben war. Das werde ich dir nie vergessen.«
Dann, nach einer Weile: »Meine schöne, meine wunderbare, über alles geliebte junge Frau. Ich werde die nie im Stich lassen. Selbst aus den Feuern der Hölle würde ich kommen, wenn ich
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