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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
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zu lassen – und die ganze Zeit fuhren wir wer weiß wohin. Er weiß auch nicht, was wir tun sollen«, fügte sie bitter hinzu.
    »Glaubst du, daß wir uns verirrt haben?«
    »Ob ich es glaube? Liebling, ich weiß es.«
    Sie setzte sich auf den Rand ihrer Koje und klagte: »Ich habe entsetzliche Kopfschmerzen.«
    »Das ist ja kein Wunder«, sagte ihre Kameradin. »Warte, ich mache dir einen Tee.«
    Nancy Eklund sagte zweifelnd: »Meinst du, ob das ratsam ist. Jedesmal wenn wir kochen, steigt die Temperatur wieder ein bißchen höher. Und – «
    »Nun, laß das meine Sorge sein«, sagte Julia, ihre Kabinengenossin. »Du bist eine wichtige Persönlichkeit auf diesem Schiff, und du mußt in Form bleiben.«
    Die Bibliothek ließ sich gern überreden, obwohl sie ahnte, daß ihre Kameradin nicht ohne Grund so hilfsbereit war. Aber sie hatte Kopfschmerzen, und ihr war augenblicklich alles gleichgültig. Und es stimmte auch, daß sie während eines Sprunges ungefähr die wichtigste Persönlichkeit an Bord war.
    Es war allerdings eine Pflicht, die Nancy haßte, ob sie nun wichtig war oder nicht. Und sie dankte ihrem Stern, daß sie sich die meiste Zeit über in Trance befand und nicht sehen konnte, was zum Beispiel die Verzerrungen des Riemannschen Raums ihrer eigenen Erscheinung antaten. Aber es war eine ermüdende und knifflige Arbeit, sogar in Trance. Etwas davon drang wohl oder übel auch in ihre Bewußtseinssphäre ein, und sie wurde oft von Träumen über den Hyperraum gequält – Hyperraumkurse, Positionen und Triangulationspunkte wirbelten in ihrem Hirn wild durch einander.
    Julia brachte den Tee, und Nancy sagte: »Es tut mir leid, daß ich mich immer beklage. Weiß der Himmel, wir sind nicht übler dran, als wir erwarten konnten. Wir haben uns schließlich freiwillig gemeldet und wußten, daß es gefährlich werden könnte.«
    »Aber wir haben nicht geahnt, daß wir uns zu Tode schwitzen würden, Nancy. Diese ewige Fragerei: Soll ich das Licht anstellen, darf ich noch ein bißchen Tee kochen? Wirklich – ein schneller Tod wäre mir viel willkommener als diese Art des Sterbens – so langsam und nach und nach durch eine kleine Plage nach der anderen zu Tode gequält zu werden.« Abschätzend sah sie das andere Mädchen an und fragte in einem ganz anderen Ton: »Ich nehme an, du bist sehr müde, nicht wahr?« Nancy Eklund richtete sich etwas auf und starrte sie erschrocken an. »Julia, du willst doch nicht, daß ich mit dieser schrecklichen Geschichte fortfahre?«
    »Natürlich nicht, wenn du keine Lust dazu hast«, sagte ihre Kameradin bescheiden. »Aber die Zeit vergeht dabei so angenehm – wenn du nicht zu heiser bist, heißt das.«
    »Das nicht.« Nancy trank einen Schluck Tee. »Ich habe schließlich die meiste Zeit über empfangen und nicht gesendet«, sagte sie in ihrem Berufsjargon. »Wenn du es wirklich möchtest?« fügte sie zögernd hinzu.
    »Register!« sagte Julia triumphierend. Sie wartete lieber nicht, ob Nancy ihre Ansicht noch ändern würde. Kaum hatte sie das Stichwort ausgesprochen, als Nancy in Trance verfiel. Julia erwischte noch schnell die Teetasse, bevor der Tee verschüttet werden konnte. »Dichtung«, sagte sie dann und gab den Namen des Autors, den Titel und das Kapitel des Kriminalromans, den sie gerade »las«. Befriedigt setzte sie sich zurecht, während die Bibliothek den Faden der Geschichte wieder aufnahm.
    Was sollte man auch anderes tun, dachte Julia. Weder für Nancy, für sie oder irgend jemand sonst gab es etwas zu tun, bis die Genies auf der Brücke und im Kartenhaus herausgebracht hatten, wo sie waren. Und das würde vermutlich Tage in Anspruch nehmen.
    ABER sie hatte unrecht. Commander Broderick brütete in der Messe über einer Tasse Kaffee, als Cicarelli eintrat. Er sah müde aus, wartete aber nicht ab, daß ihn jemand fragte, sondern sagte von selbst: »Ja, ja, wir haben eine Position. Aber sie taugt nichts.«
    »Weit weg?« fragte ihn einer der Bridgespieler, die an der anderen Seite des Tisches saßen. Cicarelli nickte grimmig: »Ziemlich weit weg. Wir haben sie mit Hilfe der extragalaktischen Nebel bekommen. Vielleicht sagt das euch etwas. Ich schätze« – er warf ihnen von unten herauf einen schnellen Blick zu – »etwas mehr als 15 000 Lichtjahre von Sol.«
    Fähnrich Lorch nahm die Karten auf und begann, sie automatisch auszuteilen. Was sollte man auch sonst machen?
    Aber seine, Gedanken waren nicht ganz beim Spiel.
    15 000 Lichtjahre von der Sonne!
    Im

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