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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Flasche Whisky, und Graham schenkte allen ein.
    Nick nahm einen langen Schluck und lehnte sich dann behag- lich in der Koje zurück, in der er saß. »Marcaine«, sagte er plötzlich. »Das ist die Erklärung.«
    »Was?«
    »Ich habe hier gesessen und mir eingebildet, ich esse Fleisch und trinke Whisky. Was sagt ihr zu dieser Verrücktheit?« Er nippte genießerisch an seinem Glas und sagte dann zu Graham: »Ich sehe, Sie haben fleißig gearbeitet. Sind Sie schon bei Sun Lake angelangt?«
    »Ja, ich habe die Reise und meine Eindrücke in Marsport. Jetzt fange ich mit Sun Lake an. Sagen Sie, sind Sie nicht der Mann, der die Fußspuren der Zwerge gesehen hat?«
    »Wie, der Zwerge? Oh, das. Ja, ich habe Spuren gesehen, draußen bei den Rimrockhügeln. Aber es waren die Kinder, die ihre Ziegen dort grasen lassen.«
    »Dürfen sie da draußen barfuß herumlaufen?« fragte Graham.
    »Dürfen!« Das Wort kam wie eine Explosion. »Sie können sich wohl nicht mehr an Ihre Jugend erinnern? Haben Sie damals danach gefragt, was Sie dürfen und was nicht?«
    »Ich glaube, das beantwortet meine Frage«, lachte Graham. Er griff nach seinen Notizen und stand auf. »Ich mache mich jetzt besser auf den Weg und gehe dem Funker ein bißchen um den Bart, damit er meine Notizen nach Marsport durchgibt.«
    Er ging zur Tür und stieß fast mit Anna zusammen, die gerade herein wollte.
    »Entschuldigung«, sagte sie zu Graham – und zu Tony: »Ich wußte nicht, daß du Besuch hattest, Tony. Ich habe heute den ganzen Tag im Labor geholfen, und ich dachte, ich schaue noch einmal schnell vorbei.« Sie lächelte Tony und Nick zu und wandte sich dann wieder an Graham. »Wollten Sie gerade gehen?«
    Nick sagte aus seiner Koje: »Graham, wenn Sie nur einen  Tropfen Kavaliersblut in Ihren Adern haben, dann bleiben Sie noch und bieten der Dame einen Schluck aus dieser bewußten Flasche an.«



»Ich habe, und ich werde«, sagte Graham und verließ die Tür. »Ich werde sogar Ihnen noch einen Schluck anbieten.« Er holte die Flasche wieder hervor.
    »Tony!«
    Die drei Männer wandten ihre Aufmerksamkeit Anna zu.
    »Tony«, sagte Anna ohne Umschweife, »hast du Mr. Graham schon von unserer mißlichen Lage erzählt? Meinst du nicht, daß er uns helfen könnte?«
    »Hm«, sagte Graham und setzte sich. »Na, da erzählen Sie mal, was ich für das liebe alte Sun Lake tun kann.«»Sie können uns sozusagen das Leben retten, das Leben der Kolonie, meine ich«, sagte Nick geradeheraus. »Wenigstens denken wir, daß Sie das tun könnten; wenn Sie wollen, heißt das. Wenn Sie mit der nächsten Rakete zurückfliegen, dann wird diese Rakete unsere Exportkisten nicht an Bord haben, weil wir, und das ist das Verrückte, eine Ladung Marcaine nicht gestohlen haben, wie uns vorgeworfen wird. Das Marcaine ist nicht hier, und wir konnten es nicht finden, trotzdem wir uns alle Mühe gaben. Das bedeutet, daß Bell die Kolonie auf ein halbes Jahr abriegeln wird. Sie kennen Bell von früher her. Sie könnten einen solchen Stunk machen, daß er uns auf alle Zeiten in Ruhe läßt, ja, daß man ihn vielleicht mit der nächsten Rakete zur Erde zurückbeordert. Ihr Einfluß ist groß genug, um das fertigzubekommen. Wir wissen keinen andern Ausweg.«
    »Ihre Worte sind sehr schmeichelhaft für mich«, antwortete Graham, »aber leider nicht ganz verständlich. Vielleicht klären Sie mich mal über die Einzelheiten auf.«
    »Bell kam vor drei Tagen mit seiner Truppe hier angerückt«, begann der Doktor und berichtete dann Punkt für Punkt die ganze Geschichte, einschließlich der Gerüchte, die man ihm in Marsporthinterbracht hatte.
    »Brenner versucht mit allen Mitteln, Sun Lake an sich zu bringen«, endete Tony endlich. »Sie haben es Bell schon einmal gezeigt. Sie könnten es wieder schaffen. Es sieht so aus, als wäre das Ganze ein abgekartetes Spiel zwischen Bell und Brenner. Bell soll uns vom Mars herunterbekommen und dann dafür sorgen, daß Brenner die Konkursmasse der Kolonie in einer vorher abgesprochenen Versteigerung in die Hände gespielt bekommt.«
    Der Journalist überlegte einen Moment und sagte dann: »Ich denke, da läßt sich schon etwas machen. Immerhin ist es eine gute Geschichte. Ein Versuch kann ja nichts schaden.«
    Nick schrie laut: »Hurra!«, und Tony seufzte erleichtert auf. Er schaute hinüber zu Anna an ihrer Werkbank, aber sie mußte während des Gesprächs wieder gegangen sein.
    »Schön«, sagte Graham, »das wäre also erledigt. Jetzt müssen Sie

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