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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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strikt geweigert.«
    »Und das bedeutet, gleichgültig, wie sehr wir uns Mühe geben, daß er später immer noch kommen und sagen kann, wir hätten eben doch nicht sorgfältig genug gesucht.«
    »Können wir keinen leihen oder kaufen?« wollte Gracey wissen.
    »Die elektronischen Bluthunde stehen nur Regierungsstellen zur Verfügung«, sagte Mimi. »O’Donnell hat sich schon erkundigt.«
    »Na gut, dann müssen wir eben ohne einen Bluthund fertig werden.« Nick Cantrella sprang auf und lief rastlos im Zimmer auf und ab. »Ich wette, ich könnte uns einen zusammenbauen, wenn wir nur mehr Zeit hätten.«
    »Aber die haben wir eben nicht.«
    »Und was ist mit Graham?«
    Tony wußte, daß sie eine Antwort von ihm erwarteten. »Ich weiß es nicht. Er liebt Bell nicht besonders, aber als ich ihm heute nachmittag einen Köder hingehalten habe, hat er nicht angebissen«, sagte er. »Ich glaube, es ist besser, wir rechnen vorläufig nicht mit ihm. Wir können ja immer noch versuchen, ihn allmählich auf unsere Seite zu bekommen. Jedenfalls scheint er auf plumpe Annäherungsversuche nicht zu reagieren. Das habe ich gemerkt, als Chabrier und die anderen Industriellen ihn einladen wollten.«
    »Allmählich!« grollte Nick. »Wir haben nur noch sechs Tage.«
    »Jedenfalls müssen wir es sehr diplomatisch anfangen«, sagte Gracey. »Auf alle Fälle werden wir erst einmal die Kisten untersuchen, und dann können wir Graham immer noch angehen. Er muß ein paar Tatsachen haben, auf die er sich berufen kann.«
    »Sehr richtig«, stimmte ihm Mimi zu. »Wir wollen jetzt noch einmal den morgigen Tag durchsprechen. Wenn wir in aller Herrgottsfrühe anfangen, dann können wir vielleicht am Abend alle Kisten ausgepackt haben. Das würde bedeuten, daß wir die Kisten offen lassen müssen und erst später wieder verpacken können. Das ist unangenehm, aber ich sehe keinen andern Ausweg, denn erst, wenn wir alle Kisten untersucht haben, können wir uns mit gutem Gewissen Graham vorknöpfen. Wie lange bleibt er übrigens in Sun Lake, Tony?«
    »Vielleicht drei Tage, sagte er mir.«
    »Dann bleibt uns also keine andere Wahl. Vielleicht sind wir morgen abend um einiges gescheiter.«
    Der Kolonistenrat verbrachte noch zehn geschäftige Minuten, in denen sie alle Einzelheiten der morgigen Aktion absprachen, dann machten sich die drei Männer auf den Heimweg.
    TONY schritt langsam die einzige Straße der Siedlung hinunter. Er versuchte dabei seine Gedanken zu ordnen. Er hatte einen langen ereignisreichen Tag hinter sich. Es war drei Uhr fünfzehn gewesen, als Tad ihn in aller Frühe geweckt hatte, und jetzt war es Abend, und immer noch wartete Arbeit auf ihn.
    Als er kurz im Spital vorbeischaute, um seine Tasche zu holen, fand er im Wohnzimmer Graham mit Harve Stillman an.
    »Da bist du ja endlich, Doc. Ich habe nur auf dich gewartet. Ich muß hinüber zur Funkbude. Tad ist zwar heute dran, aber er konnte seine Augen nicht mehr offenhalten. Es ist besser, wenn ich die Nachtschicht übernehme.«
    Harve ließ Tony und Graham allein, und Tony betrachtete sich seinen Gast unbehaglich. »Kann ich noch irgend etwas für Sie tun?« fragte er. »Ich muß leider noch einmal weg. Ein paar Patienten besuchen. Aber ich bleibe nicht lange.«
    »Kann ich nicht mit?« fragte Graham. »Ich würde ganz gern mitkommen, das heißt, wenn ich Ihnen dabei nicht lästig falle.«
    »Warum nicht, wenn Sie wollen? Ich möchte sowieso, daß Sie sich einmal das Baby ansehen, von dem ich erzählt habe. Wir sind mächtig stolz darauf. Meine andere Patientin ist allerdings ziemlich krank. Es ist besser, wenn Sie draußen warten, während ich sie untersuche.«
    Sie gingen zuerst zum Haus der Radcliffs, aber Joan schlief, und Tony wollte sie nicht wecken. Sie bekam sowieso zu wenig Schlaf. Er würde sie dann morgen besuchen.
    »Und wo wohnt das Baby?« fragte Graham, während sie die Straße weiter hinuntergingen.
    »Hier sind wir schon. Das ist das Haus der Kandros.«
    »Hallo, Polly!« sagte Tony, als die Tür sich öffnete, noch bevor sie geklopft hatten. »Ich habe einen Besucher mitgebracht. Mr. Graham. Ich hoffe, es ist dir recht?«
    »Ich – oh, natürlich. Wie geht es Ihnen? Bitte, treten Sie doch näher!« Sie benahm sich übertrieben förmlich, und ihr Aussehen war besorgniserregend, Tony fragte sich, wann sie wohl das letzte Mal geschlafen haben mochte. Ihre Augen glänzten unnatürlich, ihre Lippen waren zusammengepreßt, und sie hielt sich nur krampfhaft
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