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Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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nicht gefoltert wird. Er bekommt zehn Jahre Gefängnis. Bis jetzt hat es aber noch keiner lebend verlassen.«
    »Ich verstehe«, sagte Hawkes. »Wirklich interessant. Aber jetzt zurück zu unserem Dieb. Die Situation ist momentan die:
    Man hat mich hierher geschickt, weil wir einen Tip bekommen haben, daß unser bärtiger Freund wieder mal aufgetaucht ist. Und wir können wohl mit Recht annehmen, daß er jetzt einen dritten Überfall vorbereitet. Lassen wir für den Augenblick mal diese Sache mit der Langlebigkeit beiseite. Unsere Aufgabe ist es, ihn auf frischer Tat zu ertappen. Wann, glauben Sie wohl, wird er sein Glück versuchen?«
    »Es muß noch vor morgen mittag passieren«, sagte Johnson. »Morgen ist Zahltag für die Eingeborenen. Wir nehmen zwar während des ganzen Jahres die Pelze an, aber wir zahlen nur einmal im Jahre aus. Auf diese Weise brauche ich nicht das ganze Jahr über auf das Geld aufzupassen. Augenblicklich habe ich mehr als fünfzigtausend Credit im Safe.«
    »Dann müssen wir uns jeden Augenblick auf ihn gefaßt machen«, sagte Hawkes, »obwohl ich ihn vor heute abend eigentlich nicht erwarte. Vermutlich gerade dann, wenn Sie schließen wollen. Er braucht Sie, um den Safe aufzubekommen. Ich kann also mit Ihrer Hilfe rechnen?«
    Johnson nickte.
    EIN paar Stunden später sagte Johnson zu Hawkes: »Ich habe mir über die Diebstähle ein paar Gedanken gemacht. Ich habe eine Theorie, die ein paar der Dinge erklären könnten, die uns vorläufig noch schleierhaft sind.«
    »So?« Hawkes schaute Johnson durchdringend an.
    »Sicher haben Sie schon von unserer Attraktion hier gehört – dem natürlichen Möbiusstreifen. Soweit bekannt ist, hat noch niemand einen gewissen Punkt überschritten und ist zurückgekehrt. Angenommen, an diesem Punkt passiert irgend etwas mit der Zeit – und der Bärtige hat irgendwie davon erfahren? Angenommen, jemand, der den ganzen Streifen umrundet und dann zurückkehrt, findet, daß – sagen wir – in der Zwischenzeit zwanzig Jahre verstrichen sind, während für ihn nur ein paar
     



 
    Minuten vergangen sind?«
    »Fahren Sie fort!« Hawkes lehnte sich interessiert vor.
    »Er verübt seinen ersten Raub«, sagte Johnson, »und umrundet den ganzen Streifen. Wenn er zwanzig Jahre später wieder auftaucht, hält natürlich kein Mensch mehr nach ihm Ausschau. Er verläßt Marlock und lebt die nächsten fünf Jahre von dem gestohlenen Geld. Dann hat er alles durchgebracht, kehrt zurück und wiederholt das Ganze. Diesmal reicht das geraubte Geld nur drei Jahre. Und jetzt ist er wieder da, um es von neuem zu versuchen. Sehen Sie, wie diese Theorie alle Punkte fein säuberlich erklärt?«
    Hawkes lächelte und lehnte sich wieder zurück. »Ein bißchen zu säuberlich«, sagte er. »Außerdem haben Sie keinen greifbaren Beweis, der Ihre Theorie erhärten könnte.«
    »Das stimmt allerdings, den habe ich nicht«, mußte Johnson ihm beipflichten.
    Draußen vor der Tür knarrte ein Brett des Fußbodens. Johnson warf einen hastigen Blick hinüber in die Ecke, wo Hawkes mit seiner Pistole auf dem Schoß saß. Hawkes sah Johnson bedeutungsvoll an, aber er äußerte keinen Laut.
    PLÖTZLICH wurde die Tür mit einem Ruck aufgestoßen, und der bärtige Fremde stand vor Johnson. »Hände hoch!« krächzte er. Die Pistole in seiner Hand zielte genau auf Johnsons Kopf.
    Der Mann mit dem Bart kam näher. Hawkes machte eine schnelle Bewegung, und der Gangster blickte zu ihm hinüber. Die Kugel aus Hawkes Waffe machte ein kleines, dunkles Loch in der linken oberen Ecke seiner Stirn.
    Auf dem Gesicht des Bärtigen zeigte sich ein ungläubiger, erstaunter Ausdruck, während er langsam hin und her schwankte und dann mit steifem Körper nach hinten überkippte. Er schlug mit einem harten Laut auf dem Boden auf und seine Pelzmütze fiel ihm vom Kopf.
    »Ich dachte, wir gehen lieber auf Nummer Sicher«, sagte Hawkes, stand auf und ging hinüber zu seinem Opfer. Bevor er sich bückte, steckte er die Pistole ein. Dann nahm er die Pelzmütze des Toten und legte sie ihm übers Gesicht.
    Einen langen Augenblick schauten sich die beiden Männer schweigend an. Hawkes stand da und rieb geistesabwesend die rechte Hand an seiner Hose. Johnson spielte müßig mit der Pistole, die er plötzlich aus der Schublade seines Tisches genommen hatte.
    Endlich ließ sich Hawkes wieder in seinen Stuhl sinken. »Es ist und bleibt ein schmutziges Geschäft«, sagte er.
    Johnson wandte sich ihm zu. »Haben Sie den

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