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Galaxis Science Fiction Bd. 09

Galaxis Science Fiction Bd. 09

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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konnten, als daß wir Zeit für andere Gedanken gehabt hätten.
    DER Quacksalber ist unsere einzige Hoffnung«, sagte Kapitän Corelli und stöhnte unwillkürlich bei dem Gedanken. »Wenn dieser hypochondrische Idiot genug Hirn hat, um sich vorläufig nicht zu rühren. dann haben wir vielleicht eine Chance. Wenn sie auch ihn erwischen. dann sind wir verloren.«
    Unser Quack war aber eine verdammt schwache Stütze.
    Sein Name war Alvin Frick, niemand benutzte ihn je. Er war neunundzwanzig Jahre alt und kümmerte sich um unsere Hydroponiktanks, was kaum mehr ist als niedrigste Handarbeit. Er war klein und plump und der einzige Hypochonder, dem ich je begegnet bin in dieser modernen Zeit, die Krankheiten fast gar nicht mehr kennt. Er lamentierte ununterbrochen über die Bakterien, die in seinen Reduktionstanks herumkrabbelten, und bei dem bloßen Gedanken, daß er sich – trotz aller vorbeugenden Impfungen – bei einer Landung einmal irgendeine schreckliche unbekannte Krankheit zuziehen könnte, wurde er ganz grün vor Angst. Er nahm dauernd irgendein Gebräu zu sich, das er sich nach Rezepten in uralten Medizinbüchern zusammenmixte, und wenn er gerade dienstfrei hatte, dann besprühte er sich und seine Kabine mit Desinfektionsmitteln. Sein Spleen hatte nur ein Gutes – hätte er zu der gleichgültigen Sorte gehört, dann hätte er bei den bekannten Wohlgerüchen in der Hydroponikabteilung wahrscheinlich eher wie eine Jauchegrube und nicht wie eine Apotheke gerochen.
    Wir hatten uns nie ernsthaft bemüht, ihn loszuwerden, denn immerhin hätten wir einen noch schlimmeren Tankfarmer erwischen können, aber jetzt wünschten wir, wir hätten es getan. Und wir hatten auch kaum begonnen, Möglichkeiten für eine Flucht auszutüfteln, als eine Horde grinsender Eingeborener in den Hof kam und den tief und friedlich schlafenden Quacksalber in unserer Mitte deponierte.
    Er erwachte kurz vor Sonnenuntergang, und als wir ihm erzählten, was inzwischen geschehen war, kippte er prompt wieder um – diesmal vor Angst.
    »Du bist ja eine schöne Hilfe, du supersteriles Maultier«, sagte ich, als er zum zweiten Male erwachte. Wahrscheinlich hätte ich noch Schlimmeres gesagt, aber gerade in diesem Moment kam Gaffa mit den beiden finster blickenden Haslop im Schlepptau und überreichte uns das Problem, das sein Stamm seit der Ankunft Haslops vor zweiundzwanzig Jahren ausgearbeitet hatte.
    »Wir haben von Haslop genug erfahren«, sagte Gaffa, »um eine Idee von den Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten zu bekommen, die der Ausbreitung Ihres Terranischen Reiches durch die Galaxis folgen, und uns darüber klar zu werden, daß wir zu gegebener Zeit entweder ein Teil dieses Reiches werden oder uns völlig isolieren müssen.
    Wir sind eine friedliebende Rasse und fühlen, daß wir wahrscheinlich ebensoviel von Ihren physikalischen Wissenschaften profitieren könnten wie Sie und Ihr Volk von unseren biologischen Kenntnissen. Aber bevor wir riskieren können, unsere Existenz der Erde bekanntzugeben, muß zuerst noch die Frage geklärt werden, ob wir uns überhaupt miteinander vertragen werden. Wir haben uns deshalb einen Versuch ausgedacht, dessen Ausgang darüber entscheiden soll, welchen Kurs wir in Zukunft einschlagen werden.«
    WIR sahen uns gegenseitig mit hochgezogenen Augenbrauen an und konnten uns noch nicht so richtig vorstellen, was die Balaker nun wirklich für eine Überraschung im Sack hatten.
    »Tausende von Generationen lang haben wir unsere ganze Energie darauf gerichtet, uns selbst und unsere Umwelt kennenzulernen«, fuhr Gaffa fort. »Denn wir wissen, daß keine Rasse wirklich ausgewogen sein kann, die sich nicht selber kennt. Die Symbiose alles Lebens auf unserem Planeten ist das Resultat dieses Wissens. Wir möchten uns vergewissern, daß Sie in der Lage sind, Ihre eigene Spezies genauso gut zu verstehen, bevor wir Ihrem Terranischen Reich unsere Dienste anbieten – und darauf zielt der Test ab, den wir für Sie vorbereitet haben.«
    Kapitän Corelli warf sich steif in die Brust. »Ich denke doch«, sagte er, »daß wir drei in der Lage sein sollten, euer kleines Rätsel zu lösen, wenn Sie erst einmal die Freundlichkeit haben, uns zu sagen, was es ist.«
    Gaffa warf einen fragenden Blick in Richtung auf den Quacksalber, und ich sah, daß er sich wunderte, warum Corelli ihn in seine prahlerische Behauptung nicht mit einbezogen hatte. Aber Gaffa wußte nicht, was für ein simpler Geist der Quack sein konnte, noch wie

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