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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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der Sprecher. »Ich sagte doch, dass es ein Kinderspiel ist. Und wir können das Update sehr schnell in allen Sektoren Ihres Planeten freisetzen, indem wir die günstige Falzgeometrie ausnutzen, die wir auf unserer Welt eingerichtet haben. Sobald Sie Ihre juristischen Hausaufgaben erledigt haben, kann unverzüglich die massive Copyright-Verletzung beginnen, die im Körper jedes Nicht-Nordkoreaners stattfinden wird.«
    »Fantastisch«, sagte Judy. »Also haben wir alles geklärt. Vorausgesetzt, Paulie hält sein Wort. Was ein Problem sein könnte. Er verbirgt sich weiter hinter einem Metallicam-Kraftfeld, sodass wir keinen Handlungsspielraum haben, wenn er sein Versprechen nicht einhalten will.«
    »Ach, das dürfte kein Problem sein«, sagte der Sprecher. »Wir haben die Situation in der Decapus-Kolonie die ganze Zeit beobachtet. Wie es aussieht, hat sich eine schwarze Katze im Gebäude auf Paulies Seite des Kraftfelds versteckt. Kurz nachdem Sie von dort verschwunden sind, sprang sie ihn an und konnte ihn überwältigen. Die Katze scheint Befehle von der Frau namens Manda zu befolgen. Und der Staubsauger hat einen Lachanfall erlitten, der ihn daran hindert, in irgendeiner Weise tätig zu werden. Also bin ich mir sicher, dass Paulie sein Wort halten wird.«

    70 Früher traf sich der Rat in einem angemessen würdevollen Raum, dessen Konturen, Ausmaße und Größenverhältnisse eine materielle Entsprechung der eleganten Gleichung waren, die den Beweis für die ewige Gültigkeit der Doktrin der Einheimischen Künste lieferte. Dann kam der Kotter-Moment – und einige Monate danach tauchten wilde Gerüchte auf, dass die Band Black Sabbath den Wächterrat aufsuchen wollte, um irgendeine abscheuliche Forderung zu stellen. Die Wächter gestalteten sofort ihre Behausung um, damit sich die Band dort etwas heimischer fühlte, wie man hoffte – falls sich die Gerüchte tatsächlich bewahrheiten sollten. Bis heute haben sie die Änderungen nicht rückgängig gemacht, weil … schließlich kann man ja nie wissen …
    Aus demselben Grund wurden die Atmosphäre und Schwerkraft der Erde im Kern perfekt nachgebildet – genauso wie in jeder anderen Einrichtung der Wächter (einschließlich des gesamten Planeten, auf dem pluhhhs die Townshend-Linie in Betrieb hielten.) Dazu waren enorme Umbauten nötig, da er die doppelte Gravitation der Erde und eine Atmosphäre besaß, die durch einen unheimlichen Zufall fast genau die gleiche chemische Zusammensetzung wie Drakkar Noir hatte.

Epilog
    Der Große Entschleuniger
    Die nächsten Wochen verliefen ziemlich verrückt. Sobald Miauhaus und Manda Paulie dazu gebracht hatten, das Kraftfeld abzuschalten, wurden er und Özzÿ zum Planeten der Wächter disloziert, wo sie in Untersuchungshaft kamen. Der Staatsanwalt verlangte eine Bestrafung durch »kontinuierlich wiederholte Einäscherung«, was sehr schlimm klang (und für Manda sehr vertraut, da sie eine katholische Erziehung genossen hatte). Aber weder Paulie noch Özzÿ waren vorbestraft, was ihren Antrag auf Straferlass aussichtsreich erschienen ließ. Der Staatsanwalt war genauso glücklich wie alle anderen, dass ihm neunzig Prozent seines Vermögens erhalten blieben, was nicht geschehen wäre, wenn die Angeklagten sich nicht alle Mühe gegeben hätten, die Erde zu vernichten. Also einigten sich beide Seiten nach ordentlichem Gefeilsche auf einen Vergleich, der auf dreißig Tage 71 »verschärfte Exilierung« hinauslief.
    Eine derartige Strafe war seit den frühesten Tagen der Kultivierten Geschichte nicht mehr verhängt worden. (Da draußen gibt es so gut wie gar keine Verbrechen mehr, da die Kultivierten Lebewesen wahrlich ein Haufen jämmerlicher kleiner Heulsusen sind.) Es war erforderlich, die Verurteilten in eine Region »außerhalb der Außengrenzen der Kultivierten Liga« zu verbannen, wo sie zudem unter Hausarrest gestellt werden sollten. Das klang gar nicht schlecht, doch als es an der Zeit war, sie zu exilieren, wurde allen klar, dass die Kultivierte Liga gar keine Außengrenzen mehr hatte. Und selbst wenn man eine gefunden hätte, hatten weder Paulie noch Özzÿ dort einen Zweitwohnsitz.
    Inzwischen wurde ein neues Kraftfeld rund um unseren Planeten errichtet (mit der Bezeichnung Bieber-Linie, wie ich nur ungern erwähne). Also schlug jemand vor, dass sie an einen Ort verbannt werden sollten, der innerhalb dieses Kraftfeldes lag, da sie sich damit gewissermaßen außerhalb des Territoriums der Kultivierten Liga befinden

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