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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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Sprecher entrüstet. »Für primitive Gesellschaften gelten ihre eigenen Gesetze und Traditionen. Wenn wir ihnen unsere Überzeugungen aufdrängen würden, wäre das imperialistisch, spezistisch und ethnozentrisch.«
    »Ich verstehe. Vor diesem Hintergrund möchte ich fragen, was geschieht, wenn ein Kunstwerk, das seinen Ursprung in einer Kultivierten Gesellschaft hat, innerhalb einer primitiven Gesellschaft zugänglich gemacht wird. Welches Urheberrecht würde dann innerhalb der primitiven Gesellschaft für dieses Kunstwerk gelten? Das der Kultivierten Liga? Oder das der primitiven Gesellschaft?«
    »Das der primitiven Gesellschaft. So maßgeblich die Doktrin der Einheimischen Künste für uns auch sein mag, wäre es unmoralisch, sie Außenstehenden aufdrängen zu wollen.«
    »Außerdem würde man unser Ersuchen vermutlich sowieso ignorieren«, fügte die tiefe, grollende Stimme mürrisch hinzu.
    »Dann möchte ich jetzt etwas konkreter werden, Ratssprecher«, sagte ich. »Wenn ich eins Ihrer kollektiv-patrimonialen Musikstücke nehmen und das Copyright in Washington anmelden würde, wären innerhalb der Grenzen der USA die amerikanischen Gesetze für diesen Song maßgeblich. Und damit wäre das Copyright gemäß der Berner Konvention auch in allen anderen Ländern der Erde geschützt.«
    »Ich bin nicht in allen Einzelheiten mit Ihren Gesetzen vertraut, aber es klingt plausibel.«
    »Es stimmt, was er sagt, Euer Erhabenheit«, sagte Judy und warf mir einen verblüfften Blick zu. »Er kennt sich bestens mit der Berner Übereinkunft aus.«
    »Wenn also dieser kollektiv-patrimoniale Song auf der Erde illegal kopiert würde«, fuhr ich fort, »müssten Menschen dafür die vom amerikanischen Recht geforderte Strafe zahlen, die dann den eingetragenen Rechteinhabern auf der Erde zustehen würde.«
    »Das ist korrekt«, bestätigte der Sprecher.
    »Gut. Nehmen wir jetzt an, ich würde in den USA eine Firma gründen, die sich im Gemeinschaftsbesitz sämtlicher Bürger der Kultivierten Liga befindet. Dann würde ich das Verwertungsrecht eines kollektiv-patrimonialen Songs für diese Firma registrieren lassen.« Ich machte eine kurze Pause, um es sacken zu lassen. »Nun nehmen wir an, irgendein junger Kerl, der in New York lebt, würde diesen Song raubkopieren. Die Strafgebühr für diese Copyright-Verletzung würde theoretisch den Bürgern der Kultivierten Liga zustehen – jeder Einzelne von ihnen hätte Anspruch auf einen winzigen, gleichwertigen Anteil davon. Richtig?«
    »Nun ja, so wäre es«, sagte der Sprecher.
    »Wenn ich also theoretisch eine größere Menge Ihrer Songs in Ihrem Namen auf der Erde registrieren lasse … und wenn die Menschen der Erde genauso viele Raubkopien von Ihren Songs machen würden, wie Sie es mit unseren Songs getan haben, dann müssten unsere gegenseitigen Verpflichtungen ausgeglichen sein, nicht wahr?«
    »Das ist theoretisch richtig«, sagte der Sprecher langsam. »Aber nach Ihren eigenen Gesetzen macht sich nur die Person strafbar, die eine illegale Kopie herstellt oder hochlädt. Was natürlich fair und logisch ist. Doch mit dem Ausgleich der Schulden gibt es ein Problem. Denn wirklich jeder Nicht-Nordkoreaner auf der Erde hätte genau genommen Anspruch auf eine enorme Geldsumme, da das Vermögen, das Musiklabels, Musikern und anderen Rechteinhabern zusteht, in Form von Steuern umverteilt wird.«
    »Ah, ich verstehe«, sagte ich. »Um also die Schulden des Universums auszugleichen, genügt es nicht, einfach nur jede Menge illegaler Kopien auf der Erde anzufertigen. Stattdessen muss wirklich jeder Nicht-Nordkoreaner persönlich Unmengen von illegalen Kopien machen.«
    »Genau.«
    »Danke, dass Sie das für mich klargestellt haben, Ratssprecher.« Ich hielt kurz inne, um meine Zuhörer auf den Themenwechsel vorzubereiten. Dann sagte ich: »Ratssprecher, sind Sie mit dem vertraut, was gemeinhin als ›Junk-Joke‹ bezeichnet wird?«
    Der Sprecher gluckste. »Aber natürlich. Ich bin sogar sehr davon angetan. Das sind Witze, die medizinische Techniker in ihre Arbeit einbauen, wenn sie den genetischen Code einer Spezies updaten. Haben Sie schon den von dem Wissenschaftszweig gehört, der sich mit der Erforschung artspezifischen Schlafverhaltens beschäftigt?«
    Aber ja doch! Frampton war vor Lachen fast erstickt, als Carly ihm diesen Hammer erzählt hatte. Und ich hatte diese Leute so weit, dass sie mir aus der Hand fraßen. Würde ich in Kürze die Welt retten … und danach eine Karriere

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