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Galgenweg

Galgenweg

Titel: Galgenweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian McGilloway
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Caroline ihn anzeigen wollen, kommt er vor Gericht. So oder so hat er jetzt eine Menge Probleme am Bein.«
    »Haben Sie schon mit Caroline gesprochen? Was sagt sie?«, fragte ich.
    Erneutes Zögern. »Sie überlegt noch.«
    Ich verbrachte den Tag mit meiner Familie. Mehrfach versuchte ich, Caroline anzurufen, weil ich wissen wollte, was sie über Colhouns Geständnis dachte, doch entweder war sie nicht zu Hause oder sie ging nicht ans Telefon.
    Abends ließ ich mich überreden, zum Abschied mit dem NBCI -Team einen trinken zu gehen. Dempsey lud uns alle zum Essen ein, dann fuhren wir auf ein paar Drinks nach Strabane in einen Club. Deegan und Meaney verbrachten den Abend damit, die anwesende Weiblichkeit zu begutachten, während Dempsey und ich in einer Sitzecke über unsere Fälle und den Ausgang der Ermittlungen redeten. Dempsey wirkte noch niedergeschlagener über die ganze Angelegenheit als ich.
    »Also, wir werden nie erfahren, wer Webb oder Kerr oder Decko getötet hat«, sagte er. »Abgesehen von McLaughlin.«
    »Paddy Hannon steckt dahinter«, sagte ich. »Darauf würde ich wetten.«
    »Aber Sie können es nicht beweisen.« Er trank einen Schluck und sah mich verschmitzt an. »Es sei denn, in seinem Wagen taucht zufällig ein Beweisstück auf«, fügte er verschwörerisch hinzu und lachte.
    In meinem Kopf drehte sich alles, und im Magen breitete sich ein altvertrautes flaues Gefühl aus. Ich musste mich sogar am Tisch festhalten.
    »Mal ganz unter uns – das waren Sie doch, oder? Führen die NBCI -Jungs an der Nase rum, kaum dass sie in der Stadt sind.« Er lachte und schüttelte gespielt fassungslos den Kopf.
    Ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Nochmals führte ich mir vor Augen, wie ich bei Decko zu dessen Wagen gegangen, Kerrs Traktat darin platziert und das Ganze später auf Video gesehen hatte …
    »Himmel, das Video!«, rief ich aus.
    Dempsey fuhr hoch und verschluckte sich an seinem Bier.
    »Was?«
    »Das Videoband. Decko hatte vorne an seinem Haus versteckte Überwachungskameras angebracht. Wir haben doch selbst dieses vermaledeite Video angesehen, als wir ihn verhaftet hatten.«
    Dempseys Miene gefror. »Scheiße. Wie bescheuert sind wir eigentlich? Ist es immer noch auf der Wache?«
    »Dieses Band bestimmt. Aber es ist garantiert durch ein anderes Band ersetzt worden. Und das müsste immer noch in Deckos Haus im Videorekorder sein.«
    Er sprang auf, stürzte auf die Tanzfläche und zerrte Deegan und Meaney herunter. Als sie endlich an der Garderobe ihre Jacken abgeholt hatten, wartete ich bereits mit laufendem Motor vor der Tür.
    Deckos Haus lag im Dunkeln. Das vordere Zugangstor war geschlossen, um die Stangen blau-weißes Polizeiabsperrband gewickelt. Das Gebäude selbst war beeindruckend – gedrungen und schwarz hob es sich vor dem dunkler werdenden Himmel ab. Die Fenster waren geschlossen – nichts, was auf eine turbulente Party hinwies, wie bei meinem ersten Besuch hier. Überhaupt keinerlei Lebenszeichen. Decko hatte seinen Besitz niemandem hinterlassen, denn er hatte niemanden gehabt, dem er ihn hätte hinterlassen können.
    Wir fuhren vor dem Haus vor. Ich nahm die Taschenlampe aus dem Kofferraum und leuchtete damit die Fassade ab, versuchte die Kamera zu finden, doch die war nicht auf den ersten Blick zu sehen. Ich ging zu der Stelle, an der Deckos Wagen gestanden hatte, als ich das Beweisstück darin deponiert hatte. Ich stellte mich dorthin, wo auch ich meiner Meinung nach damals gestanden hatte, rief mir den Winkel ins Gedächtnis, aus dem die Aufnahme gemacht worden war, und leuchtete dann auf die Stelle, an der ich die Kamera vermutete. Zentimeter für Zentimeter leuchtete ich die Mauer ab, jede noch so kleine Bewegung meiner Hand führte zu großen Bewegungen auf der Fassade. Plötzlich blitzte gleich links von einem der seitlichen Fenster etwas auf.
    »Da«, rief Deegan und deutete auf die Stelle.
    Ich reichte ihm die Taschenlampe. »Halten Sie die ganz ruhig da drauf«, sagte ich.
    Dempsey war bereits an der Tür und öffnete mit einem Dietrich das Schloss. Ich sah ihn fragend an. »Stellen Sie keine Fragen, und ich lüge Sie nicht an«, sagte er augenzwinkernd. Gleich darauf hörte ich ein Klicken, als das Schloss sich öffnete, und wir waren drin. Die Alarmanlage hatten die Spusis nicht wieder einschalten können, als sie das Haus nach der Durchsuchung abgeschlossen hatten.
    Wir rannten die Treppe hinauf und versuchten einzuschätzen, an welchem Fenster die Kamera

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