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Ganoven im Schlosspark

Ganoven im Schlosspark

Titel: Ganoven im Schlosspark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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waren bald nur noch ein Häufchen Asche. Mein Vater ließ drei neue Eichen pflanzen. Aber ein bisschen versetzt! Nicht an derselben Stelle! Wir haben die ganze Zeit zwischen den falschen Bäumen gesucht!“
    „Und wo standen die alten?“, drängelte Paula. „Schnell!“
    „Wenn ich es recht memoriere … ein paar Meter westwärts …“ Beim Erklären war Sherlock gefolgt von Max und Paula zu der beschriebenen Stelle geschwebt. „Die Mitte zwischen ihnen muss …“, das Gespenst dachte kurz nach, „… hier gewesen sein!“
    Mit ausgestrecktem Zeigefinger deutete Sherlock auf einen unscheinbaren Fleck Wiese. Entschlossen stieß Paula den Spaten in die Erde. Nur wenige Spatenstiche waren nötig, dann ertönte der hohle Klang von Metall auf Metall.
    „Der Schatz!“, jubelte Paula. „Wir haben ihn!“
    Kaum hatte Paula den Satz ausgesprochen, tauchte Benedikt Ussenkamp wie aus dem Nichts auf. Er stieß Paula beiseite und schaute in das Loch im Boden. Er beugte sich darüber, streckte die Arme aus und wuchtete eine Kiste hoch. Ein teuflisches Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als er unter sein T-Shirt griff und eine Kette hervorzog, an der ein Schlüssel hing.
    „Ein altes Erbstück vom guten Heinrich. Es wurde über die Jahrhunderte zusammen mit der Karte aufbewahrt, als Andenken. Was für ein Glück, dass es in meiner Familie keine Abenteurer gab und meine dämlichen Verwandten den Schatz für eine Legende gehalten haben. Sonst hätte womöglich jemand vor mir den Schatz ausgebuddelt!“, rief Benny entzückt.
    Hastig steckte er den Schlüssel in das Vorhängeschloss der Kiste. Es quietschte, dann sprang das Schloss auf. Ein gieriges Leuchten flackerte in Benedikts Augen auf, als er nun den Deckel der Kiste nach hinten schnappen ließ.
    „Grundgütiger!“, entfuhr es Sherlock beim Anblick der gestohlenen schlotterfels’schen Schätze. „Mein Taufbecher!“
    Benedikt Ussenkamp war viel zu sehr von dem Anblick der Kiste fasziniert, als dass er irgendetwas um sich herum wahrgenommen hätte. „Heinrichs Schatz!“, hauchte er benommen und tauchte seine Hände in die Münzen und Juwelen.
    „Du hast, was du wolltest“, sagte Max mutig. „Lass uns jetzt bitte gehen!“
    Benedikt Ussenkamp wirbelte herum. „Nicht so schnell! Ihr kommt mit mir mit!“ Er schloss den Deckel der Schatzkiste. „Ihr tragt die Truhe. Und seid leise! Wir wollen ja niemanden aufwecken, nicht wahr?“
    Paula und Max schleppten die Truhe bis zum Dienstbotentrakt. Benny stieß die Tür zu seinem Zimmer auf. „Rein da!“, befahl er.
    In Bennys Zimmer lag seine Tasche fertig gepackt auf dem Bett. Long John Silver fauchte die Neuankömmlinge aus seiner Transportbox feindselig an.
    „Setzen!“, befahl Benedikt, nachdem die Kinder die Truhe abgestellt hatten. „Auf den Boden. Spätestens morgen Früh wird einer nach euch suchen. Und bis dahin bin ich über alle Berge!“ Benedikt schüttete die Schätze in einen Rucksack und wankte schwer beladen zur Tür.
    Max und Paula schauten sich ängstlich an. Hätten sie doch nur nicht ihre Betten ausgestopft! Dann hätte Frau Hagedorn schon längst Alarm geschlagen.
    Paula schaute sich nach allen Seiten um. Wo war denn nur dieses Gespenst? Warum half es ihnen nicht? Wahrscheinlich hatte es sich in irgendeine Ecke verkrochen und klapperte auf schlotterfels’sche Art mit den Zähnen. Dieser Feigling!
    „Ich danke euch für eure freundliche Unterstützung“, sagte Benedikt zum Abschied. „Ohne euch wäre ich nie darauf gekommen, dass die Schatzkarte nicht stimmt.“
    Er hatte schon die Tür erreicht, als er sich noch mal umdrehte: „Viel Spaß mit dem Baumhaus. Und nehmt es nicht persönlich. Ich mag euch echt gerne!“
    In diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen. Kommissar Welkenrath stürzte mit gezogener Waffe in den Raum. Er schnappte sich Benedikt und drückte ihn gegen die Wand.
    „Stehen bleiben! Polizei!“, rief er. „Ich verhafte Sie wegen Freiheitsberaubung und Diebstahls. Alles, was Sie sagen, kann vor Gericht gegen Sie verwendet werden!“
    „Max! Paula! Geht es euch gut?“, rief Dr. Kuckelkorn, als er ins Zimmer gerannt kam. Er eilte auf seine Kinder zu.
    „Papa!“, rief Paula.
    „Ich hatte so eine Angst!“, gab Max zu. „Aber wo kommt ihr denn her?“
    Im Türrahmen erschien mit einem hochzufriedenen Lächeln Sherlock Freiherr von Schlotterfels.

Vier Freunde und ein großer Schatz
    Eine halbe Stunde später saßen Dr. Kuckelkorn, Kommissar

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