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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Stacey
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zuckte mit den Schultern. „Terry schmeißt heute eine dieser seltsamen Frauenpartys. Du weißt schon … Eine Frau verkauft anderen Frauen irgendeinen Scheiß, den sie nicht brauchen, um selbst eine gratis Salatschüssel abzustauben oder so. Paulie wollte mit und ich ganz sicher nicht. Also bin ich hier. Wie bekommt dir das gefakte Leben als Beinahe-Ehemann?“
    „Ich habe sie geküsst.“ Sean leerte ein Viertel des Bierkruges in einem Zug.
    „Ja, und? Verlobte tun das manchmal.“
    „Ich habe sie geküsst, nachdem Cat das Zimmer verlassen hatte. Ich habe sie nicht geküsst, um irgendetwas vorzutäuschen. Ich habe sie geküsst, weil … Verdammt, ich muss dir das eigentlich gar nicht so genau erklären.“
    „Wann ist das passiert?“
    Sean warf einen Blick auf die Uhr. „Vor einer halben Stunde.“
    Kevin stieß einen leisen Pfiff aus. „Sie schläft noch immer auf der Couch?“
    „Ja. Und sie bleibt auch dort, verdammt noch mal.“
    „Hat sie dir eine gelangt? Oder dir in die Eier getreten?“
    „Nein.“
    Kevin grinste. „Wo ist dann das Problem? Du willst sie. Sie kann dich zumindest leiden. Also tu es, damit du es endlich abhaken kannst und es dich nicht länger beschäftigt.“
    Sean fürchtete, dass eine Nacht mit Emma ihm nicht dabei helfen würde, sich von allem zu befreien, sondern dass er sich nur noch mehr zu ihr hingezogen fühlen würde. „Schlechte Idee.“
    „Nenn es eine … Zulage.“
    „Sie tut schon so, als wäre sie verliebt in mich. Jetzt Sex zu haben würde sie nur noch mehr durcheinanderbringen.“
    „Machst du dir Sorgen, dass sie durcheinander sein könnte … oder geht es dabei vielmehr um dich und deine Gefühle?“
    Das war verrückt, also stieß Sean einen unwilligen Laut aus und nahm noch einen großen Schluck von seinem Bier. Er hatte kein Interesse daran, sesshaft zu werden – und sein Leben jemand anders zu verschreiben, nachdem er es gerade erst vom Staat zurückbekommen hatte. Und erst recht hatte er nicht vor, bis ans Ende seines Berufslebens Blumen zu pflanzen. Sofern er nicht den Verstand verlor und sich vorher schon in einem Berg von Mulch das Leben nahm.
    „Bist du bereit für Samstag?“, fragte Kevin.
    „Verdammt, nein.“ Er wollte nicht einmal darüber nachdenken.
    Kevin musste sich um andere Gäste an der Bar kümmern, also nippte Sean an seinem Bier und starrte zum Fernseher, ohne richtig mitzubekommen, was lief.
    Emma hatte sich, so eng auf dem Sofa an ihn gekuschelt, viel zu gut angefühlt. Sie war so warm gewesen, und ihr Körper hatte sich perfekt an seinen geschmiegt. Durch den Blickwinkel hatte er viel zu gut sehen können, wie lang und makellos geformt ihre Beine waren. Und die Hitze ihres Oberschenkels, der seinen berührt hatte …
    Sean trank sein restliches Bier aus und schob den Krug an den Rand des Tresens, um ihn wiederauffüllen zu lassen.
    Kevin kam zurück und schenkte ihm nach. „Genieß dieses Bier, wenn du noch nach Hause fahren willst. Wenn du ein weiteres Bier trinken solltest, kannst du auch oben schlafen.“
    „Ich werde es langsam trinken und genießen. Gib mir doch auch noch eine Portion von den Pommes frites mit Chili-Käse-Geschmack.“
    Er sah sich ein Spiel im Fernsehen an und aß seine Fritten, während er ab und an an seinem Bier nippte. Emma würde wahrscheinlich schon schlafen, wenn er nach Hause kam. Und ihre umwerfenden Beine würden aus den zerschlissenen Flanellshorts herausgucken, die an jedem anderen unsexy gewirkt hätten.
    Er hoffte nur, dass die ausgedehnte eiskalte Dusche, die er nach diesem Anblick brauchen würde, sie nicht aufweckte.
    Emma riss das Post-it vom Badezimmerspiegel und warf es in den Mülleimer.
    Sean musste nicht mehr befürchten, dass sie in nächster Zeit seinen Nacken streicheln würde. Und er musste ganz sicher nicht befürchten, dass sie wollte, dass er ihr die Kleider vom Leib riss. Nicht er.
    Wenn sie ein richtiges Paar wären, würde sie sein Kissen aufs Sofa werfen, damit zur Abwechslung mal seine Füße über den Rand baumelten. Es war jämmerlich, wie schnell ihm eine lahme Ausrede eingefallen war, um möglichst schnell zu verschwinden – und das nur, weil er sie geküsst hatte.
    Es war nur ein Kuss gewesen. Zugegebenermaßen ein toller Kuss, aber trotzdem nur ein Kuss. Sie hatte ihn nicht gebeten, sie zu heiraten – also in Wirklichkeit –, oder ihm gesagt, sie wolle ein Kind von ihm. Ein heißer, erregender, umwerfender, leidenschaftlicher Kuss zwischen zwei alleinstehenden

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