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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Stacey
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Erwachsenen war nichts, vor dem man weglaufen musste.
    Doch er hatte ein Riesentheater gemacht, und nun würde alles noch unangenehmer und peinlicher werden, als es in den letzten Tagen schon gewesen war.
    Fast eine Stunde lang hatte sie wütend auf dem Sofa gelegen, als sie nun Seans Truck die Einfahrt hinaufkommen hörte. Erst gute zehn Minuten später schlich er sich ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Da sie sich zur Rückenlehne der Couch gedreht hatte, kostete es sie nicht allzu viel Mühe, ihn zu ignorieren.
    Er duschte so lange, dass sie beim eintönigen Klang des fließenden Wassers eingeschlafen sein musste, denn das Nächste, was Emma bemerkte, war das Schrillen ihres Weckers. Ein neuer Tag in ihrer selbst geschaffenen Hölle stand ihr bevor.
    Aber zuerst musste sie Sean gegenübertreten. Sie ging als Erste ins Bad, und als sie wieder hinauskam, saß er auf der Bettkante und war vollständig angezogen. Gott sei Dank .
    Mit den Händen fuhr er sich über das Gesicht. „Wir sollten über gestern Abend reden.“
    „Wie geht es Kevin?“
    „Ihm geht es gut. Und ich meinte, bevor ich zu Kevin gefahren bin.“
    „Du hättest dir den Film bis zum Ende ansehen sollen. Er war echt gut.“
    „Verdammt, Emma. Du weißt genau, dass ich das nicht meine.“
    „Oh, du meinst den Übungskuss?“ Sie schob sich das Handy in die Hosentasche. „Wir werden von Mal zu Mal besser. Das war schon beinahe überzeugend.“
    „Übungskuss?“ Er stand auf – wahrscheinlich, um auf sie hinunterblicken zu können. Doch sie war so groß, dass es keinen besonderen Eindruck auf sie machte. „Beinahe überzeugend?“
    „Ja“, erwiderte sie, drehte ihm den Rücken zu und ging zur Tür, um Blickkontakt zu vermeiden. Denn der Kuss war alles andere als ein Übungskuss gewesen, und er hätte sogar den besten CIA-Ermittler überzeugt.
    Er murmelte vor sich hin, als sie das Zimmer verließ, aber sie schloss die Tür hinter sich und ging nach unten. Sie wollte nicht darüber reden. Auch wollte sie nicht darüber nachdenken, dass er offensichtlich unglücklich darüber war, dass sie den Kuss einen „Übungskuss“ genannt hatte.
    Das bedeutete, dass er den Kuss als echt empfunden hatte. Und nicht nur als echt, sondern auch als verwirrend und aufwühlend. Einen Mann wie ihn würde ein Kuss nur dann so aus der Bahn werfen, wenn er gegen seine wahren Gefühle für die Frau ankämpfte.
    Hoffentlich geht er siegreich aus diesem Kampf hervor, dachte sie, als sie in Richtung Küche marschierte. Denn auch sie führte diesen Kampf und schien nicht gerade auf der Gewinnerspur zu sein. Vielleicht besaß er genug Willenskraft und Selbstbeherrschung für sie beide.
    Außer ein bisschen mit Gram zu plaudern, sprach keiner der beiden besonders viel, als sie ihr Frühstück verzehrten und sich anschließend auf den Weg zur Arbeit machten. Selbstverständlich übernahm wieder er das Steuer des Trucks. Doch nachdem sie zehn Minuten unterwegs waren und noch eine Viertelstunde vor sich hatten, hielt sie es nicht länger aus. „Warum bist du wütend auf mich?“
    Er sah sie nicht an. „Ich bin nicht wütend.“
    „Du bist unglücklich.“
    Sein Griff um das Lenkrad verstärkte sich. „Das war kein Übungskuss.“
    „Ich weiß, dass es keiner war. Ich wollte nur einen Grund vorbringen, nicht weiter darüber reden zu müssen.“
    „Oh. Also bist du nicht der Meinung, dass wir darüber sprechen sollten?“
    „Ich dachte, Kerle reden nicht gern über so was.“
    Mit den Fingerspitzen trommelte er auf dem Lenkrad herum. „Ich will nur nicht, dass du dir irgendetwas einbildest.“
    Etwas einbilden? Einen Moment lang war Emma sprachlos und konnte nicht glauben, dass er das tatsächlich gesagt hatte. „Da ich gerade gehen wollte, als du mich festgehalten, an dich gezogen und geküsst hast, würde ich sagen, dass du derjenige bist, der hier auf dumme Gedanken kommt.“
    „Natürlich komme ich auf dumme Gedanken. Du bist heiß, und ich bin noch nicht tot. Aber ich bin erfahren genug, um Lust nicht mit irgendetwas anderem zu verwechseln.“
    Sie stieß einen empörten Laut aus und starrte aus dem Fenster. „O ja, Sean Kowalski. Deine umwerfenden Küsse haben dafür gesorgt, dass ich – umnebelt, wie ich bin – jede Vernunft sausen lasse. Wenn du mich nur mit deinem Zauberstab verwöhnen würdest, bin ich mir sicher, dass wir uns unsterblich ineinander verlieben und glücklich bis ans Ende unserer Tage zusammenleben würden.“
    Der Truck

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