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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Stacey
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und meinte, sie würde nur schnell duschen und dann anfangen, das Frühstück zu machen.“
    „Und was hast du erwidert?“
    „Ich habe gemurmelt, dass sie sich Zeit lassen solle, und bin dann weggerannt wie ein kleines Mädchen.“
    Emma ließ sich in das Kissen zurücksinken und starrte an die Decke. „Wow.“
    „Ich hätte es dir wahrscheinlich schonender beibringen müssen, aber ich bin mir nicht sicher, wie ich das hätte machen sollen.“
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Los, Gram, dachte ein Teil von ihr. Doch ein anderer Teil wollte sich mit Sean unter der Decke verkriechen und sich nicht damit auseinandersetzen müssen, dass ihre Großmutter gerade eine Dusche nahm, nachdem sie sich im Morgengrauen ins Haus geschlichen hatte. Das war offensichtlich der gleiche Teil, auf den auch Sean gerade hörte.
    „Irgendwann müssen wir nach unten gehen“, sagte sie. „Ich brauche Kaffee. Und was zu essen.“
    „Ich werde hier warten. Bring mir etwas mit.“
    Sie lachte und schlug ihm spielerisch auf den Schenkel. „Wenn ich ihr gegenübertreten kann, dann kannst du das auch. Sie ist schließlich nicht deine Großmutter.“
    „Es war so peinlich.“
    „Ich bin mir sicher, dass es ihr genauso unangenehm ist, zu wissen, dass wir miteinander schlafen. Aber sie nimmt es wie eine Erwachsene.“
    Auf diese Worte hin legte er nur wieder den Arm über die Augen. „Das ist etwas anderes.“
    „Warum? Weil sie fünfundsechzig ist?“
    „Nein. Weil sie, wie du schon ganz richtig bemerkt hast, eine Großmutter ist. Deine Großmutter.“
    „Komm schon. Wir gehen einfach zusammen nach unten.“ Sie stand auf und steuerte auf das Bad zu. „Hör auf, solch ein Theater zu machen.“
    Gram war noch immer unter der Dusche, als sie auf ihrem Weg durch den Flur an ihrem Schlafzimmer vorbeikamen. Sie konnten sie unter der Dusche ein fröhliches Liedchen trällern hören. Unwillkürlich zuckte Sean zusammen.
    Emma packte ihn am Arm und zog ihn zur Treppe. „Kaffee.“
    Sie stellten die Kaffeemaschine ein und setzten sich schweigend an den Tisch, bis genug Kaffee in der Kanne war, um zwei Becher abzuzweigen. Emma setzte Wasser auf und hängte einen Teebeutel in Grams Becher.
    Die Frau der Stunde tauchte genau in dem Moment auf, als das Wasser kochte. Sie sah erfrischt und gut gelaunt aus. „Guten Morgen.“
    „Morgen“, murmelten Emma und Sean.
    „Danke, dass ihr meinen … Was ist mit deinem Arm passiert?“
    Emma warf einen Blick auf die übel aussehende Schramme und verbarg den Arm dann hinter dem Rücken. „Ich bin gestern gestürzt, das ist alles.“
    „Ich habe dir doch gesagt, dass du vorsichtig sein sollst.“
    „Das war ich auch. Aber da war ein Streifenhörnchen.“
    Gram warf Sean einen vorwurfsvollen Blick zu, und er hob die Hände. „Hey, sehen Sie mich nicht so an. Sie saßen doch schon mal mit ihr im Auto und wissen, wie sie fährt.“
    „Ja, mein Ehemann hat ihr beigebracht, wie man fährt. Leider.“ Emma sah einen Schatten über Grams Gesicht huschen. „Ich dachte, ich mache heute mal Omeletts. Vielleicht mit Broccoli und Käse?“
    Sean zog die Schultern hoch, senkte den Kopf und starrte in seinen Kaffeebecher. Emma wusste, dass sie etwas sagen musste … Ohne jedoch zu verraten, dass sie ihrem eigenen Verlobten am ersten Abend nach Cats Ankunft ein Essen vorgesetzt hatte, das er mehr als hasste. „Äh … wie wäre es stattdessen mit Pilzen?“
    Suchend sah Gram sich im Kühlschrank um. „Ich finde keine Pilze. Aber wir haben noch Broccoli.“
    „Sean isst Broccoli nur ab und zu. Zu besonderen Anlässen“, stieß Emma hastig hervor. „Er liebt Broccoli, doch er … er bekommt davon immer Blähungen.“
    Da Gram den Kopf immer noch über dem Gemüsefach im Kühlschrank hatte, konnte Sean Emma einen Blick zuwerfen, der zu fragen schien: Was, zur Hölle, machst du da? Sie schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. Da sie seit drei Wochen eine Lüge lebte – beziehungsweise zwei unterschiedliche Lügen –, hätte sie schneller reagieren und sich etwas Besseres einfallen lassen müssen.
    „Das können wir natürlich nicht riskieren“, sagte Gram. „Wir haben auch noch etwas Schinken übrig. Wie wäre es mit Schinken-Käse-Omeletts?“
    „Das klingt super“, entgegnete Sean und funkelte Emma noch immer wütend an.
    Sie deckte den Tisch, während Gram kochte, und füllte die Kaffeebecher noch einmal auf. Im Angesicht der Situation, in die sie sich manövriert hatten, konnten sie das

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