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Garantiert wechselhaft

Garantiert wechselhaft

Titel: Garantiert wechselhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner , Carolin Birk
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über das ganze Gesicht. «Des is mei eigene Kombosition. Frischkäse mit gerösteten Binienkernen, gedroggnet’n Domaten in Olivenöl und viel Basilikum.» Er warf einen verächtlichen Blick auf Gundis Teller. «Des süße Zaich is doch nix um die Zeit.»
    Wir langten zu und nähten zu den verzerrten Klängen von «A Beautyful World» weiter, bis die Frankenfraktion erneut in den Ring stieg. Dieses Mal mit Obatzder und Brezen. «Regionale Küche für regionale Mode», verkündete Gundi, konfiszierte Ernsts Baguetteteller und verschwand wieder.
    «Allmählich mache ich mir Gedanken, ob die beiden sich wirklich vertragen», sagte ich.
    «Solang der Kampf dadrin besteht, dasse uns mit Köstlichkeiten vollstopfen», meinte Bärbel, «hab ich nix dagegen.»
    Das letzte Wort konnten wir aber nur von ihren Lippen ablesen. Für den Song «Dream a little Dream with me» hatten Elf Crap ihre Anlage bis zum Anschlag aufgedreht, und die Musik schallte so laut aus dem Haus, dass uns Hören und Sehen verging.
    Das war sogar Claudia zu modern, und mit den Worten «Hamm die an Schlag?» rannte sie hinein. Kurz darauf war himmlische Ruhe. Doch nicht lange.
    Claudia kam ganz blass aus dem Haus. «Nina, da parkt fei a großes Auto mit Berliner Kennzeichen vor der Dür. Ist des dei Ex?»

    Mit klopfendem Herzen, die Schnepfen im Schlepptau, schlich ich die Einfahrt entlang und beugte mich an der Hausecke vorsichtig vor.
    «Und?», flüsterte Bärbel. «Is des sei Karre?»
    Verdammt. Ich wusste nicht, welches Auto Volker im Augenblick fuhr. Der schwarze Landrover war jedenfalls genau die Art von Wagen, die er für eine Fahrt in die Pampa wählen würde.
    «Und was mach mer etzt?»
    «Wir gehen rein. Ich lenke ihn ab, und ihr bringt die Kollektion in Sicherheit.»
    Sollte ich ihm gleich mit dem Satz Ohne meinen Anwalt sage ich gar nichts kommen? Nein. Lieber hätte ich Martin gleich dabei. Ich angelte mein Handy aus der Hosentasche und rief ihn an.
    Mist. Besetzt. Dann eben eine SMS: Ex aus Berlin ist da. Brauche Hilfe!!!
    Ich schickte die Nachricht ab, und wir betraten den Gasthof durch den Vordereingang.
    Nichts.
    Leise schlichen wir weiter. Ich linste in die Gaststube. Auch hier war niemand zu sehen. Wir warfen einen Blick in den Saal, aber hier standen nur Marie, Mario und die anderen Elfen um ihre Instrumente und diskutierten. Plötzlich hatte ich eine schreckliche Vision: Volker, der im Garten sämtliche Zwiebellook -Modelle einsammelte, die Kollektion ins Auto warf und davonfuhr. Aber da hatte er die Rechnung ohne mich gemacht. Diesmal würde er mich kennenlernen.
    «Los!» Wir rannten zurück in den Garten. «Lass sofort unsere Sachen in Ruhe!», schrie ich. «Diesmal bist du zu weit gega–»
    Wie angenagelt blieb ich stehen. Die Schnepfen konnten nicht rechtzeitig bremsen und rumpelten von hinten in mich hinein.
    «Wa… wa… Was macht ihr denn hier?», stotterte ich, denn statt Volker standen Elke und Mandy vor uns. Meine Freundin strahlte. «Überraschung! Wir sind das Unterstützungskomitee. Und ratet, wen wir noch mitgebracht haben?» Eine dritte Person kam hinter dem Apfelbaum hervor.
    «Gustl?» Jetzt verstand ich gar nichts mehr.
    «Wieso Gustl?» Elke drehte sich erstaunt um.
    «Hallo allerseits», sagte mein Nachbar. «Dahinten hockt fei a fremde Frau im Beet und spielt mit die jungen Katzen. Gehört die wohl zu euch?»

    Die fremde Frau war niemand anders als Jeanette, und nachdem die jungen Kraulis ihr die Hände ausreichend zerkratzt hatten, setzte sie sich gut gelaunt zu uns an den Gartentisch.
    Wir hatten gerade eine von Elkes Sektflaschen geköpft und wollten anstoßen, als Marie einen weiteren Besucher meldete. Es war Herr Zoller, der uns die Broschüren und Pressemappen brachte. Mir fiel ein Stein vom Herzen. «Die sind ja sehr schön geworden», sagte ich, nachdem ich sie durchgesehen hatte. «Auch ein Glas Sekt, Herr Zoller?»
    Wieder hoben wir die Gläser, doch diesmal kam ich nicht mal bis zum Trinkspruch, denn Martin stürzte mit gehetztem Blick in den Garten.
    «Wo ist er?!»
    Er rannte auf den erschrockenen Herrn Zoller zu und baute sich drohend vor ihm auf. Herr Zoller wich zurück und versuchte, sich hinter seinem Sektglas zu verstecken.
    Martin drehte sich ungläubig zu mir um. «Das ist dein Ex?», fragte er. Es war ihm anzusehen, dass er ernsthafte Zweifel an meinem Männergeschmack hegte.
    «Oh Gott, nein!», rief ich. «Das war vorhin falscher Alarm, bitte entspann dich wieder.»
    Ich drückte

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