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Garantiert wechselhaft

Garantiert wechselhaft

Titel: Garantiert wechselhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner , Carolin Birk
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Verbindung war unterbrochen. Ich versuchte sie zurückzurufen, aber Elke ging weder im Büro noch zu Hause ans Telefon. Und ihr Handy – Fehlanzeige.
    Herr Zoller dagegen hob sofort ab. «Ach, die Frau Lindner! Ich hab a gute und a schlechte Nachricht, welche wolln’s denn zuerst hören?»

    Als wir aufgelegt hatten, trug ich die Schachtel mit den Etiketten wie einen Siegespokal in den fertig geschmückten Saal, wo meine Schnepfen inzwischen mit Aufräumen beschäftigt waren, und ließ sie auf den Catwalk fallen. «Überraschung!»
    «Subber!»
    «Die Pressemappen und hundertzweiundzwanzig Broschüren kriegen wir heute auch noch. Gefalzt, geklebt und geheftet. Zu mehr hat sich die verdammte Falzmaschine nicht überreden lassen. Aber damit kommen wir erst mal hin. Herr Zoller bringt uns die Sachen nachher persönlich vorbei.»
    Die Schnepfen führten ein Freudentänzchen mit mir auf.
    «Schafft ihr es denn, die Etiketten einzunähen?», fragte ich.
    «Wenn mir uns ranhalten …», sagte Leni. «Es gibt da allerdings noch a weng a neues Broblem.»
    Ach was.
    «Der Catwalk wackelt wie a Kuhschwanz.» Claudia kletterte auf den Laufsteg und lief einige Male hin und her. «Siehst? Da brech mer uns die Füß, wenn des so bleibt.»

    Verdammt. Seit meiner Rückkehr aus Berlin hatte es nur ein paar Angelegenheiten gegeben, wegen denen ich Christian hatte anrufen können. Eine davon war der Auftrag für den Catwalk gewesen. Ich hatte mich richtig darauf gefreut, meinen Lieblingsschreiner wiederzusehen, aber die prickelnde Stimmung bei der Verabschiedung im Flur hatte sich nicht wieder eingestellt. Schlimmer noch: Er schien so unnahbar, dass ich mich zum x-ten Mal fragte, ob der Kerl einfach launisch war oder ob etwas anderes dahintersteckte. Außer Frau und Kind, versteht sich.
    Ich erwischte Christian sofort, aber er hatte derart schlechte Laune, dass ich am liebsten wieder aufgelegt hätte.
    «Tut mir leid, dass ich dich belästige», sagte ich spitz. «Aber der Catwalk steht nicht stabil, und das muss bis morgen Mittag gerichtet sein. Schaffst du das?»
    Christian brummelte irgendetwas Unverständliches ins Telefon.
    «Heißt das ja?», fragte ich vorsichtig.
    «Ja!» Dann legte er auf. Wie Volker.

    Danach lief alles wie ein Uhrwerk: Während die Männer die Tische und Maschinen der Schneiderei aus dem Weg schafften, stellten wir die Stühle um den Catwalk herum auf und richteten den Showroom in der Gaststube ein.
    Gegen vier bekam jede eine Nadel in die Hand, und wir fingen mit dem Einnähen der Etiketten an.
    Inzwischen bauten Marie und die Jungs von Elf Crap im Saal ihre Instrumente auf, und eine halbe Stunde später flüchteten wir vor dem Soundcheck in den Garten.
    «Des is definitiv die scheußlichste Version von Briddi Wummen , die ich je gehört hab», sagte Leni angewidert.
    Rosi nickte. «Man könnt direkt sagen, sie meucheln des schöne Lied.»
    «Also wirklich», sagte Claudia, die neuerdings erstaunlich liberale Ansichten hatte. «Bloß weil ihr ned versteht, was die Jugend so dreibt, is des noch längst ned schlecht, gell?!»
    «Genau!», sagte ich. «Die Kinder müssen doch erst mal ausprobieren, was geht, bevor sie ihren Stil finden.»
    Leni sah uns skeptisch an. «Na hoffentlich hamm se des bis zur Modenschau geschafft. Sonst: Gute Nacht, Zwiebellook !»

    Wir machten es uns unter den Apfelbäumen gemütlich, wo die Männer Biergarnituren für das morgige After-Show-Catering aufgebaut hatten, und nähten eine Weile friedlich vor uns hin. Dann tauchte Gundi auf.
    «Da habt’s a weng was zum Naschen.» Sie stellte uns einen Teller mit Gebäck auf den Tisch.
    «Was ist denn das?» Die kleinen Kugeln waren aus schmalen Teigstreifen geformt und dick mit Puderzucker bestäubt.
    «Fränggische Schneebälle», sagte Gundi stolz. «An Gud’n!»
    Heißhungrig griff ich nach einem Teil.
    «Die sind schwer zu essen», warnte Rosi. «Streu bloß keinen Zucker auf die Kollektion!»
    «Ich hab da meine Technik», sagte ich, beugte mich weit über den Tisch und riss den Mund auf. Leider hatte ich die Rechnung ohne die sanfte Brise gemacht, die genau in diesem Moment durch den Garten strich und mir den Puderzucker ins Gesicht wehte.
    «Ned schlecht», sagte Gundi.

    Kaum war sie verschwunden, kam Ernst in den Garten gehuscht. Er stellte uns eine Platte mit garnierten Baguettescheiben hin. «Ich glaub, ihr braucht’s a weng was Herzhaftes!»
    Wir probierten und stöhnten begeistert auf. «Köstlich!»
    Ernst strahlte

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