Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Garou

Garou

Titel: Garou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Swann
Vom Netzwerk:
den Eimer gestopft hatte. Aber vielleicht gab es ja noch weitere Brotpapierreste rund um den Schäferwagen?
    Die Schafe wühlten und grasten los, bis Ramses etwas im Schnee vor dem Schäferwagen entdeckte. Aber es war kein Silber. Es war eine von Mamas Karten.
    Eine Gruppe von Schafen starrte neugierig auf die Karte im Schnee.
    »Ob das der Teufel ist?«, fragte Cordelia.
    »Ich glaube nicht«, sagte Cloud.
    Der freundliche Herr mit Hörnern und Schafshufen konnte unmöglich der Teufel sein! Die Schafe waren überrascht, wie attraktiv selbst Menschen mit Hörnern aussehen konnten. Sie bedauerten ein bisschen, dass Rebecca keine Hörner hatte, dann ließen sie die Karte in Frieden und suchten weiter nach einem Silber.
    Der Gärtner kam wieder über den Hof, einen weiteren kleinen Tannenbaum im Schlepptau. Auch dieser Tannenbaum landete auf einem Haufen mit anderen Tannenbäumen.
    »Ich weiß, wo wir ein Silber herbekommen!«, sagte Lane.
    Vor einiger Zeit hatten die Menschen angefangen, sich sehr für Tannenbäume zu interessieren. Sie hatten kleine Tannen in ihre Häuser getragen, sogar Rebecca - eine sehr kleine Tanne - in ihren Schäferwagen. Doch schon ein paar Tage später hatten sie genug von den Bäumen gehabt und begannen, sie an der Schlossmauer zu einem trockenen, spröden Haufen aufzutürmen, in dem der Wind kicherte und Mäuse huschten - und manchmal blitzte dort auch Metall wie Sonne am Grunde eines Teiches.
    Kein Schaf wollte mehr alleine die Weide verlassen, aber schließlich erklärten sich Lane, Maple und Cloud bereit, gemeinsam die Tannenbäume nach glitzerndem Silber abzusuchen. Sie waren gerade bei der Lücke im Ziegenzaun angekommen, als auf einmal Vidocq vor ihnen saß wie ein kleiner weißer Berg und ein tiefes »Wuff« von sich gab.
    Mehr nicht. Nur ein einziges Wurf.
    Die Schafe waren beeindruckt.
    »Wölfe sind eine Erfindung der Schäferhunde«, sagte Mopple plötzlich. »Damit wir uns besser hüten lassen.«
    Die anderen sahen sich an: Mopple hatte sich an etwas erinnert - aber es war Blödsinn!
    »Wir müssen ihn ablenken!«, blökte Heide. »Sonst lässt er sie nicht gehen!«
    Und so kam es, dass bald ein Trupp auffällig ungehüteter Schafe vor Vidocq auf und ab galoppierte. Vidocq sah sich die Sache eine Weile an, dann gab er ein weiteres »Wuff« von sich und rannte hinter den Schafen her, während sich Lane, Maple und Cloud von der Weide stahlen, um wieder ein Silber zu erbeuten.
    Sie kamen mit einem kleinen, glitzernden Stern zurück und wollten ihn gerade wieder auf den Haselstrauch spießen, als Maple den Kopf schüttelte.
    »Wenn Rebecca es findet, wird sie es wieder wegwerfen. Das Silber muss an einen Ort, an den Rebecca nicht hinkommt.«
    »Aber wir?«, fragte Heide.
    »Aber wir!«, bestätigte Miss Maple.
    Es war gar nicht so einfach. Menschen mit ihren Händen und ihren zwei lächerlich langen Beinen kamen praktisch überall hin.
    »Das ist kein Schaf!«, murmelte Sir Ritchfield und sah kopfschüttelnd hinter Vidocq her, der noch immer begeistert seinen Hütehundpflichten nachging.
    »Ich weiß, wo!«, blökte Miss Maple plötzlich.
    Wenig später saß in Ritchfields imposantem Gehörn ein kleiner Stern und beschützte sie alle vor dem Garou.
     
    »Zora!«, sagte Mopple plötzlich.
    Die Schafe sahen ihn an, und dann blickten sie zum Waldrand, wo Zora schweigend durch den Zaun blickte. Sie waren so erleichtert über Zoras Rückkehr, dass sie die beiden Spaziergänger, die plötzlich am unteren Rand der Weide auftauchten, gar nicht bemerkten. Aber Madouc, die wieder einmal genug von der Ziegenweide hatte und den Schafstrog nach Kraftfutterresten absuchte, bemerkte sie.
    »Sachen passieren!«, sagte der kleine Spaziergänger kopfschüttelnd und lehnte sich an den Weidezaun. Madouc spitzte die Ohren. Sie mochte es, wenn Sachen passierten.
    Die beiden blickten hinauf zur alten Eiche, an deren Fuß der Schnee ganz schmutzig und zertrampelt aussah.
    »Wer das wohl war?«, sagte der Kleine. »Interessant, nicht? Normalerweise wissen wir, wer es war.«
    Die beiden kicherten.
    »Mit einer Silberkugel, sagt die fette Henne.«
    Der Dicke schnaufte. »Woher will die das denn wissen?«
    Der Kleine zuckte mit den Schultern.
    »Kein schlechter Job jedenfalls. Einfach und sauber. Das sind die besten.« Der kleine Mann seufzte. »Und wenn es wirklich eine Silberkugel war - brillant! Einfach, aber genial. Was meinst du? Da hätten wir uns das ganze Gemetzel sparen können.«
    »Die fette Henne

Weitere Kostenlose Bücher