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Garstige Gnome

Titel: Garstige Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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verwenden für ihre Pfeile lange knorrige Baumwurzeln, die bis in ihre schäbigen Höhlen herabhängen.«
    PJ nickte. »Ja, ihre Pfeile sind Mist.«
    Trotz der gefährlichen Situation, in der sie sich befanden, lachte Tracker entspannt auf. »Wie nennt man dich, Oberweltler?«
    »PJ.«
    »Ah.« Tracker nickte. »Die Abkürzung für Pyjama.«
    »Nee, für Percival John … aber nenn mich bloß nicht Percy.«
    Der Veteran grinste. »Ich bin Tracker. Den Namen hat mir mein Bruder, Hunter, gegeben.«
    »Komischer Name, Tracker .«
    »Es bedeutet Fährtenleser . Hunter war der Jäger, und ich bin der Fährtenleser«, erklärte Tracker augenzwinkernd.
    »Was ist mit dem Mädchen, das mich nicht mag?«, fragte PJ.
    »Bree? Sie ist eine unserer tapfersten Kriegerinnen. Wahrscheinlich wird sie nun unser Anführer, nachdem Whitey von uns gegangen ist. Es ist ihr nur noch nicht bewusst.«
    »Sie? Euer Anführer? Das ist ein Witz, oder? Sie ist in meinem Alter.«
    »Leute in deinem Alter treffen wichtige Entscheidungen. Bestimmt hast du vor kurzem auch einige wichtige Entscheidungen getroffen, nicht wahr?«
    PJ wandte den Blick ab und antwortete nicht.
    Tracker redete weiter. »Ich werde dir etwas über uns erzählen, PJ, denn ich spüre, dass du schlechter von uns denkst, als wir in Wirklichkeit sind. Außerdem wirst du es vermutlich sowieso nicht zurück zur Oberfläche schaffen, um es irgendwem verraten zu können.«
    PJ zog ein langes Gesicht, aber er nickte.
    »Wir sind die Wächter der Oberwelt«, begann Tracker. »Vor vielen Generationen kamen Menschen unter die Erde. Es hatte nur eine kurze Erkundungsreise sein sollen, denn anfangs schien Untererde kein Ort zu sein, an dem Menschen leben konnten. Aber dann ist der Trupp auf etwas gestoßen.«
    »Auf Gnome?«, riet PJ.
    »Auf Schönheit«, korrigierte ihn Tracker und deutete auf die majestätischen Felsformationen, an denen sie vorbeigingen. »Hinter all dem Schmutz verbargen sich formvollendete Höhlen, rauschende Flüsse, fantastische Wesen, eine ganze Welt voller Wunder und Leben.«
    »Und Gnome«, beharrte PJ.
    »Ja, und Gnome«, räumte PJ ein. »Die Entdecker stießen auf eine kleine Horde von ihnen und zückten ihre Waffen. Die Gnome kämpften mit Fängen und Krallen. Die Menschen besaßen die Waffen der damaligen Zeit – Speere, Messer und Knüppel. Mehrere Gnome wurden erschlagen, und der Rest wurde mühelos vertrieben. Wir Menschen hielten uns für haushoch überlegen und wähnten uns in Sicherheit … zumindest am Anfang.
    Weitere Menschen gingen hinunter. Ein ganzes Dorf stieg hinab, um die Wunder von Untererde zu sehen und die neue Welt in Besitz zu nehmen. Aber die Gnome kehrten zurück. Diesmal waren auch sie mit Speeren, Messern und Keulen bewaffnet. Sie hatten unser Werkzeug imitiert und ihre jahrhundertealte Waffentechnik praktisch über Nacht fortentwickelt, nur indem sie die Waffen nachbauten, die die Menschen gegen sie eingesetzt hatten. Außerdem erschienen sie in einem riesigen Rudel und waren den neuen Siedlern zahlenmäßig weit überlegen. Die Niederlage war schnell und vernichtend. Nur eine Handvoll Menschen überlebte.«
    Tracker seufzte. »Und wir, die wir heute hier unten leben, sind die Nachfahren dieser Überlebenden. Sie haben den Tunnelausgang an der Oberfläche getarnt und wurden eine Geheimgesellschaft, die verhindert, dass die kriegerischen Gnome die Oberwelt entdecken. Andersherum verhindern wir auch, dass die Oberwelt die Gnome entdeckt. Auf der ganzen Welt haben wir die Ausgänge von Untererde verbarrikadiert und schützen sie bis heute mit unserem Leben. Die Falltür, die du entdeckt hast, ist ein solcher Ausgang.«
    Tracker blickte auf. Allmählich ging die Kaverne in eine hellere Höhle über. »Ah, wir sind gleich da.«
    »Wo?«, fragte PJ. »Und was meinst du mit Geheimgesellschaft? Und wieso benutzt ihr immer noch diese primitiven Waffen?«
    Mit einer Handbewegung bedeutete ihm Tracker, still zu sein. Die Höhle war erfüllt vom Brummen unzähliger Glühkäferschwärme. Dahinter hörte man Stimmen, menschliche Stimmen. Sie hallten leise, aber vernehmlich zu ihnen herüber.
    Bree schloss zu PJ und Tracker auf. »Da ist ja unsere Gruppe!«, sagte sie und hätte beinahe zum ersten Mal, seit PJ sie kannte, gelächelt.
    »Endlich mal eine gute Nachricht«, sagte PJ.
    »Jetzt können unsere Veteranen uns zur Mauer führen, damit wir sie wieder zurückerobern.«
    Tracker runzelte die Stirn. »So einfach ist das nicht,

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