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Gayles Katharinenviertel: Vergebung - pur gay

Gayles Katharinenviertel: Vergebung - pur gay

Titel: Gayles Katharinenviertel: Vergebung - pur gay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaiserlos pur Gay
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erhaschte einen kurzen Blick auf den Monitor, bevor Andi die Website schließen konnte. Homosexuelle Behinderte? Ich runzelte die Stirn und überlegte, ob es der eine oder der andere Begriff war, nach dem er gesucht hatte. Mein Freund konnte doch unmöglich...?
"Wie sieht's aus? Hast du schon Kaffee gekocht?"
Andi sah erwartungsvoll zu mir hoch. Schuldbewusst schüttelte ich den Kopf und begab mich in die Küche, um mich um den Kaffee zu kümmern, den ich schon lange hätte fertig haben können, wenn ich nicht gespannt hätte. Währenddessen fuhr Andi seinen Computer runter und rollte anschließend zu mir, um das Geschirr abzuholen. Schweigend bereiteten wir alles vor und setzten uns dann gegenüber an den Esstisch, der gleich vor der offenen Küche in seinem Wohnzimmer stand.
"Wie war deine Woche?"
Andi sagte das beiläufig, ich wusste, dass er nicht unbedingt mit einer Antwort rechnete. Wir bevorzugten es, beim Essen nicht zu reden. Also sagte ich ‚geht so', zuckte mit den Achseln und er widmete sich seinem Brötchen. Erst als wir aufgegessen hatten und in Ruhe einen letzten Kaffee tranken, bevor es an den Haushalt ging, sprachen wir wieder.
"Was hast du denn im Internet nachgesehen?"
Errötete Andi oder täuschte ich mich? Neugierig musterte ich ihn.
"Nur mal geguckt, was sich in der Behindi Szene so tut", murmelte er in seinen Kaffeebecher.
"Aha, und? Tut sich was?"
"Ne, nicht wirklich."
Ich lächelte ihm zu, trank meinen Becher aus und erhob mich tatendurstig. Diese Haushaltsgeschichte machte mir nichts aus, ich liebte es sauber und aufgeräumt. Während ich mit dem Staubsauger durch die Wohnung wuselte machte Andi in der Küche klar Schiff. Nach einer Stunde waren wir fertig und trafen uns im Wohnzimmer wieder.
"Lust auf Fahrradfahren?" fragte ich ihn.
Das Wetter war wunderschön, ziemlich ungewöhnlich für einen Hamburger Sommer. Das sollten wir ausnutzen, außerdem hatte ich Lust auf Bewegung. Andi stimmte zu und packte Getränke und Knabberkram in einen Rucksack, den er hinten an seinem Rollstuhl befestigte. Ich ging ins Treppenhaus und legte den Weg ins Erdgeschoss mit ihm im Fahrstuhl zurück. Sonst nahm ich die Treppe, aber wenn wir zusammen loszogen machten wir alles gemeinsam.
Andis Fahrrad stand im großzügigen Eingangsbereich des Wohnhauses. Die Geschicklichkeit, mit der er den Vorsatz an seinen Rollstuhl montierte, bewunderte ich immer wieder. Die gewaltigen Muskeln in seinen Armen spannten sich, als er die Vorrichtung mit einem Ruck einrasten ließ.
"Wir können los", er strahlte mich an.
Ich musste schlucken und konnte mich einen Moment nicht bewegen. Der Anblick seines glücklichen Gesichts löste in mir etwas aus, das sich verdächtig nach Bauchweh anfühlte. Oder nach Schmetterlingen.
"Tom?"

    Andreas

Tom starrte mich an, als hätte er mich noch nie gesehen. Ich ließ ihm Zeit und betrachtete ihn meinerseits. Er war wirklich ein hübscher Mann mit seinen dunklen Augen und braunen Haaren. Jedenfalls mir gefiel er, auch wenn es vielleicht schönere Typen gab. Er war schmaler als ich und kleiner, ein wenig ähnelte er Oliver. Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gebracht, kamen die Schuldgefühle wieder hoch. Ich verdiente nicht es zu genießen, mit einem Mann zusammen zu sein, aber es war einfach zu schön mit Tom. Es kribbelte, wenn er mich zufällig berührte und manchmal blieb mir der Atem weg, wenn er lächelte. Dennoch, es war nicht richtig und ich schuldig.
"Tom, lass uns los."
Ich klang ärgerlich, was ihn aus seiner Erstarrung riss. Er zuckte zusammen und ging endlich durch die Haustür zu seinem Fahrrad. Nach kurzer Abstimmung fuhren wir Richtung Stadtpark los. Ich war vorne und pflügte den Weg frei. Wenn mein Gefährt in Sicht kam, spritzten die Passanten beiseite. Wenigstens ein Vorteil, dachte ich, und grinste in mich hinein. Die körperliche Betätigung tat mir gut und lenkte mich von meinen Gedanken ab. Tom hatte keine Mühe mir zu folgen, obwohl ich richtig Gas gab, aber Beine waren eben kräftiger als Arme.
Im Stadtpark machten wir an der Stelle halt, wo der übliche Treffpunkt meiner Clique war. Es war Mittag und noch war nicht viel los, aber bald würden bestimmt die ersten Bekannten eintreffen. Tom stellte sein Fahrrad ab und setzte sich auf eine Mauer, hinter der ein Kanal träge vor sich hinfloss. Wir teilten uns ein Bier, unterhielten uns und schauten in die Gegend. Die Sonne brannte auf unsere Köpfe, es war einfach schön.

Als wir die Heimfahrt antraten waren Stunden

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