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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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gefolgt. Er stand plötzlich neben ihr und sah auf sie hinab, als würde er sich an etwas erinnern. »Guter Schlag.«
    »Ja … Kiefer sind nicht für Schläge von der Seite gebaut. Der Nerv da ist ’ne echte Spaßbremse. Bleiben aber keine Schäden.«
    Marcus stand immer noch da, als würde er auf eine Erklärung warten.
    »Was?«, fragte sie, verlegen, weil sie die Kontrolle verloren hatte.
    »Ich hab nur nachgedacht.« Marcus mochte wie ein Brocken hirnloser Muskelmasse aussehen, aber sie vergaß niemals, dass er extrem intelligent war und trotz einer absoluten Unfähigkeit, seine Fassade fallen zu lassen, sehr gut darin, Leute zu beurteilen. »Du musst eine harte Zeit durchgemacht haben, um hierherzukommen.«
    Verlass dich drauf. »Es gab Zeiten, da haben mir die Locust mehr zugesagt als die Menschen, das kannst du mir glauben. Wenn man als Frau allein unterwegs ist, muss man kreativ sein.«
    »Baird ist ein verängstigtes Kind. Er reißt nur die Klappe auf, damit er sich nicht in die Hosen scheißt, das ist alles.«
    »Er ist beinahe in deinem Alter, Marcus, und er trägt die Uniform fast schon genauso lange wie du. Bist du ein verängstigtes Kind?«
    Marcus blickte seitwärts zum Fenster, das mit Klebeband zusammengehalten und von einer schmierigen Schicht überzogen war.
    »Die meiste Zeit über … ja«, erwiderte er. »Das sind wir alle. Die Erwachsenen haben keine Antworten und wir können ihnen sowieso nicht trauen.«
    »Okay, du erzählst mir also, ich soll mich mit ihm vertragen und nett zu ihm sein?«
    »Nein. Aber wenn er wirklich ein ausgemachtes Arschloch wäre, dann wäre er längst ein Bandenführer bei den Gestrandeten. Er trägt immer noch die Rüstung und er hat uns nie hängen lassen. Es ist bloß seine verdammt nervige Klappe.«
    »Okay. Aber ich ertrag’s nicht, wenn er so über dich spricht.«
    »Worte«, sagte Marcus mit einem Schulterzucken. »Hab ich alles schon gehört.«
    »Ich habe Dom jetzt erzählt, was er wissen wollte.«
    Marcus wirkte plötzlich niedergeschlagen, so als wäre ein weiterer Eckpfeiler seines Vertrauens eingestürzt. »Wir hatten abgemacht, das niemals zu tun.«
    »Das war damals. Er braucht jetzt Zeit, es zu verarbeiten. Ich habe ihn gewarnt, es würde ihn erschüttern.«
    »Er hat seine ganze Familie verloren.«
    »Genau deshalb musste er es erfahren.«
    Marcus’ Wut ging nie über ein geknurrtes Schimpfwort oder zwei hinaus, aber sie wusste, dass sie sich auf dünnem Eis bewegte. Sie hatte mehr Angst davor, ihm das Gefühl zu geben, betrogen worden zu sein, als vor irgendetwas anderem.
    »Vergiss nicht, dass Dom mein Freund ist.« Er sagte Freund, nicht Kumpel. Die Art und Weise, auf die er es sagte, machte deutlich, dass es davon nur einen gab und kein Ersatz infrage kam. »Wenn es mich das Leben kostet, Maria für ihn zu finden, dann würde ich diesen Preis dafür zahlen. Verstehst du das?«
    »Oh, ich denke schon«, erwiderte Bernie. »Ich war auch da, schon vergessen?«
    Sie klopfte ihm auf die Schultern, als sie ging, damit er verstand, dass es kein böses Blut gab. Sie war sauer, weil Baird Marcus’ Mut angezweifelt hatte, und Marcus war sauer, weil das H-Wort gefallen war.
    Er konnte diese Helden-Scheiße nicht ab.
    Als Bernie sich wieder an den Kartentisch setzte, war Baird ein ruhigerer, weiserer Mann – zumindest für den Augenblick. Sie sagte sich, dass sie ausnahmsweise einmal einen anderen Menschen völlig falsch eingeschätzt hatte, und fragte sich, ob ihr die Zügel entglitten. Baird brauchte kein Verständnis oder Nachsicht. Wie alle Rotzlöffel brauchte er nur hin und wieder von seiner Mutter eins hinter die Ohren.
    »Teil aus«, sagte sie.
     
    DELTAS KASERNENBLOCK
    Dom schob es, so lange er konnte, vor sich her, aber er musste es angehen.
    Er hatte sich schon vor langer Zeit mit Carlos’ Tod arrangiert. Er reihte sich ein mit Benedicto und Sylvia und mit seinen Eltern, und Dom wusste, er würde damit fertig werden, so wie er mit all dem anderen Kummer fertig geworden war, aber trotzdem geriet er über den unverwechselbaren Schmerz über jeden einzelnen von ihnen ins Wanken. Jeder Trauerfall hatte seinen eigenen Beigeschmack, der ihn kalt erwischte.
    Die Einzelheiten über Carlos zu erfahren, war, als würde er ihn ein zweites Mal verlieren. Es war ein weiterer Tod, ein anderer Schmerz. Dom musste seine Welt neu ordnen. Als er in Marcus’ Quartier ging, war es, als hätte die Unterhaltung schon vor einer Stunde angefangen.
    »Warum zur

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