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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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und war überrascht, dass er noch funktionierte. »Scheiße, das Wasser ging mir grade mal bis zur Hüfte. Schlimmer, bis zum Knie.«
    »Hey, ist das erste Mal, dass wir so was bei Nacht durchziehen. Du bist wahrscheinlich nur in ein Loch oder auf ’nen Stein getreten oder so. Wenn der Tag kommt, wird’s schon laufen.«
    »Okay, vorwärts«, brüllte Stroud.
    Wenn der Tag kommt. Welcher Tag? Carlos sprang auf und sprintete in die nächste Deckung und dann wieder zur nächsten, immer im Zickzack über kurzes, büscheliges Gras bis zu einer kleinen Ansammlung von Bäumen dahinter. Er befand sich auf festem Boden, die Art Gelände, mit der er sich auskannte. Welcher Tag? Sie hatten nichts erfahren, außer dass es eine amphibische Landung sein würde, in deren Anschluss sie einen Bereich einnehmen und für unbestimmte Zeit halten mussten.
    Welcher Tag?
    Was da auch kommen mochte, Dom hatte ebenfalls damit zu tun. Carlos hatte ihn nicht mehr gesehen, seit man ihn aus seinem Urlaub zurückbeordert hatte, und in seinen Briefen und Telefonaten gab er auch nicht den kleinsten Hinweis darauf, was er gerade tat. Das passte überhaupt nicht zu Dom. Man musste kein Atomwissenschaftler sein, um auf den Trichter zu kommen, dass hier was Großes vom Stapel lief, auch wenn das dazugehörige Aufgebot relativ bedeutungslos erschien.
    Können wir es wissen? Nein. Wir wissen nur, was wir zu tun haben unser kleiner Happen von der Operation. Welchen Teil wir im Gesamtbild einnehmen, erfahren wir erst in der allerletzten Minute.
    Wie er das hasste. Gut, über dem Ganzen stand das Prinzip der Wissenserfordernis, aber das Gesamtbild zu kennen, half ihm immer, sich zu konzentrieren. Vertraute man den Gears denn heute nicht mehr?
    Carlos bewegte sich durch die Baumreihe auf offenes Gelände und erwartete Feindkontakt. Den bekam er in Form seines Sturms aus pyrotechnischen Attrappen und Rauchgranaten, die ein Minenfeld darstellten. Carlos hustete immer noch Wasser oder zumindest fühlte es sich so an. Marcus verlangsamte sein Tempo, um Carlos ein paar Mal heftig zwischen die Schulterblätter zu klopften.
    »Okay, wegtreten und ab zum Arzt«, sagte er. »Du hörst dich nicht besonders gut an.«
    »Ich war nur für ein paar Sekunden unter Wasser.«
    »Du gehst verdammt noch mal oder ich nehm dich nicht in meinen Trupp.«
    »Marcus, ich hab nur ein bisschen beschissenes Meerwasser geschluckt.«
    »Sekundäres Ertrinken. Lies das Sicherheitshandbuch. Ich schlepp dich nicht in ’nem Leichensack nach Hause.«
    »Ja, Mom.«
    »Ich mein’s ernst. Wegtreten.« Marcus hatte seinen harten Ich-bin-dein-Corporal-Tonfall eingeschaltet. Er rief über Funk einen Sani. »Du musst die ganze Lunge voll haben.«
    »Und? Ich hab ja nicht gerade ein Bein verloren.«
    Stroud meldete sich über Funk. »Santiago, Sie haben’s gehört. Sofort.«
    Carlos war fuchsteufelswild. Der Sani kam und nahm ihn, was noch viel schlimmer war, tatsächlich mit, aber wenigstens ließ man ihn aus eigener Kraft gehen. Ihm war klar, dass er Marcus dafür dankbar sein musste, dass er ihn gerettet hatte, aber in diesem Moment fühlte er sich einfach nur erniedrigt und nutzlos. Im Davongehen blickte er immer wieder zurück, um die Blendgranaten und Rauchbomben zu sehen, die das Übungsgelände bei dem kleinen Waldstück hinter dem Küstenstreifen in ein ausgewachsenes Feuergefecht verwandelten.
    Im Sanitätszelt ließ er die Untersuchung durch den Arzt nur widerwillig über sich ergehen.
    »Das ist vollkommen bescheuert«, sagte er. »Sir.«
    »Genau, eigentlich hätte man Ihnen erst den Arsch wegschießen müssen«, murmelte der Arzt, während er ihm den Rücken abklopfte. »Versuchen Sie’s noch mal und kommen Sie mir bloß nicht an, bevor Sie nicht ordentlich verstümmelt wurden.«
    »Im echten Einsatz hat mich auch kein Schrapnell in der Fresse aufgehalten, also …«
    »Hab ich alles schon gehört. Halten Sie die Klappe, während ich Ihre Lungen abhöre.«
    Carlos bekam den ganzen Vortrag über den Tod innerhalb von zwanzig Sekunden nach dem Untertauchen und sekundärem Ertrinken nach dem Einatmen von fünfzehn Kubikzentimeter Wasser zu hören und noch einen ganzen Haufen anderen Scheiß, der wahrscheinlich dafür sorgen sollte, dass er sich besser fühlte und nicht mehr so wütend auf Marcus war.
    »Wenn Sie in vier Stunden nicht tot sind«, sagte der Lieutenant unbekümmert, »sind Sie über den Berg. Bleiben Sie auf der Trage liegen und rufen Sie nach Hilfe, wenn Sie

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