geben nicht auf
aber doch nicht bei deiner Mutter.“
„Nein, sie hatte einen Unfall und musste zur Kur. Dorthin konnte sie mich beim besten Willen nicht mitnehmen. Sie kannte Lindenhof von früher. So bin ich hier gelandet.“
„Da bleibst du also nur kurze Zeit?“
„Ja, leider. Mir gefällt es hier sehr. Gewöhnlich habe ich eine Hauslehrerin. Aber das sind meist fade Typen. Die letzte wurde beim Autounfall ebenfalls verletzt. Jetzt ist sie zur Erholung nach Hause gefahren. Ich glaube aber nicht, dass sie wiederkommt. Unser Leben ist ihr zu unsolide. Ich meine: zu unruhig.“
„Ja, was macht deine Mutter eigentlich?“
Lilo wurde rot.
„Ihr dürft mich nicht für eine Angeberin halten, wenn ich es euch sage. Verratet es bitte nicht den anderen! Meine Mutter ist eine berühmte Schauspielerin. Sie spielt im Theater und in Filmen und tritt auch im Fernsehen auf.“
Die anderen sahen sie sprachlos an.
„Übrigens, mein Vater ist der Konzertsänger Ernst Griesbach. Habt ihr schon mal von ihm gehört?“
„Ja“, rief Nanni. „Unsere Mutter hat eine Schallplatte von ihm. Mit Strauß-Liedern – kann das stimmen?“
„Sicher! Ich kenne die Platte nicht, aber er singt gern Lieder von Strauß.“
„Und deine Mutter?“
„Ja, meine Mutter heißt natürlich auch Griesbach. Doch ihr Mädchenname ist Rena Latour und unter diesem Namen ist sie bekannt.“
„Rena Latour!“ Bobby wiederholte den Namen feierlich. „Natürlich habe ich von ihr gehört. Doch gesehen habe ich sie noch nie.“
„Bitte, verratet den anderen nichts. Frau Theobald weiß natürlich Bescheid und die Lehrerinnen wissen es auch. Ich mag aber nicht, dass die Mädchen es erfahren. Das ist mir einmal passiert und dann gab es ein schreckliches Getue. Die haben mir etwas vorgeschwärmt! Alle wollten sie Autogramme haben. Es war scheußlich.“
„Du wolltest uns aber etwas Wichtiges sagen“, erinnerte Hanni.
„Richtig!“ Lilo schlug sich vor die Stirn. „Vor lauter Geständnissen hätte ich es fast vergessen. Also, meine Mutter hat mir beim Abschied Geld gegeben und gesagt: ‚Wenn es dir in Lindenhof gefällt und du nett aufgenommen wirst, dann lädst du deine Klasse oder wen du magst ganz groß zum Einstand ein!’ Und darüber möchte ich mit euch reden. Das Geld reicht für die ganze Klasse. Wo können wir aber feiern? Und wann? Und wie?“
„Eine Mitternachtsparty“, rief Hanni und die anderen nickten erregt. „Ja, eine Mitternachtsparty. Das ist die Idee.“
Und dann erzählten sie Lilo von den Festen, die sie schon nachts gefeiert hatten, mit Leckerbissen en masse und guten Sachen zum Trinken. Sie hatten jedes Mal einen Riesenspaß gehabt und aufregend war es auch, denn keine Lehrerin durfte etwas merken. Sie berichteten alle durcheinander und lachten über die vielen komischen Erlebnisse. Zum Schluss erzählten sie von der letzten Mitternachtsparty, die noch gar nicht lange zurücklag.
„Das war zu meinem Geburtstag“, sagte Carlotta, „und damals war in der Klasse eine, mit der wir nicht gut zurechtkamen. Die feierte nicht mit, aber sie wollte uns verpetzen.“
„Und was habt ihr da gemacht?“, fragte Lilo gespannt.
„Die Feier um eine Nacht vorverlegt. Else hat nichts davon gemerkt.“
„Ja, aber das Tollste“, schwärmte Hanni, „in der nächsten Nacht sind wir wieder aufgestanden und haben uns draußen versteckt. Else lief zu Frau Jenks und wir sausten in die Betten. Als Frau Jenks nach uns sehen wollte, schliefen wir fest.“
„Das heißt, wir taten so“, sagte Nanni lachend. „Doch Frau Jenks hat uns durchschaut, aber trotzdem so getan, als hätte sie nichts gemerkt.“
„Das war aber echt nett von ihr“, meinte Lilo beeindruckt. „Sie ist doch sonst ziemlich streng, oder?“
„Ach, so schlimm ist es nicht. Und sie kann Petzerei absolut nicht leiden.“
Sie beschlossen auf jeden Fall ein Mitternachtsfest zu feiern. „Wo?“
„In unserem Gemeinschaftsraum“, schlug Hanni vor, „und am besten gleich Anfang der nächsten Woche. Dann ist Vollmond und wir brauchen kein Licht.“
Nun hatten sie wieder viel Arbeit mit den Vorbereitungen.
„Würstchen muss es geben“, erklärte Nanni, die eine besondere Vorliebe dafür hatte. „Die sind schnell warm gemacht und schmecken allen.“
„Limo brauchen wir auch“, sagte Bobby. „Am besten mehrere Sorten mit verschiedenem Geschmack.“
„Was noch?“, fragte Lilo, deren Geldbeutel unerschöpflich zu sein schien.
„Marmorkuchen“, rief Hanni, „den
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