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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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veranlasste sie zu Tagträumen, wie Captain Hastings ihre Schwester Maureen, oder ließ sie bei dem Gedanken an ein gemeinsames Leben verzückt seufzen. Keiner hob sich von dem anderen ab – nicht einmal Harold, es sei denn, man empfand seine Beharrlichkeit als bemerkenswert.
    »Euer Antrag ehrt mich, Sir«, sagte sie wohlerzogen, wie Mrs Parker es sie gelehrt hatte.
    Als sie noch einen Schritt zurücktrat, spürte sie den Stamm eines großen Baumes im Rücken. Harold sah seine Chance und ergriff sie, legte seine Hände um Rionas Taille. Riona war weniger ängstlich als verärgert, und ihr Ärger wuchs, als Harold sich zu ihr herunterbeugte und sein Atem ihre Wange streifte.
    »Ich werde Euch ewig lieben«, beteuerte er schwer atmend. Sie wollte ihn wegstoßen, doch er wich und wankte nicht.
    Plötzlich hob er eine Hand und packte ihre Brust, als wollte er einen Apfel pflücken. Riona wehrte sich, doch er hörte nicht auf, sie zu betatschen.
    »Ihr habt eine leidenschaftliche Natur«, keuchte er. »Das habe ich in Euren Augen gesehen.«
    Riona trat Harold mit aller Kraft auf den Fuß. Es schien ihn nicht zu beeindrucken, stattdessen beugte er sich vor und versuchte, sie zu küssen.
    Sie hatte bis vor einem Jahr in Cormech gelebt, einem kleinen Ort an der Küste, und als Tochter einer Witwe schon früh gelernt, sich selbst zu verteidigen. Riona setzte ihr Knie ein. Es fand sein Ziel.
    Als sie, verärgert und über die Maßen zornig auf Harold, ins Haus zurückkam, verstummten die anderen Gäste jäh und starrten sie an, um gleich darauf zu tuscheln anzufangen. Als Riona an sich hinunterschaute, sah sie, dass die Spitze im Ausschnitt ihres Mieders zerrissen war. Drei Dutzend Menschen betrachteten sie jetzt als Dirne, und, was noch schlimmer war, sie hatten laut Mrs Parker recht damit. Obwohl jungfräulich und tugendsam wie am Tag ihrer Geburt, hatte Riona ihren guten Ruf verloren.
    Wogegen Mr Harold McDougal, ein dreister Lügner mit aufdringlichen Händen, als Unschuldslamm galt, von einer Leidenschaft überwältigt, die sie, Riona, willentlich in ihm geweckt hatte.
    Und deshalb saß sie nun hier in der Kutsche, mit Schande beladen und Harold McDougal im Kielwasser, und war auf dem Heimweg nach Tyemorn Manor.
    Ein berittener Bote war vorausgeschickt worden, um ihre Ankunft zu annoncieren. Riona mochte gar nicht daran denken, was ihre Mutter sagen würde, wenn sie entehrt aus Edinburgh zurückkehrte. Es war nicht Susannas Art, ihre Meinung mit blumigen Worten zu verbrämen.
    An all dem war nur Großtante Mary schuld, dachte Riona verstimmt.
    Sie hatten in Cormech ein beschauliches Leben in aller Stille geführt. Dann war vor einem Jahr die alte Lady gestorben und hatte Susanna ein Gut mit viel Land und ein beträchtliches Geldvermögen hinterlassen, und den beiden Töchtern je ein Vermächtnis. Aus diesem Grund hatte Susanna für ein nicht unbeträchtliches Sümmchen Mrs Parker engagiert, eine Frau von exzellentem Ruf, von der es hieß, dass sie einige der besten in den letzten fünf Saisons geschlossenen Ehen arrangiert hatte.
    Die Aufgabe der Engländerin war gewesen, Riona und Maureen dafür vorzubereiten, Edinburghs Junggesellen vorgestellt zu werden. Manchmal kam Riona sich wie ein Spanferkel vor, das jedem Mann mit einem guten Namen, einer ansprechenden Erscheinung und Vermögen auf einem Silbertablett serviert wurde.
    Dass die Frau ihr Ziel zumindest teilweise erreicht hatte, bezeugte Maureens stiller Kummer. Der junge Captain bei einem der Fencible-Regimenter hatte sich ebenso glühend in sie verliebt wie sie sich in ihn.
    Offenbar war Hauptmann Samuel Hastings jedoch der letzte männliche Spross eines beeindruckenden Stammbaumes, dessen die Hastings sich trotz ihrer leeren Schatztruhen rühmten. Schon die Andeutung eines Skandals würde die Hoffnung einer Verlobung von Maureen mit Samuel wirkungsvoller zerstören als Armut.
    Sie war kein liederliches Frauenzimmer, dachte Riona, nur ein Opfer der Umstände. Sollte das wirklich den Rest ihres Lebens beschweren?
    In den vergangenen Tagen hatte sie an nichts anderes gedacht als an Heirat. Als ihr Vater starb, war sie noch ein Kind gewesen, aber sie erinnerte sich noch gut an den Klang seiner Schritte auf den Treppenstufen oder im Obergeschoss. Seine Stimme hatte geklungen, als beherbergte sein Brustkorb einen Teich voller Ochsenfrösche. Heiterkeit und Freude hatten in ihrem Haus regiert, schallendes Gelächter, das sie auf die Frage brachte, ob Gott lachte und,

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