Gebrauchsanweisung für Mecklenburg-Vorpommern und die Ostseebäder
Görlitz )
Warum
MV
? Der Zufall wollte es
… oder war es Schicksal?
Freiwillig hier? Nein, aber ich habe mich auch nicht gewehrt.
Was fehlt? Arbeitsplätze in bergiger Umgebung.
Was ist anders? Die Luft und die Unendlichkeit des Horizontes.
MV
ist
… sanft und bescheiden.
Der
MV
sagt
… Ich liebe das Leben.
Der
MV
denkt
… Mann, seh ich gut aus.
Auf eine einsame Insel nähme ich aus
MV
mit
… Das
einmalig anziehende Licht.
Von woanders brächte ich
MV
mit
… Gesprächige Arbeitsplätze.
Ich +
MV
= Fahrradfahrendes Team.
MV
+ Ich = Harmonie.
Der Zugezogene braucht
… ein Fahrrad und eine Fahrradkarte.
Der Einheimische will
… seine Ruhe.
Der Tourist soll
… die Ruhe respektieren.
Ich würde
MV
verlassen, wenn
… die Ostsee leer wäre.
MV
ist
MV
weil
… das Land Mega Vielseitig ist.
MV
s Zukunft Bunt.
MV
s Gegenwart Rosig.
MV
s Vergangenheit Blass.
MV
als Schauplatz in welcher Art Film? Wirtschaftsthriller.
Rügen und ihre kleinen Schwestern
Rügen
Ein Kreidefelsen an der stürmischen See, im gelben Rapsfeld ein Jagdschloss (Granitz) und ein paar weiße Bädervillen entlang einer Strandpromenade, dazu eine schmucke Seebrücke mit einem Haus drauf (Sellin), eine dunkle Dampfwolke eines kleinen schwarzen Zuges (Roland), die hinter einer Baumallee emporsteigt – fertig ist Deutschlands größte Insel: Rügen.
Im Sommer verbrachten meine Familie und ich die Wochenenden und die Ferien wahlweise in Binz (Lieblingsostseebad meiner Mutter) oder Göhren (Lieblingsostseebad meines Vaters). Ich schmiss im Wasser mit Quallen um mich, aß danach Eis aus einer muschelförmigen Waffel, die es im fernen Stralsund nicht gab, und wartete auf die Kinder, die kommen würden, um mich mit nach Sundevit zu nehmen. Immer und immer wieder las ich im Strandsand liegend das Buch Die Reise nach Sundevit (mein Bruder neben mir las: Ich, dann eine Weile nichts ), in der Tim, Sohn eines Leuchtturmwärters, am Strand auf eine Gruppe von zeltenden Jungen und Mädchen trifft, die ihn einladen, sie nach Sundevit zu begleiten. Noch vor wenigen Jahren war ich der festen Überzeugung, dass Sundevit ein Ort auf Rügen sei, den es irgendwo zwischen Poppelvitz und Schabernack geben musste. Aber zwischen all den Namen, die mir auf der Insel so sehr gefallen, findet sich kein Sundevit.
Als ich zu jugendlich wurde, um mit meinen Eltern die Wochenenden in Binz zu verbringen, fuhr ich mit dem Fahrrad von Stralsund aus nach Altefähr oder Grahlefähr, um zu baden. Beide Orte befinden sich gleich hinter dem Rügendamm, Altefähr links und Grahlefähr rechts. Beides machte mich unabhängig, hatte aber den Nachteil, dass ich sehr weit ins Wasser gehen musste, bis es mir nicht mehr nur bis zu den Waden reichte. Wenn man nicht mit dreijährigen Kindern reist, die man bedenkenlos im Wasser spielen lassen möchte, empfiehlt es sich, weiter an die Küste zu fahren, wo dann auch das Meer ein Meer ist, denn das Meer-Meer befindet sich nicht gleich hinter der Rügenbrücke. Ebenso wenig der Kreidefelsen und das Jagdschloss Granitz (schöner Blick vom Turm über Rügen). Gleich hinter der Rügenbrücke muss man sich erst mal entscheiden, ob man den schönen oder den schnellen Weg nehmen möchte, ob man lieber auf dem Kopfsteinpflaster der berühmten alten Alleen durchgerüttelt werden will oder ob man die breite schnelle Straße nimmt, die einen in etwa fünfundvierzig Minuten zum Kreidefelsen bringt. Entscheiden Sie sich für die schönere Möglichkeit, so folgen Sie der Beschilderung nach Putbus, für die schnelle Variante nehmen Sie die Richtung Bergen.
Sobald ich einen Führerschein besaß, kehrte ich wieder in Binz ein. Es war irgendwie schick und ziemlich cool, dort Cocktails zu trinken und Rendezvous beim Binzer Italiener zu haben. Das war wie von Bad Tölz nach München fahren, nur dass es sich mit den Größenverhältnissen der Städte konträr verhält.
Mittlerweile ist Binz für mich nicht mehr Cocktail, nicht mehr Muscheleis, sondern Ulrich Müther. Nie war mir als Kind das
UFO
in Binz aufgefallen, das in Form eines Rettungsturms am Strand steht. Als ich eines Tages vor ihm stand und die Augen öffnete, sah ich eine Architektur, die mich sofort faszinierte, über die ich mir aber bis dato keine Gedanken gemacht hatte. Ich kannte den Teepott in Warnemünde, das Inselparadies in Baabe, die Ostseeperle in Glowe und
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