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Gebrochene Schwingen

Gebrochene Schwingen

Titel: Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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kaum erwarten, die Produktion von Spielzeug in den Willies zu erleben.«
    »Ich plane einen Empfang. Ich habe es schon mit Tony diskutiert.« Mein Herz schlug bis zum Hals, als ich nur seinen Namen hörte. »Einige Vorbereitungen werden bereits getroffen. Alle, die im Umkreis von hundert Meilen irgendwie wichtig sind, werden kommen.«
    »Schön«, sagte ich. Obwohl ich glücklich für Logan sein wollte, gab es noch etwas, was ich unbedingt wissen wollte.
    »Kommt Tony auf die Party?« fragte ich, wobei ich versuchte, das Zittern in meiner Stimme zu verbergen.
    »Ich weiß, daß er es vorhatte. Meinst du, das hat sich geändert, Heaven?« Ich konnte die Besorgnis in seiner Stimme nicht überhören.
    »Wir reden zu Hause darüber, Logan«, sagte ich. Dann liebkoste ich Drake zärtlich und nahm ihn in die Arme. Um ihn nicht zu beunruhigen, fügte ich hinzu: »Ich bin jetzt einfach zu müde, um darüber zu reden.«
    »Natürlich, Liebling«, sagte Logan und warf mir einen verstohlenen Blick zu, als wir an einer Ampel hielten. »Aber ich hoffe, du bist nicht zu müde, um dir meine Pläne für die Party anzuhören. Es wird so eine ›Smoking ist Pflicht‹-
    Angelegenheit, obwohl es im Freien stattfindet. Ich habe bereits ein Zwölf-Mann-Orchester engagiert und den besten Partyservice von Atlanta. Oh, es wird eleganter als alles, was es jemals in Farthy gegeben hat. Du wirst so stolz darauf sein.«
    Sogar der Name Farthy ließ mich erschauern. »Logan, wenn du willst, daß ich stolz darauf bin, dann laß uns eine richtige Willies-Party veranstalten. Ein Volksfest, das alles Bisherige schlägt. Eine Party, auf der sich die Künstler, die das Spielzeug machen, auch wohl fühlen können. Das ist nicht Farthy, und wir sind nicht die Tattertons. Ich will nicht einmal, daß der Name über der Fabrik steht. Ich will, daß es nur Willies heißt, die Willies-Spielzeugfabrik.«
    »Aber Heaven…« Logan sah aus, als wäre er in den Magen geboxt worden. »Wir können solch einsame Entscheidungen nicht treffen. Welchen Ärger du mit Tony auch hattest, wir sind immer noch Partner, und es ist sein Geld, das hier alles bezahlt.«
    Meine Stimme wurde hart wie Stein, kalt wie Eis. »Glaub mir, Logan, Tony wird mit allem einverstanden sein, was ich will.«
    Logan fuhr schweigend weiter. Ich saß da, und mein Entschluß wurde fester. Die Stimmung im Auto war so gespannt, daß ich das Gefühl hatte zu ersticken. Ich sehnte mich danach, zu Hause zu sein, sehnte mich danach, dies alles ein für allemal hinter mir zu haben.
    Bald erschien das Hasbrouck-Haus am Ende des Häuserblocks. »Das ist es«, sagte Logan. Er versuchte fröhlich zu wirken und drehte sich zu Drake um. »Dein neues Zuhause, Drake.« Wir bogen ein in die lange Auffahrt, die hinaufführte zu dem alten Herrenhaus aus der Kolonialzeit. Die Zweige der großen Trauerweiden hingen in die Auffahrt hinein und bildeten einen grünen Tunnel.
    »Es ist nicht so groß wie Farthy«, sagte Drake, als wir anhielten.
    Logan runzelte die Stirn. »Nein, Drake. So groß ist kaum ein Haus. Aber es ist trotzdem groß. Du wirst sehen.«
    Als wir hinauffuhren, kam Mr. Appleberry, der Gärtner, den Logan behalten hatte, aus der Eingangstür heraus, um uns zu begrüßen und uns mit dem Gepäck zu helfen. Er war ein kleiner und stämmiger Mann mit schütterem grauem Haar. Er hatte teilweise schon eine Glatze, die mit den gleichen Sommersprossen bedeckt war wie seine Stirn und Schläfen.
    Sein Gesichtsausdruck war herzlich, und die Augen lächelten.
    Nikolausaugen, dachte ich. Wenn er einen Bart hätte und mehr Haare auf dem Kopf, könnte er den Nikolaus spielen. Natürlich nur, wenn man den roten Mantel ein wenig ausstopfen würde.
    Vom ersten Moment an fühlte sich Drake zu ihm hingezogen, und umgekehrt war es genauso.
    »Ich werde Ihnen bei all dem helfen, Mrs. Stonewall«, sagte er, »das heißt, ich und der junge Mann hier. Mein Name ist Appleberry.« Er gab mir seine Hand. Es war eine Hand mit langen Fingern, die Hand eines Mannes, der es gewohnt war, mit Pflanzen, Bäumen und Blumen zu arbeiten. »Und wer sind Sie?«
    Drake mußte beinahe lachen, zum ersten Mal, seit ich ihn aus Atlanta mitgenommen hatte.
    »Ich bin Drake«, sagte er. Appleberry ergriff seine Hand und schüttelte sie ordentlich.
    »Erfreut, Sie kennenzulernen, Mr. Drake. Würden Sie vielleicht dieses hier nehmen?« Er gab Drake eine kleine Leinentasche, Drake nahm sie und hielt sie mit beiden Händen fest an sich gepreßt. Stolz

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