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Gebrochene Schwingen

Gebrochene Schwingen

Titel: Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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getroffen hat?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie auch, ob Mrs. Wilcox und Mr. Wilcox zu dieser Zeit intim miteinander waren?«
    »Sicher.«
    »Nun, Sie haben Mrs. Wilcox doch sicherlich nicht nachspioniert, oder?«
    Im Publikum gab es Gelächter, und Logan wurde knallrot.
    »Natürlich nicht.«
    »Hat Ihnen Mrs. Wilcox gesagt, daß sie mit Mr. Wilcox geschlafen hat?«
    »Nein.«
    »Hat Ihnen Mr. Wilcox gesagt, daß er mit Mrs. Wilcox in dieser Zeit geschlafen hat?«
    »Nein.«
    »Sie haben also nie verläßliche Informationen darüber erhalten. Sie konnten also nicht davon ausgehen, daß das Kind, das Mrs. Wilcox bekommt, nicht Ihres ist. Stimmt das?«
    »Wohl nicht, nein.«
    »Und darum schicken Sie also Mrs. Wilcox das Geld nicht nur aus reiner Nächstenliebe und Verantwortungsgefühl, nicht wahr, Mr. Stonewall?«
    »Einspruch, Euer Ehren«, sagte Lakewood. »Mr. Stonewall hat bereits ausgesagt, warum er und Mrs. Stonewall Mrs.
    Wilcox das Geld geschickt haben.«
    »Ich glaube nicht, daß der ganze Umfang der Frage geklärt wurde, Euer Ehren«, sagte Burton und grinste.
    »Ich denke, wir haben begriffen, was Sie meinen«, sagte der Richter. »Einspruch stattgegeben. Bitte fahren Sie nun fort.«
    »Es sind keine weiteren Fragen mehr nötig, Euer Ehren«, sagte Burton, breit grinsend.
    Logan sah aus, als hätte man ihn geschlagen. Fragend sah er mich an, und ich nickte und lächelte ihm zu. Er erhob sich und kam zu mir zurück. Da umarmte ich ihn, und er küßte mich auf die Wange. Zu Fanny sah ich nicht hinüber, aber ich war mir sicher, daß sie innerlich brannte vor Wut.
    »Euer Ehren, wir möchten jetzt Randall Wilcox in den Zeugenstand rufen«, sagte Lakewood schnell.
    Randall blickte auf und schaute zu mir herüber. Dann erhob er sich langsam. Fanny sagte noch etwas zu ihm, aber er schien es schon nicht mehr zu hören. Verwirrt blickte er sich um; als er seinen Eid ablegte, war seine Stimme kaum zu hören.
    »Mr. Wilcox«, begann Lakewood sofort. »Wann erfuhren Sie, daß Ihre Frau schwanger war?«
    »Vor ein paar Monaten«, sagte Randall so leise, daß der Richter ihn bitten mußte, seine Aussage zu wiederholen.
    »War es zu der Zeit, als Sie sie baten, Ihre Frau zu werden?«
    Randall antwortete nicht. Er blickte erst zu Fanny hinüber und dann zu Boden. »Mr. Wilcox?«
    »Beantworten Sie bitte die Frage«, befahl der Richter.
    »Ja.«
    »Nicht bevor Sie von ihrer Schwangerschaft wußten?«
    betonte Lakewood noch einmal. Randall nickte. »Wollten Sie sie deswegen heiraten, weil Sie glaubten, es sei Ihr Kind?«
    Randall sah ihn gequält an. »Sie wollten sich ihr gegenüber anständig verhalten, nicht wahr?« bohrte Lakewood weiter.
    »Ich – «
    »Und Sie wurden angelogen, oder nicht? Hätten Sie sie sonst geheiratet? Hätten Sie das getan?«
    »Nein. Fanny hat viel durchgemacht in ihrem Leben.« Er sah sie an. Ich fühlte, daß er die Wahrheit sagte. Er hatte großes Mitleid mit ihr. »Vieles von dem, was sie getan hat, ist verständlich.«
    »Aber sie hat Ihnen doch gesagt, daß Sie der Vater des Kindes wären, oder etwa nicht?«
    »Doch.«
    »Und jetzt sagt sie, Mr. Stonewall sei der Vater. Lügt sie jetzt, oder hat sie Sie angelogen?«
    Randall gab keine Antwort.
    »Ich weiß, daß Sie diese Frage nicht beantworten können.
    Mr. Wilcox, warum haben Sie sie nicht vorher geheiratet, bevor sie Ihnen sagte, daß sie schwanger sei?«
    »Ich war noch nicht reif genug, um zu heiraten.«
    »Aber zwei Wochen später waren Sie es?«
    »Ja.«
    »Wie konnte sich das so schnell ändern, Mr. Wilcox?«
    »Ich habe die Universität verlassen und hier in Winnerow eine Arbeit angenommen.«
    »Als Koch in einem Schnellimbiß?«
    »Ja.«
    »Ihre Eltern sind entsetzt darüber, nicht wahr?«
    »Einspruch, Euer Ehren. Mr. Wilcox steht hier nicht zur Debatte. Seine familiären Verhältnisse sind – «
    »Euer Ehren, ich versuche, die Atmosphäre darzustellen, in der Drake Casteel möglicherweise leben wird.«
    »Einspruch abgelehnt.«
    »Sie haben eine teure Hochschulausbildung mit einer vielversprechenden Karriere aufgegeben, um zu heiraten, stimmt das, Mr. Wilcox?«
    Randall traten Tränen in die Augen. Er blickte in die Richtung seiner Eltern.
    »Ja.«
    »Mr. Wilcox, ich frage Sie jetzt: Ist es möglich, daß Fanny Casteel Sie ausgenutzt hat, Sie belogen hat, nur um Sie zu heiraten? Und alles nur deshalb, damit sie an dieser Anhörung als verheiratete Frau teilnehmen kann?« Randall starrte nur ins Leere.
    »Bitte beantworten Sie die

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