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Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)

Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)

Titel: Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
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Prolog
    Crazy
    August 1999
    Dies war einmal der beste Ort auf Erden. Musik dröhnte aus den Lautsprecherboxen, und die Luft knisterte vor elektrisierender Spannung, wenn die Leute zu ihren Plätzen strömten. Mein Vater und ich blieben kurz stehen, um uns Konzert-T-Shirts zu kaufen. Dann bahnten wir uns den Weg durch die Menge.
    Die Stimmung um uns herum war einfach unbeschreiblich. Vollkommen fasziniert setzten wir uns. Als Bono schließlich mit der Band durch das flackernde Scheinwerferlicht die Bühne betrat, war ich wie gelähmt. Es war unmöglich, alles auf einmal aufzunehmen. So nah an der Bühne zu sein war einfach absolut berauschend.
    Tausende von Fans nickten mit den Köpfen und reckten die Arme in die Luft. Als U2 schließlich Beautiful Day spielten, vergaß ich alles um mich herum. Ich schloss die Augen und versank wie schon so oft in einen beinah hypnotischen Zustand. Für den Rest des Konzerts wiegte ich mich im Takt der Musik, während die Vibrationen meinen ganzen Körper durchliefen.
    Ein Konzert im Greek Theatre, das auch einfach nur Greek genannt wurde, war eine unglaubliche Erfahrung. Das Greek war die größte Konzerthalle der Stadt. Bekannte und unbekannte Bands und Sänger, Groupies und Konzertbesucher kamen aus dem gesamten Umland, und sie kamen alle aus dem gleichen Grund: um umwerfend gute Musik zu hören.
    Mein Vater war Geschäftsführer des Greek. Er stand total auf Musik aus den 80ern und 90ern, vor allem auf Rock. Er war dreizehn, als er anfing, auf Konzerte zu gehen, und auf jedem Konzert kaufte er sich ein T-Shirt. Entsprechend viele Konzert-
T-Shirts fanden sich in seiner Sammlung. Er hatte schon ziemlich früh beim Greek angefangen und ist immer dort geblieben, weil er seinen Job einfach liebte. Er kannte den Bandklatsch aus allererster Hand und erzählte ihn mir brühwarm weiter. Ich hatte sogar das Glück, eins von den »Wear Purple«-Tickets von Prince’ ausverkauftem Purple-Rain-Konzert zu ergattern.
    Aber vor allem ein Konzert wird mir für immer in Erinnerung bleiben: das Nirvana-Benefizkonzert für die bosnischen Vergewaltigungsopfer. Als Opener spielten sie Rape Me , und die Gefühle, die in diesem Song transportiert werden, ließen mich der Musik noch mehr verfallen, als ich es ohnehin schon war. Als das Konzert vorbei war, war das Greek nicht nur der Lieblingsort meines Vaters, sondern auch meiner.
    Meine Mom hatte mit Musik nicht viel am Hut; sie stand mehr auf Klamotten. Sie brachte mir das Nähen bei, und zusammen nähten wir aus meinen zu klein gewordenen Konzert-T-Shirts einen Quilt. Mein Vater und ich hatten zusammengenommen über zweihundert solcher Stücke Musikgeschichte gesammelt.
    Als ich mich langsam entscheiden musste, was ich später mal werden wollte, war das ganz schön schwierig. Ich war hin und her gerissen zwischen der Liebe meines Vaters zur Musik, der meiner Mutter zu Klamotten und meiner eigenen zur Fotografie. Ich dachte, ich könnte vielleicht Karriere im Musikbusiness machen oder wie meine Mutter auf die New York School of Fashion and Design gehen. Aber für welchen Weg auch immer ich mich entscheiden würde, ich wollte nebenbei auch immer noch fotografieren können.

Kapitel 1
    Out of My Head

    Oktober 2006
    Als ich durch die Tür zum Wohnheim der Studentenverbindung ging, auf der die griechischen Buchstaben für Kappa Sigma standen, kam ich mir vor, als hätte ich gerade ein Filmset betreten. Es war Halloween, alle trugen Verkleidungen, hielten rote Plastikbecher in der Hand und tanzten. Na ja, nicht alle.
    Ich traute meinen Augen nicht. In der Mitte des Raums stand eine riesige blaue Eisskulptur, aus der aus zwei Löchern Schnaps floss. Der Typ am Ende des einen Schnapskanals war mein Freund, Ben, und direkt hinter ihm in der Schlange stand meine beste Freundin Aerie. Ich ging nicht oft zu solchen Studentenverbindungspartys, und als ich die beiden so sah, wusste ich auch, warum.
    Ich schüttelte den Kopf über die beiden betrunkenen Idioten vor den Schnapslöchern und ging in die Küche, um mir ein Bier zu holen. Als ich zurück ins Wohnzimmer kam, biss Ben gerade in eine Zitronenscheibe, kniff dabei die Augen zusammen und schüttelte sich. Stirnrunzelnd ging ich an einem Pärchen vorbei, das gerade Bierpong spielte. Ich musste lachen. Von den beiden hatte sie eindeutig schon zu viel intus und schaffte es überhaupt nicht mehr, mit dem Ball in die gegnerischen Bierbecher zu treffen.
    Als Ben mich bemerkte, lockte er mich verschwörerisch

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