Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
schläft nicht hier, sagte sie sich. Die Räume, die er bewohnt, sehen sicher etwas charakteristischer aus. Anders als die unbenutzten Zimmer, die auf seine Kinder warten…
Er stellte die Reisetasche auf das Bett. »Ich kann mir nicht den ganzen Tag frei nehmen. Es gibt noch eine Menge zu tun, also müssen Sie sich jetzt eine Zeitlang allein beschäftigen.
Ruhen Sie sich aus, oder tun Sie, was immer Sie wollen. Das Bad liegt weiter unten am Korridor, falls Sie sich frisch machen möchten. Ich habe ein eigenes Bad neben meinem Schlafzimmer, also müssen Sie nicht befürchten, dass ich Ihnen in die Quere kommen könnte.«
Madelyn hatte keine Lust, allein zu bleiben. »Darf ich Sie begleiten?«
»Sie würden sich langweilen, außerdem muss ich eine ziemlich schmutzige Arbeit erledigen.«
Lächelnd zuckte sie die Schultern. »Ich war schon öfter schmutzig.«
Ausdruckslos sah er sie an. »Also gut«, erwiderte er und überlegte, ob sie noch genauso denken würde, wenn Schmutzklumpen an ihren Designer-Schuhen klebten.
»Ich ziehe mich nur rasch um. In drei Minuten bin ich fertig.«
Das bezweifelte er. »Okay, ich gehe schon mal in den Stall.«
Sobald Ray die Tür hinter sich geschlossen hatte, vertauschte Madelyn ihre Reisekleidung mit Jeans, einer weißen Bluse und Turnschuhen. Sie schlenderte zur Tür hinaus, und da stieg er gerade die Treppe hinab, nachdem er das Hemd gewechselt hatte. Verwirrt starrte er sie an. Sein Blick blieb an ihren Brüsten hängen, die sich unter der dünnen ärmellosen Bluse abzeichneten.
Plötzlich wurde ihr heiß. Sie war schon vielen Männern begegnet, die ihre Brüste verstohlen gemustert hatten. Aber Ray bemühte sich nicht im mindesten, sein Interesse zu verbergen. Zu ihrer Bestürzung spürte sie, wie sich die Knospen sichtbar aufrichteten.
»Ich hätte nicht geglaubt, dass Sie’s so schnell schaffen würden«, bemerkte er.
»Nun ja, ich mache kein großes Aufhebens um meine Garderobe.«
Das wäre auch überflüssig, dachte er. Der Körper, der sich unter ihren Kleidern versteckt, ist viel aufregender als alles, was sie anziehen könnte. Jetzt, wo sie enge Jeans trug, waren die langen wohlgeformten Beine deutlich zu sehen. Und als sie sich umdrehte und die Tür ihres Schlafzimmers schloss, konnte er ihre hübsch gerundete Kehrseite bewundern.
Auf dem Weg zum Stall schaute Madelyn sich aufmerksam um. Hinter dem Haus kamen sie an einer Garage mit drei Toren vorbei. »Wie viele Autos haben Sie außer dem Lieferwagen?«
»Keins«, entgegnete er kurz angebunden.
Drei Nebengebäude standen offenbar leer. »Was sind das für Baracken?« fragte Madelyn.
»Da haben früher die Rancharbeiter geschlafen.«
Im Gehege vor dem Hühnerstall pickten dicke weiße Hennen eifrig auf dem Boden. »Oh, Sie haben Ihre eigenen Eier!« rief sie.
»Und meine eigene Milch.«
»Ich bin beeindruckt. Seit ich sechs war, habe ich keine frische Milch mehr getrunken.«
»Es ist mir schon aufgefallen, dass Sie nicht mit New Yorker Akzent sprechen. Woher stammen Sie?«
»Aus Virginia. Als meine Mutter zum zweitenmal heiratete, zogen wir nach New York. Später kehrte ich nach Virginia zurück, um aufs College zu gehen.«
»Haben Ihre Eltern sich scheiden lassen?«
»Nein. Mein Vater starb, und nach drei Jahren heiratete Mom wieder.«
Ray öffnete die Stalltür. »Meine Eltern starben im selben Jahr. Ich glaube, ohne einander konnten sie nicht leben.«
Intensiver, erdhafter Stallduft hüllte Madelyn ein, und sie holte tief Luft. Tiere, Leder, Dung, Heu und Futter – das alles erzeugte ein unverwechselbares Gemisch von Gerüchen, das ihr viel angenehmer erschien als die gewohnten Auspuffwolken.
Der Stall war sehr groß. Daneben hatte sie einen Geräte-schuppen und einen Heuschober entdeckt.
Die Ranch sah so aus, als wäre sie früher ein florierender Betrieb gewesen.
Aber Ray hatte offenbar schwere Zeiten hinter sich. Dass es ihm jetzt so schlecht ging, musste seinen Stolz tief verletzen.
Madelyn hätte gern seine Hand ergriffen und ihm versichert, das sei nicht so wichtig. Doch sie befürchtete, er würde eine solche Geste zurückweisen. Der Stolz, der ihn veranlasste, dieses riesige Anwesen ganz allein instand zu halten, würde ihm verbieten, ihr Mitleid zu akzeptieren.
Sie wusste nicht, welche Pflichten nun erfüllt werden mussten, und so bemühte sie sich, ihm nicht im Weg zu stehen, und schaute einfach nur zu. Gewissenhaft ging er ans Werk, säuberte die Pferdeboxen und warf
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