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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Flügelschlag, als er die letzte Kurve ansteuerte. Der Wasserfall lag direkt vor ihm. O Mann, er konnte es kaum erwarten.
    Mac legte sich in die Seite, die Flügel in der Vertikalen. Seine Nachtsicht war jetzt voll entfacht, wollte die Spur aufnehmen, aber es war der Wasserfall, der ihn anlockte. Wie eine dichte Wand stürzte die Wasserkaskade über die Klippe des Black Diamond. Hundert Meter tief fiel diese tosende Perfektion in den unten fließenden Strom, verbarg den Tunneleingang mit ihrer mächtigen Gischt vor Eindringlingen. Mit einem lauten Platsch durchschnitt er die Kaskade, genoss das kühle und ach so köstliche Nass, und tauchte auf der anderen Seite wieder auf.
    Ohne darüber nachzudenken, stieg er auf, gewann im
    Nachthimmel an Höhe, während Sterne über ihm funkelten und der Fluss und der Wald immer kleiner wurden. Nach ungefähr vierzigminütigem schnellem Flug befand sich Mac über Highway I-5. Die roten Rücklichter der Autos, eine durchgehende geschlängelte Linie, führte der Highway in die Innenstadt von Tacoma. Fast da. Noch etwas weiter.
    Sein Sonar meldete sich surrend, dirigierte ihn im Flug. Er flog in einer steilen Kurve auf die Narrows Bridge zu, die den schmalsten Teil des Puget Sound überspannte. Hinter ihm zogen Sturmwolken auf, er hatte Regenschauer und Donnergrollen im Schlepptau.
    Was keine Überraschung war.
    Die Wild-und-nass-Nummer passierte ihm jedes Mal. Wohin er sich auch bewegte, das Wasser folgte ihm, als ob das Element wüsste, dass er ein Teil von ihm war. In den meisten Nächten allerdings hatte er es besser im Griff. Dirigierte den Fluss, verteilte die Moleküle. Niederschlag war dann nicht mehr als ein Nebengedanke. Zu dumm, dass es heute Nacht nicht funktionierte. Er war zu abgelenkt, seine gesamte Aufmerksamkeit war auf Tania gerichtet, nicht auf den sturzflutartigen Regen, der durch ihn einsetzte.
    »Verdammte Scheiße.« Forge tauchte auf aus einer Wolke und flog zu seiner linken Flanke. Er schüttelte den Kopf. Wasser spritzte, perlte von seinen purpurroten Schuppen ab. » Kannst du vielleicht die Wasserspiele mal runterschrauben, Junge? Sonst muss ich mir noch Scheibenwischer an meinen Augenbrauen anbringen lassen.«
    Donner grollte über ihnen. Mac warf seinem Mentor einen entschuldigenden Blick zu.
    »Schon gut.« Forge wischte sich das Wasser aus den Augen. »Sag mir nur .; dass du noch Anschluss hast -«
    »Verdammt.« Grüne Schuppen blitzten im Gewitter auf, als Venom mit einer vollen Körperdrehung an seine andere Flanke flog. Er schüttelte sich wie ein Hund in der Luft, verteilte Regentropfen. »Hast du es nicht eine Nummer kleiner, Grünschnabel?«
    »Halt die Klappe, Venom, nimm das.« Über Macs Kopf hinweg funkelte sein Mentor Venom an. Eine Sekunde später schnaubte er. Brennende Säure schoss hellorange in den Nachthimmel. Fluchend duckte sich Venom und entging auf diese Weise angesengten Schuppen und einem Besuch in der Krankenstation des Hauptquartiers, um sein Wehwehchen behandeln zu lassen. »Wenn du nicht zusätzlich noch Wert auf eine Flutwelle legst ... hör auf mit dem Gemecker .«
    Mac musste grinsen. Man musste Forge einfach lieben. Auch wenn er über diesen Mistkerl und seine Beschützerinstinkte lachen musste. Allerdings klang die Vorstellung, Venom einen Tsunami ins Gesicht zu schleudern, überaus
    reizvoll.
    »Was meinst du, Junge?« Forge warf ihm einen hoffnungsvollen Blick zu. »Bist du bereit, den Wichser zu ersäufen?«
    Venom hielt umgehend seine Klappe.
    Mac unterdrückte ein Lachen und bezeugte durch Schweigen sein Einverständnis. Sicher, Venom mochte ihm misstrauen - mochte davon überzeugt sein, dass er einen der Nightfury mit seinem nicht funktionierenden Zauber töten konnte -, aber zumindest hielt Macs Gabe als Wasserdrache den Mann etwas auf Distanz.
    Mac ortete Tanias Signal und bog nach rechts ab, über Tacoma hinaus. Wie versprochen hielten sich die anderen Krieger hinter ihm, ließen ihn das Tempo angeben. Was ihn wahnsinnig machte. Er hatte noch nie eine Kampfformation angeführt, und ...
    Scheiße. Wieder meldete sich Misstrauen... besetzte seine Gedanken, kam ihm ins Gehege, bis er es nicht länger aushielt. Das Bedürfnis, es zu erfahren, war einfach zu stark.
    »Hey, Rikar?«
    »Hier.« Wie ein Strahl kam Rikar aus seiner Wolkendeckung geschossen. Wasser strömte über seine weißen Schuppen und verwandelte sich augenblicklich hinter ihm zu Eis. Die Temperatur fiel um mehrere Grade, als sein Vorgesetzter die

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