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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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bezichtigte er seinen Bruder dennoch nicht der Lüge. Stattdessen lächelte er Alexandra aufmunternd an und zeigte ihr somit, dass er die Strafe mit stoischer Würde über sich ergehen lassen würde.
    Alexandras Erinnerungen wurden unterbrochen, als der Tee serviert wurde. Sie sah ihre Großmutter an und seufzte. Dottie erwartete von ihr, dass sie Christopher Hatton wegen seines Titels heiratete, und Alexandra wusste, dass der einzige Weg, einem Mitgiftjäger zu entkommen, der war, jemanden zu heiraten, der reich war und noch dazu einen Titel besaß. Aber sie war zwischen den Zwillingen hin und her gerissen. Obwohl sie und Christopher die Liebe zur Malerei verband und er und ihr Bruder unzertrennliche Freunde waren, so war Alexandra doch nicht sicher, ob sie den Erben vorzog. Sie und Nicholas waren wahre Freunde. Sie hatte sich ihm anvertraut, seit sie Kinder waren. Doch jetzt waren sie längst keine Kinder mehr, musste Alexandra zugeben. Die Hatton-Zwillinge waren erwachsene Männer, kultiviert und erfahren, über ihr Alter hinaus. Sie hatten ihren Platz in der Gesellschaft eingenommen und wurden von ihresgleichen beneidet. Sie bedauerte es, dass Nick sie seit einiger Zeit behandelte wie eine Schwester, denn in letzter Zeit hatte sie sich danach gesehnt, dass er sie als Frau sah. Sie warf Dottie einen Blick zu und schämte sich plötzlich der Anziehungskraft, die sie auf Nicholas ausübte. Ihr ganzes Leben lang hatte man ihr eingebläut, nicht ihrem Herzen zu folgen und sich nicht zu verlieben, denn dieser Weg würde unvermeidlich ins Unglück führen.
    »Übrigens, du wirst mich heute Abend bei Annabelle Harding entschuldigen müssen. Sag ihr, dass ich unpässlich bin.« Dorothy Longford, dünn wie eine Bohnenstange, war eine gebieterische Person, und obwohl ihr Gesicht aussah wie feines Pergament, so zeigte es noch immer Spuren der lebhaften Schönheit, die sie früher einmal gewesen war.
    Alex verzog belustigt die Lippen. »Das richtige Wort ist indisponiert, wie du weißt, und wenn du nicht hingehst, dann werde ich auch nicht gehen.«
    »Unsinn! Du musst gehen. Sie hat ein Auge auf deinen Verlobten geworfen, für ihre schreckliche Tochter. Und sie ist nicht die Einzige. Jede Mutter in dieser Gegend, die eine Tochter hat, die in Frage kommt, wird dort sein, in der Hoffnung, sich einen der Hatton-Zwillinge zu angeln. Du weißt, dass alle Mädchen schamlos hinter den beiden her sind.«
    »Christopher ist nicht mein Verlobter«, protestierte Alexandra.
    »Unsinn! Als die zukünftige Lady Hatton ist es deine Pflicht, all diese Flittchen im Zaum zu halten. Männer sind nicht kritisch, Liebling, sie heben jeden Rock hoch, der sich ihnen bietet.«
    Im Alter von dreizehn Jahren war Alexandra bewusst geworden, wie die Frauen die Hatton-Zwillinge anschauten. Ältere Frauen und Debütantinnen gierten nach der Gesellschaft dieser charmanten, potenten Teufel. Sie hatte erst begriffen, dass diese Anziehungskraft sexueller Natur war, als sie sechzehn geworden war. »Wir wissen nicht einmal, ob die Hattons überhaupt kommen werden.«
    »Quatsch mit Sauce! Henry Hatton wird da sein. Annabelle lockt die Männer mit dem Spiel, und diese dekadenten chinesischen Laternen, die sie im Garten aufhängt, laden geradezu zu Intrigen ein!«
    »Ich werde dich begleiten, Alex... ich möchte mir dieses Fest auf keinen Fall entgehen lassen. Ich kann dir ja eine meiner Perücken leihen, damit du dein hässliches Haar darunter verstecken kannst, wenn du das möchtest«, neckte Rupert sie gnadenlos.
    Alexandra dachte plötzlich an Nicholas und wünschte sich, sie hätte noch einen Tag länger gewartet, bevor sie sich ihr herrliches Haar abschnitt.
     
    »Was zum Teufel tust du da?«, fragte Nicholas Hatton, als er mit dem zottigen schwarzen Wolfshund auf seinen Fersen um den östlichen Flügel des Hauses bog.
    Sein Zwillingsbruder zielte und traf den gebogenen Schnabel eines steinernen Greifen, der auf dem Dach von Hatton Hall stand. Der Hund sprang vor und begann wütend zu bellen. Christopher zielte mit der Pistole auf den Wolfshund. »Ruf ihn zurück, wenn du nicht möchtest, dass er mit einer Kugel im Kopf endet.«
    Nicholas wusste, dass der Wagemut seines Bruders nur gespielt war. »Bei Fuß, Leo«, befahl er, dann ging er ohne zu zögern auf seinen Bruder zu und nahm ihm die Pistole ab.
    Kit grinste und deutete stolz auf den Greifen. »Mach mir das nach!«
    »Bist du noch ganz bei Tröste, die Statuen von Hatton als deine Zielscheibe zu

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