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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schrei sein«, protestierte Alexandra.
    »Unsinn. Du wirst dir einen Lord angeln, genau wie ich es getan habe. Du wirst eine Lady werden, genau wie ich, und wie es deine Mutter nicht getan hat, wie ich zu meiner unsterblichen Schande gestehen muss.«
    Alexandra wollte nicht, dass Dottie wieder von ihrer Mutter sprach, denn es war sehr schmerzhaft. Margaret hatte eine katastrophale Ehe mit dem Nichtadeligen Johnny Sheffield geführt und somit große Schande über ihre Eltern gebracht. Dann hatte sie alles nur noch schlimmer gemacht und war mit einem Flegel, der auch keinen Adelstitel besaß, davongelaufen und hatte ihre Kinder verlassen. Alexandras Großmutter hatte sie und Rupert in ihrem Haus und in ihrem Herzen aufgenommen, und ihnen nicht nur finanziell geholfen, sondern sie auch noch mit ihrer Liebe überschüttet. Dottie hatte den unerträglichen Schmerz der Kinder gelindert, nicht gewollt zu sein, und Alexandra wusste, dass sie ihre Großmutter niemals so sehr verletzen durfte, wie ihre Mutter es getan hatte. Sie hatte sich geschworen, eine Eheschließung so lange wie möglich hinauszuschieben, um zu vermeiden, dass sie den verkehrten Mann wählte. Sheffield hatte ihre Mutter des Geldes wegen geheiratet, und Alexandra war entschlossen, dieser Fallgrube zu entgehen.
    Dottie fuhr fort: »Für Rupert ist alles in Ordnung, er hat den Titel seines Großvaters geerbt, er ist ein Viscount. Aber du, mein Liebling, musst heiraten, um den Titel einer Lady zu bekommen.«
    »Die Ehe hat aus dir auch keine Lady gemacht«, erklärte Alexandra und zwinkerte ihrer Großmutter zu.
    » Touche, Liebling! Du hast meinen schlimmen Verstand geerbt. Ich werde es genießen, zuzusehen, wie du London aufmerken lässt, ehe du dich häuslich niederlässt.«
    »Ich habe immer gehofft, dass du meinen besten Freund Kit Hatton heiraten würdest, aber du versuchst nicht einmal, sein Herz zu gewinnen«, beklagte sich Rupert.
    »Und sie wird Christopher Hatton heiraten. Es ist kein Geheimnis, dass Lord Hatton und ich uns schon seit Jahren darüber einig sind.«
    Alexandra hatte diese Worte schon ihr ganzes Leben lang gehört. Sie und Rupert waren zusammen mit den Hatton-Zwillingen aufgewachsen, deren riesige Ländereien an die von Longford grenzten. Die teuflisch gut aussehenden Brüder hatten sie fasziniert, seit sie ein Kind war, als sie und Rupert noch an den wagemutigen Eskapaden der Zwillinge teilgenommen hatten.
    Alexandra erinnerte sich noch lebhaft an einen Vorfall aus dem Sommer, in dem die Jungen zwölf Jahre alt geworden waren. Kit Hatton hatte mit angehört, wie sich die Diener über einen Straßenräuber unterhielten, der in Hounslow Heath auf der Great West Road an den Galgen geknüpft worden war. Er hatte seinen Bruder herausgefordert, mit nach Hounslow zu reiten und die grausige Leiche zu berühren. »Komm mit und sieh mir zu!«, hatte Nick ihn herausgefordert. Alle vier waren anfangs in dem Glauben gewesen, dass es ein riesiges Abenteuer sein würde. Die gefährliche Heide war für sie verbotenes Gelände, obwohl sie nur zwei Meilen entfernt lag, und keiner von ihnen hatte je einen Toten gesehen, geschweige denn einen, der gehängt worden war.
    Alexandra erinnerte sich an das Entsetzen, das sie gespürt hatte, als der Galgen in Sichtweite gekommen war. Ohne zu zögern war Nicholas heraifgeritten und hatte kühn dieses Ding berührt, das an dem Seil hin und her schwang. Christopher wich zurück, er wollte nicht einmal in die Nähe kommen. Rupert, der ein paar Monate älter war als die Zwillinge, hatte ebenfalls die Nerven verloren und ausgesehen, als müsse er sich übergeben. Alexandra erinnerte sich daran, wie sie Nick für seinen Mut bewundert hatte. Er war im Sternzeichen des Löwen geboren und würde sein stolzes Haupt niemals senken. Niemals! Ganz gleich, was auch geschah.
    Mit großer Verachtung für Kit und Rupert hatte Alexandra erklärt, dass sie den Straßenräuber auch berühren würde. Niemals würde sie Nick Hattons bewundernden Blick vergessen. Es war ein Blick, der ihr Mut machte und die Tatsache, dass er ihre Hand hielt, während sie es tat. Sie konnte sich jetzt noch an die Gänsehaut erinnern, die sie damals gehabt hatte.
    Als sie zurückkamen, wartete Lord Hatton bereits voller Wut auf sie. Kit erzählte seinem Vater, dass Nick sie alle dazu herausgefordert habe, dass er sogar Alexandra dazu gezwungen habe, etwas so Schreckliches zu tun. Obwohl Nicholas wusste, dass ihn eine Tracht Prügel erwartete,

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