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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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erzwungene Langsamkeit in einer Situation, in der man nur noch rennen möchte, zerrte schon extrem an meinen Nerven. Außerdem fing es wieder an zu regnen. Diese Mischung aus Eis und Wasser machte den Untergrund vollends zur Rutschbahn. Langsam, aber sicher machte mein Anorak schlapp und mein Pulli wurde feucht. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich das Ufer. Ich stand vorsichtig auf und trat nach drei Schritten mit einer Wahnsinnserleichterung auf die halb gefrorene, halb matschige Wiese. Ich schnappte mir die Tasche, lief zu meinem Roller und brauste nach Hause. Der Fahrtwind ließ meine nassen Klamotten zu Eis werden und ich selbst fühlte mich nicht anders. Meine Zähne klapperten und ich sehnte mich nach einem heißen Bad. Doch kaum hatte ich die Tasche in der Garage versteckt, da kam Hedi angeschossen.
    Â»Da sind Sie ja!«, stellte sie fest. »Mit diesem eigenmächtigen Handeln bin ich überhaupt nicht einverstanden. Es verstößt ganz klar gegen die mit meinem Auftraggeber getroffenen Vereinbarungen.«
    Â»Sorry«, sagte ich bibbernd. »Ich wollte dir keinen Ärger machen, aber es ging nicht anders.« Ich ging an ihr vorbei ins Haus. Meine Mutter wartete in der Eingangshalle auf mich.
    Â»Natascha«, rief sie erleichtert. »Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Oh Gott! Deine Lippen sind ja ganz blau!«
    Â»Es regnet«, sagte ich, als würde das alles erklären. Ich hatte nach dieser Aktion auf dem dünnen Eis echt keine Lust auf eine weitere Lektion in Sachen Du-vertraust-uns-nicht-da-vertrauen-wir-dir-auch-nicht-Quatsch. Und ich war sowieso nicht gerade bester Stimmung. Mit meiner Körperkerntemperatur sinkt auch meine Laune. »Könnt ihr mich nicht mal in meinem Zimmer in Ruhe lassen?«, fuhr ich sie empört an. »Was fällt euch ein, einfach da reinzugehen?«
    Â»Das Thermostat hat einen starken Temperaturabfall in deinem Zimmer angezeigt. Ich wollte dich bitten, das Fenster zu schließen, nur deswegen bin ich in dein Zimmer gegangen«, rechtfertigte sie sich.
    Â»Man wird doch wohl mal einen Schritt alleine machen dürfen. Ich fühle mich ja schon wie eine Gefangene«, fauchte ich weiter. Wenigstens wärmte mich meine Wut ein bisschen. Und sie schien auch bei meiner Mutter Wirkung zu zeigen. Sie sah nicht so sauer, sondern vielmehr schuldbewusst aus.
    Â»Aber wenn du Enzo wirklich unbedingt besuchen willst, dann sprich doch mit mir«, sagte sie leise. »Ich habe dir gesagt, dass wir eine Lösung finden!«
    Sie dachte, ich sei bei Enzo gewesen! Auch gut. Ich würde ihr jedenfalls nicht erzählen, dass ich meinem Bruder gerade den Arsch vor der Russenmafia rettete.
    Â»Ja, gut«, sagte ich verblüfft.
    Â»Ich habe es deinem Vater prophezeit, dass er dich nicht abhalten können wird.« Meine Mutter seufzte. Die steile Falte zwischen ihren Augen erschien. »Und dass du wer weiß was unternehmen wirst, um ihn zu sehen.« Sie dachte einen Moment nach. »Also gut«, entschied sie. »Du darfst Enzo treffen. Aber Frau Perchow bringt dich hin und bringt dich wieder nach Hause.«
    Â»Und sie wartet im Wagen«, setzte ich sicherheitshalber hinzu. Der wäre zuzutrauen, dass sie mir auch in Enzos Wohnung nicht von der Seite weichen würde.
    Â»Also gut«, sagte meine Mutter. »Einverstanden, Frau Perchow?«
    Â»Wenn ich etwas anmerken darf, wäre eine Position im Hauseingang wegen der Möglichkeit des schnelleren Eingreifens deutlich vorzuziehen«, sagte sie.
    Â»Eingangsbereich?«, fragte meine Mutter mich.
    Â»Eingangsbereich, meinetwegen«, gab ich murrend mein Einverständnis. »Aber keinen Schritt weiter.«
    Und so kam es, dass ich nicht nur im Besitz der Tasche war, sondern auch noch im Besitz der Erlaubnis, meinen Freund zu besuchen! Wenn das nicht eine gelungene Aktion gewesen war! Jetzt musste ich die Tasche nur so schnell wie möglich loswerden. Ich lief in mein Zimmer, und während ich heißes Wasser in meine Badewanne laufen ließ, schrieb ich an wolf99 eine Nachricht über Skype.
    Bereit für die Tasche? Morgen, 17 Uhr am Haupteingang vom Park?
    Dort war zur Zeit Winterkirmes und um die Uhrzeit würden sicher viele Leute, genauer: Zeugen, unterwegs sein. Da würde mich die Russenmafia sicher nicht einkassieren. Philipps Antwort kam prompt:
    Geht klar.
    Ich überlegte einen Moment, dann schrieb ich:
    Und wenn ich dir die

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