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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Tasche gegeben habe, ist dann wieder alles in Ordnung? Oder ist Dimitri dann immer noch sauer?
    Sobald ich alles vollständig zurückhabe, ist die Angelegenheit vollständig erledigt.
    Auch für Dimitri?
    Und mit Riesenerleichterung las ich seine Antwort:
    Auch für Dimitri.
    Ich atmete auf. Morgen würde der Spuk vorbei sein. Bastian könnte wiederkommen, Aziza zurück zu ihrer Familie. Und ich hätte endlich Zeit für Enzo.

18
    D ieser Dienstag war ein aufregender Tag voller wichtiger Ereignisse. Schule zähle ich jetzt mal nicht hinzu, denn die Zickereien zwischen Jennifer und Kim waren mittlerweile Alltag geworden. Jennifer versuchte ebenfalls, sich meiner Wahlstimme zu versichern, aber auch ihr gab ich eine Abfuhr.
    Die Theater-AG am Nachmittag fiel für den Rest des Jahres aus und so hatte ich zwischen Schulschluss und meinem nächsten Termin noch eine halbe Stunde Zeit. Warum also nicht mal meine neue Besuchserlaubnis bei Enzo ausnutzen? Ich gab Hedi seine Adresse und sie fuhr mich hin. Es war nicht weit von der Schule. Kurz vor Enzos Haus dachte ich, es wäre vielleicht besser, mal zu fragen, ob er überhaupt da war.
    Ich schickte ihm eine SMS: Bist du zu Hause?
    Ja. Warum?
    Ãœberraschung! Komme ganz kurz vorbei! Habe eine dringende Kusslieferung für dich!
    Ich sprang aus dem Wagen. Ich würde ihn küssen und mich mit ihm für 17 Uhr auf der Winterkirmes verabreden. Wir könnten Hand in Hand bummeln und Glühwein trinken und gebrannte Mandeln essen und Schlittschuh laufen und im Riesenrad knutschen. Und er wäre in der Nähe, wenn ich die Tasche übergäbe. Das könnte nützlich sein für den Fall, dass ein Zweimeterrusse auftauchen und mich kaltmachen wollte.
    Ich klingelte.
    Â»Hallo?«, fragte Enzo durch die Gegensprechanlage.
    Â»Hi, ich bin’s«, rief ich erfreut.
    Â»Oh«, machte er erstaunt. Mein Handy piepte. Mit einem Blick las ich seine SMS: Ist gerade schlecht.
    Â»Kann ich trotzdem kurz raufkommen?«, fragte ich alarmiert in das Mikrofon neben der Haustür. War er doch noch sauer auf mich? In dem Moment kam eine Frau aus der Haustür und ich wartete Enzos Antwort gar nicht ab, sondern schlüpfte durch die offene Tür und ging die Treppe hoch. Hedi blieb wie verabredet unten im Eingangsbereich stehen. Ich war noch nie bei Enzo gewesen. Ich wusste nur, dass er ein kleines Appartement unter dem Dach hatte.
    Enzo stand in der Tür, Jeans, weißes T-Shirt, barfuß. Er sah zum Anbeißen aus in Zivil. Ich fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Aber er küsste nicht so zurück, wie er das sonst immer getan hatte. »Was ist los?«, fragte ich.
    In dem Moment hörte ich ein Geräusch aus der Küche. Etwas wie eine Kühlschranktür, die geschlossen wurde. Ich sah ihn fragend an.
    Â»Violetta ist hier«, sagte er verlegen.
    Â»Wie bitte?« Verärgert drängte ich mich an ihm vorbei in die Wohnung. Im Flur nur eine Garderobe mit zwei Jacken, eine weiße Tür mit einem Plakat von The Walking Dead, am Ende des Flurs ein Türspalt, dahinter ein Bett mit schwarzer Bettwäsche und rechts die offene Tür zur Küche. Hell, weiß, praktisch wäre sie gewesen mit ein paar Küchenkräutern unter dem Fenster als auffälligster Dekoration. Wenn nicht Violetta hier gewesen wäre. Sie saß am Küchentisch in ihrer ganzen Pracht. Die schwarzen Haare aufgesteckt, eine anthrazitfarbene Strickjacke mit weißem fellbesetztem Kragen, der ihr aufdringliches Dekolleté umrahmte. Vor ihr eine Packung Taschentücher. Sie hatte rot geränderte Augen. Offensichtlich hatte sie geweint. Aber natürlich kein richtiges Heulen von Herzen, sondern ein Ich-zeige-dir-wie-verletztich-bin-und-trotzdem-wunderschön-bitte-nimm-mich-zurück-Weinen. Ihre getuschten Wimpern flatterten kurz auf, als sie mich sah.
    Â»Hi! Ich bin Natascha«, sagte ich und streckte ihr die Hand hin. »Enzos Freundin«, fügte ich hinzu, aber leider gingen die Worte in dem Geschepper der Tasse unter, die ich beim Handausstrecken zu Boden geworfen hatte. Sie zersprang in tausend Scherben. Mist! Ich schaute verlegen auf den Kaffeesee mit den weißen Scherbenbooten und ließ ein dümmliches »Ups« verlauten. Violetta stand auf und zog gezielt aus einer Schublade im Küchenschrank einen Handfeger. Natürlich, dachte ich. Sie kannte sich in Enzos Wohnung bestens aus. Bediente sich selbst am

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