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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Parker
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wollte, blieb er in meinen Haaren hängen.«
    Sie sah mich mit offenem Mund an, schüttelte anschließend den Kopf und tippte geschäftig in ihren Computer. »Das heißt, Sie möchten gegen Mr Kentrall keine Anzeige erstatten.«
    »Nein!« Ich erschrak. Offenbar hing es von mir ab, ob er Probleme kriegen würde.
    Plötzlich kam ein anderer Beamter zur Tür herein und gab der Polizistin meinen Ausweis. Ich fragte mich, ob Keathan ihn persönlich gebracht hatte. Sie begutachtete ihn kritisch und ergänzte ihre Formulare.
    »Sie können gehen!« In ihrer Hand streckte sie mir den Ausweis entgegen, wobei sie in der nächsten Sekunde ihren Denkfehler bemerkte. »Ähm ... wir geben ihn dem Herren mit, der draußen auf Sie wartet.«
    Gespannt erhob ich mich und ein Beamter hielt mir die Tür auf. Keathan und Jude waren bereits in eine stimmlich sehr gedämpfte Diskussion vertieft. Keathan machte ihm Vorhaltungen und gestikulierte wie wild mit seinen Händen. Jude hingegen gab sich gelassen und ruhig, über jegliche Kritik erhaben. Meine hyperaktive, etwas zu klein geratene Beamtin eilte mir voraus und drückte Keathan den Ausweis in die Hand, dann erhob sie den Zeigefinger gegen ihn und begann ihn zu tadeln: »Sie lösen der jungen Dame jetzt sofort diese Fesseln!«
    Sie sah noch zu, wie er den Schlüssel aus seiner Hosentasche zog, nickte zufrieden und verschwand gleich darauf mit ihrem schrillenden Handy im nächsten Zimmer. Jude nahm ihm den Schlüssel aus der Hand und steckte ihn ein. Er kam mir entgegen. Ohne Worte schloss er mich in seine starken Arme und für einen kurzen innigen Moment senkte er seinen Kopf neben meinem Gesicht ... als Zeichen von Reue ... oder Dankbarkeit ... weil ich ihm keine Schwierigkeiten gemacht hatte. Seine Geste rührte an meinem Herzen. Danach sah er in meine glasigen Augen und streichelte sanft über meine Wange. »Keathan hat Santiago erzählt, wir hätten eine Panne mit dem Speedboot gehabt«, erklärte er mir.
    Erleichtert lächelte ich. Wir verließen die Polizeistation. Am Hafen trafen wir Marcus und gemeinsam gingen wir an Bord der Evita. Die Männer diskutierten noch einige Zeit lang. Ich saß auf der Rückbank und konnte mich nicht aufs Zuhören konzentrieren, weil meine Arme in dieser gezwungenen Haltung mehr und mehr schmerzten. Einerseits spürte ich sie kaum noch, weil sie von den Schultern abwärts eingeschlafen waren, andererseits schrien sie nach Bewegung, die jedoch schmerzlich mit teilweisem Auftauen der Starre verbunden war. Ich legte meinen Oberkörper nach vorn auf meine Knie und versuchte, die Schmerzen wegzuatmen. Jude sah mich binnen Sekunden und im Nu fühlte ich seine warme Hand in meinem Nacken.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Meine Schultern«, seufzte ich und wischte meine tränennassen Wangen an den Knien ab.
    »Ja, ich weiß.« Zärtlich strich er über meine Arme. »Halt noch ein bisschen durch, wir sind gleich zu Hause.«
    Es war ein Uhr, als wir ankamen, und Santiago schlief bereits. Offenbar konnte ihn eine Boots-Panne nicht weiter beeindrucken. Nur David kam kurz aus Santiagos Schlafzimmer, nachdem er uns gehört hatte. Und es war mir mehr als unangenehm, dass er mich so sehen musste, neben Jude. Ein Gefühl grub sich in meinen Magen, als würde ich David betrügen.
    David war mittlerweile eingeweiht über unseren kleinen Ausflug zur Polizeiwache und seine Erleichterung über unsere Heimkehr war spürbar. Keine Vorwürfe kamen über seine Lippen, stattdessen nahm er Jude in seine Arme ... und nur ihn allein. Er wusste, dass er mich jetzt nicht berühren durfte, wo all meine Gefühle an Jude hingen. Ich musste meinen Blick senken, um nicht in seine Augen sehen zu müssen.
    Wenig später spürte ich Judes Hand und er geleitete mich in mein Zimmer. Mein einziges Ziel war das Bett, zu lange hatte ich schon die Zähne zusammengebissen und konnte nun endgültig nicht mehr stehen. Seitlich ließ ich mich auf die Decke fallen und seufzte unterdrückt in ein Kissen. Jude setzte sich zu mir.
    »Was tut dir weh?«, fragte er.
    »Die Füße ... die Arme ... meine Schultern ...«, stöhnte ich leise.
    Er streichelte über meine Seite. »Bleib so liegen, ich geh noch schnell ins Bad.«
    Jude richtete mein Kissen und strich mir die Haare aus dem Gesicht, damit ich besser auf der Seite liegen konnte. Dann verließ er das Zimmer.
    Erst nach einer guten halben Stunde kehrte er zurück und öffnete meine Schuhe. Ein kurzes Angstgefühl durchströmte meinen

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