Gefaehrliche Liebe
einziger Mann ... Ich hätte das von Anfang an nicht zulassen dürfen.«
Ich lag in seiner Achsel und küsste seine Hand. Für mich war dieses Verbot völlig bedeutungslos, ich hatte nicht vor, jemals wieder mit Jude zu schlafen.
Santiago begann laut nachzudenken. »Ich überlege, ob ich Keathan überhaupt ersetzen soll, vielleicht nehme ich mir einen externen Anwalt. Sonst hat er ohnedies nicht viel für mich getan.« Er zündete sich eine Zigarette an. »Wirst du deine Schuhe weiter für mich tragen?«
»Ja ... solange du willst.« Ich küsste ergeben seine Hand.
***
Santiago erholte sich schnell von dem Verlust. Ein paar Tage später kam ein Anruf aus der Schweiz, Estelle war erfolgreich operiert worden und hätte jetzt eine lange Therapie vor sich.
Meine zweite Unschuld
Die Mädchen hatten wieder einmal Ausgang und verbrachten ihre Zeit auf der Dachterrasse. Wir lagen gemeinsam in der Sonne und etwas später gesellte sich Jude zu uns. Er streckte sich auf einer bequemen Liege aus und verlangte nach einer Massage ... von allen Mädchen gleichzeitig. Zu fünft teilten wir uns seinen Luxus-Körper auf ... Ich bekam leider nur ein Bein ab, denn für mein Privileg, bei Santiago im ersten Stock wohnen zu dürfen, musste ich bei den Mädchen ständig irgendwo zurückstecken. Aber das machte ich gern. Wir verteilten Sonnenöl auf seiner Haut und massierten ihn liebevoll.
»Zahira ... eine Minute ...« Ich hatte David gar nicht gesehen.
»He!«, fauchte Jude ihn an. »Sie wird hier gebraucht!«
David gab ihm gespielt respektlos einen Klaps auf die Schulter und zog mich weg. Er ging mit mir hinüber zur Bar, wo wir ungestört sprechen konnten.
Mit gesenktem Blick begann er leise zu reden: »Santiago wird heute Abend mit Jude auf ein Event gehen, Damian begleitet ihn als Bodyguard und Marcus wird fahren. Es bleibt also nur Edward hier ...«
Erst danach sah er mich wieder an ... mit seinen wunderschönen grünen Augen und einem vielsagenden kleinen Lächeln. Ich wusste sofort, was er meinte und mein Herz begann vor Freude zu rasen. Ich konnte gar nichts sagen, fiel ihm stattdessen nur um den Hals.
Vorsichtig löste er meine Arme gleich wieder von sich. »Was sollen die Mädchen denken ...«
Ich nickte einsichtig, aber ich war glücklich.
»Und dann muss ich dir noch etwas sagen«, fuhr David fort und sah mich wieder an wie zehn Tage Regenwetter: »Hayle wird dabei sein.«
Er beobachtete, wie das Strahlen aus meinem Gesicht wich. Aber ich wusste, dass ich ihm darauf nichts entgegnen durfte, also nickte ich ... wieder einsichtig ... und etwas weniger glücklich.
»Noch was?«, fragte ich, leicht verunsichert.
»Um zehn Uhr bei mir!«
Ich nickte ... und lächelte.
David küsste mich auf die Stirn und ging.
Mit wackeligen Beinen stöckelte ich zurück zu meiner Sonnenliege. Beim besten Willen konnte ich Jude jetzt nicht mehr massieren. Ich würde heute meine zweite Unschuld verlieren ...
***
Völlig zerstreut lief ich in meinem Zimmer auf und ab und überlegte verzweifelt, was ich am besten anziehen sollte. Zuvor hatte ich fast zwei Stunden im Bad verbracht. Santiagos Yacht war schon lange weg, Liam sollte den Bootssteg und Edward im Auge behalten und uns gegebenenfalls via Handy warnen.
Noch fünf Minuten ... Das Warten machte mich fertig und ich hatte Angst ... Mir zitterten die Hände, aber ich wusste, sobald mich David in seine Arme schließen würde, wäre alles vergessen. Ich hatte mich für die schwarzblaue Spitzenunterwäsche entschieden, die zu meinen langen schwarzen Haaren und den gläsernen High Heels einfach sensationell aussah. Um nicht zu viel nackte Haut auf einmal zu zeigen, schlüpfte ich zusätzlich in meinen seidigen nachtblauen Kimono, ließ ihn jedoch offen an mir herabhängen.
Eine gute Minute lang stand ich vor Davids Tür, hielt meine flache Hand an die Holzvertäfelung und versuchte, mich zu beruhigen. Ich konnte einfach nicht klopfen ... bis ich seine Stimme hörte ... Das machte mir Mut.
David öffnete mit einem vertrauten Lächeln und wirkte beneidenswert entspannt. Er trug ein kurzärmeliges hellgraues T-Shirt, das an seinen schmalen Hüften lässig über die dazu passende Jogginghose fiel. »Hast du dich für mich so hübsch gemacht?«, fragte er überrascht und hielt mein Kinn hoch, um mir einen Kuss zu geben.
Ich hatte mich so sehr überwinden müssen, um hierher zu kommen, aber jetzt wollte ich um nichts in der Welt wieder weg. »Nein, für Hayle!«,
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