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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Parker
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hindurchging. Doch dann fasste ich Mut, schob den schweren Stoff zur Seite und richtete meinen Blick kontrolliert auf das hintere Ende des Passagierraumes. Ich setzte einen Fuß vor den anderen und begann den Gang entlangzulaufen. Voller Stolz, dass ich ihn soeben eiskalt ausgeblendet hatte, fragte ich mich im selben Moment, was ich hier machte. Mein Sitzplatz war doch gleich hinter dem Vorhang. Ich blieb stehen, drehte mich um und strich verlegen meine langen Haare zurück. Wie peinlich war das denn! Vorhang auf und losrennen ... Vermutlich ein einstudierter Impuls, den ich vom Laufsteg noch in mir trug. Mit Blick zum Boden ging ich langsam zurück und setzte mich auf meinen Platz. Wieder ließ ich all meine Haare zur rechten Seite fallen und beschloss, ihn nie mehr anzusehen. So ein Schwachsinn, Zahira! Vergiss ihn einfach! Ich musste mich selbst zur Vernunft bringen. Und es funktionierte ... kurz.
    Die Zeit verging. Der Raum wurde abgedunkelt und die meisten Leute schliefen. Sogar die beiden uniformierten Wachbeamten konnten sich irgendwann nicht mehr wach halten. Mein Verlangen, ihn noch mal anzusehen, flackerte wieder auf und das düstere Licht gab mir Mut. Santiago war in Gedanken ... Jedoch, überraschend plötzlich, als hätte ich ihn gerufen, drehte er seinen Kopf in meine Richtung. Er sah mir direkt in die Augen. Mein Herz stand still und ich vergaß zu atmen. Seine Miene war ernst, er fesselte mich mit seinem Blick ... Ich konnte nicht mehr wegsehen. Sekunden verstrichen ... Erst dann begann mein Blut langsam und laut durch meinen Körper zu pumpen. Ich wartete förmlich darauf, dass meine Adern platzten. Er ließ mich nicht los. Stattdessen lehnte er sich nach vorn und stützte sich mit den Unterarmen auf seine Knie. Sein Mund schenkte mir zum ersten Mal ein sanftes, schiefes Lächeln. Ich war jedoch wie gelähmt und konnte es nicht erwidern. Er saß gute zwei Meter von mir entfernt, aber in mir stieg jetzt doch ein Funken Angst auf. Wie konnten diese Polizisten nur schlafen? Gleichzeitig war ich so froh, dass sie schliefen ... In meiner Fantasie sah ich mich zu ihm hinübergleiten und zwischen seinen Beinen zu Boden sinken. Plötzlich nahm er seinen Blick von mir.
    Sofort öffnete sich mein Mund, um nach Luft zu schnappen. Erschrocken stellte ich fest, dass in meinen tiefen Atemzügen ein ängstliches Zittern lag. Nur kurz hielt er seinen Kopf gesenkt – vielleicht um nachzudenken – und noch bevor ich meinen Mund wieder schließen konnte, hatte er erneut seine Augen auf mich gerichtet. Er versuchte, mir ein Zeichen zu geben. Mit zwei Fingern deutete er auf mich und danach auf die Toilettentür hinter mir. Jetzt schlug mein Herz erst recht wie wild und ich hatte ernsthaft Probleme, mir nichts anmerken zu lassen. Zum Glück schlief mein Vis-à-vis tief und fest, was ich allerdings von der Reihe hinter den Polizisten nicht behaupten konnte. Anscheinend wollte er sich mit mir auf der Toilette treffen. Ich sah ihn an, er zog eine Augenbraue hoch, hob kurz seine Schultern und nickte mir ganz leicht zu. So, als wollte er sagen, dass ich die freie Wahl hätte. Dann lehnte er sich wieder zurück und wandte den Blick von mir ab.
    Was sollte ich jetzt tun? Eine solche Aktion würde mein Selbstvertrauen bei weitem übersteigen. Konnten die Wachen überhaupt zulassen, dass er mir auf die Toilette folgte? Würden sie ihm die Handschellen abnehmen? Mir schauderte. Aber ich war paralysiert von dem Gedanken, mit ihm allein sein zu können ... und beschloss, entgegen jeder Vernunft, mich darauf einzulassen.
    Meine Augen wanderten prüfend in alle Richtungen, um die Lage einschätzen zu können. Als ich das Gefühl hatte, die Luft war rein, löste ich meinen Gurt und stand auf. Mit ernster Miene blickte er mich von unten herauf an ... Geblendet von seinem Antlitz drehte ich mich zur Seite und verschwand hinter dem Vorhang. Ich öffnete leise die Toilettentür und ließ sie hinter mir unverschlossen. Mein Herz klopfte laut und wieder rang ich nach Luft. Ich fürchtete, dass die Polizisten den kleinen Raum kontrollieren würden, bevor sie ihn hineingehen ließen und dann würde unser Plan auffliegen. Also musste ich mich verstecken. Gleich links neben der Tür war eine kleine Arbeitsfläche, auf die ich kletterte. Ich rollte mich zusammen, umfasste meine Knie mit beiden Armen und machte mich ganz klein. Zumindest auf den ersten Blick würde man mich so nicht gleich bemerken.
    Sekunden verstrichen ... und

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