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Gefährliche Schatten (eine Midnight Angel-Novelle) (German Edition)

Gefährliche Schatten (eine Midnight Angel-Novelle) (German Edition)

Titel: Gefährliche Schatten (eine Midnight Angel-Novelle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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war ein Dröhnen zu hören. Kowalski runzelte die Stirn und schaute suchend zum Himmel. Da war er. Ein Augusta AW119 Ke Koala, einer der teuersten Hubschrauber der Welt. Im Inneren war er ausgestattet wie ein Mercedes der S-Klasse. Er konnte eine Fluggeschwindigkeit von 270 km/h erreichen und hatte eine Autonomie von über 1000 km, also hätte er mit einem Mal Auftanken von Europa, dem Nahen Osten und den meisten Staaten des Fernen Ostens kommen können.
    In wenigen Minuten schwebte er mit der Nase nach unten über dem Hubschrauberlandeplatz von Yannis‘ Hotel. Der Wind zauste die Blätter der Pflanzen in Yannis‘ weitläufigen schönen Gärten, aber bevor ein Schaden entstand, landete der Pilot und stellte die Rotoren ab. Kowalski hätte Allegra rasch in ihre Suite begleiten sollen, er war aber neugierig, wer der große Zampano war.
    Die Rotoren drehten sich noch langsam, als sich die Tür öffnete, indem sie zurück an den Flugzeugkörper geklappt wurde und die Treppen automatisch ausgefahren wurden. Drei Sicherheitsmänner stiegen aus und liefen wie Athleten hinunter. Sie waren große Kerle und trugen teure Anzüge, die so geschnitten waren, dass die Waffen in ihren Schulterhalftern verborgen blieben. Kowalski hatte eine professionelle Neugierde in Bezug auf die Waffen, die sie trugen, sie waren aber unter der sommerlich leichten Schurwolle versteckt. Sie scherten aus und deckten 280° ab, Gesicht nach außen. Dann stand ein älterer Herr mit einem müden, abgespannten feinen Gesicht einen Augenblick in der Tür des Hubschraubers.
    Lieber Gott. Kowalski starrte.
    Allegra bewegte sich an seiner Seite. Sie berührte seinen Arm. »Wer ist das, Douglas, kennst du ihn?«
    Er hörte auf zu starren und beeilte sich, sie in ihr Zimmer zu begleiten. »Ja, ich weiß, wer er ist. Lorenz Esterhaze. Einer der reichsten Männer der Welt. Er ist als Junge vom kommunistischen Ungarn geflüchtet. Hat dann ein Vermögen gemacht, das so groß ist, dass es keiner mehr zählen kann. Er hat einmal an einem Tag eine Milliarde Dollar verdient. Der Mann kann über ganze Märkte entscheiden.«
    Allegra hob die Augenbrauen. Yannis hatte nicht gewusst, wer der Bonze war, sonst hätte er es Kowalski aus Höflichkeit gesagt. Welch ein Tanz auch immer hier veranstaltet wurde, es war jedenfalls die allerhöchste Ebene der globalen Finanzwelt. Die Weltwirtschaft konnte in den nächsten paar Tagen saniert oder ruiniert werden.
    Kowalski wollte nichts damit zu tun haben.
    Die Welt hatte ihm und Allegra mit scharfen Zähnen große harte Stücke herausgebissen. Genau um dies zu vermeiden, den Druck der Außenwelt, waren er und Allegra hier.
    Das war ihre Auszeit aus der Zeit, während die Welt stillstand. In den nächsten drei Tagen dieses Minigipfels würde er allem im Resort, soweit dies möglich war, fernbleiben. Er würde ihre Mahlzeiten auf ihrer riesigen Terrasse servieren lassen, wo so üppige Pflanzen die Wände hinaufkletterten, dass man glaubte, in einem geheimen Garten mit Meeresblick zu sein. Vielleicht würde er ein Boot mieten und mit Allegra hinaus aufs Meer fahren, den Tag auf dem Boot verbringen mit einem Picknick, wobei er sich vergewissern musste, dass sie diese schöne weiße irische Haut mit einer Milliarde SPF-Schutzfaktor eincremte. Vielleicht könnten sie zu dieser zauberhaften weißen Stadt auf dem Gipfel der Insel hinaufgehen, mit den kleinen Gebäuden, die wie Zuckerstücke den Hang hinunterpurzelten.
    Solange es von hier und den Männern, die über die Weltwirtschaft verhandelten, weit entfernt war.
    Seine Gedanken kehrten zu der Schönheit der Umgebung zurück, während sie durch einen mit Rosen und Efeu überwachsenen Bogengang gingen, an dessen Ende sie über einen mit Tuffstein gepflasterten Weg zum Säuleneingang ihrer Suite gelangten. Das Dach ihres Eingangs war von dorischen Säulen gestützt – er wusste, dass sie dorisch waren, nur weil Yannis es ihm gesagt hatte, wie der Geier sollte er das wissen? – und große Büschel dunkelvioletter und roter Bougainvilleas umrahmten ihn.
    Als sich die Tür zu ihrer Luxus-Suite hinter ihnen schloss, atmeten er und Allegra erleichtert auf. Drinnen war eine Oase von Schönheit und Komfort. Die ganze Rückwand öffnete sich auf eine riesige geflieste Terrasse mit Blick über das Mittelmeer. Das Geräusch der schweren Tür, die sich hinter ihnen schloss, gab ihnen das Gefühl, in ihrem eigenen Raum, hoch über dem Meer, sicher und beisammen eingesponnen zu sein.
    Allegra

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