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Gefaehrliche Schatten

Gefaehrliche Schatten

Titel: Gefaehrliche Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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dann griff es sich an die Brust und zog sich die Stacheln aus dem Fleisch.
    Sam schlug mit seinen Flügeln und erhob sich in die Luft. Er umkreiste einen Yeti und trat ihn in den Rücken, sodass er zu Boden ging.
    Die Scouts drängten sich auf allen vieren zusammen. Noah sah zahllose Giraffen von ihren erhöhten Wegen herabblicken. Ein Yeti empfing einen Tritt von Hannas rechtem Stiefel, taumelte zu Boden und rutschte auf dem Bauch bis zu den Scouts. Er hielt nur Zentimeter vor ihren Knien an und sah zu ihnen hoch. Dann bleckte er wütend die gelben Zähne.
    Hanna kämpfte gegen einen weiteren Yeti, und die anderen Descender schienen die Gefahr, in der die Scouts schwebten, nicht zu bemerken.
    «Leute», rief Noah, «lauft!»
    Die Scouts sprangen auf die Füße und liefen in die Mitte des Sektors. Der Yeti stürmte auf allen vieren hinter ihnen her und warf dabei seinen Körper wie ein Affe nach vorne.
    «Schneller!», schrie Noah.
    Die vier rannten unter eine tiefliegende Veranda und auf der anderen Seite wieder hinaus. Der Yeti folgte, doch er stieß sich den Kopf an den über ihm verlaufenden Planken. Als die Scouts um einen Baum liefen, verlor Richie das Gleichgewicht und fiel. Noah sah als Einziger, was geschehen war, und hastete zu seinem Freund zurück. Er schlang die Arme um Richie und riss ihn hoch.
    «Lauf!», schrie er und deutete in Richtung der Mädchen.
    Als Richie losrannte, drehte Noah sich um und stellte sich dem Yeti entgegen, der nur noch etwa drei Meter entfernt war. Er musste ihn von Richie weglocken, der zu langsam war, um ihm ohne Hilfe zu entkommen.
    Der Yeti stürzte sich auf Noah, der auswich und den tödlichen Krallen knapp entkam. Sie stürzten beide zu Boden, rollten herum und sprangen wieder auf die Füße. Dann umkreisten sie sich langsam.
    «He, du hässlicher Wicht!», sagte Noah.
    Der Yeti knurrte und entblößte seine Zähne. Er senkte den Oberkörper und rollte die Schultern zurück. Noah drehte sich in die entgegengesetzte Richtung seiner Freunde und lief.
    Er lief, so schnell er konnte.

[zur Inhaltsübersicht]
    45. Kapitel
    Die Verfolgungsjagd
    N oah flitzte nach links, dann nach rechts. Er sprang über einen Busch und umrundete einen Baum. Eine Giraffe trat ihm in den Weg und traf ihn mit der buschigen Schwanzspitze an der Schulter. Noah drehte sich um. Der Yeti kam auf allen vieren näher.
    Noah näherte sich der mit Efeu bewachsenen Wand des Sektors, die hinter den Baumwipfeln und den schwebenden Planken verschwand. Direkt an der Wand verlief ein Steg. Noah wusste, dass er dem Yeti nicht entkommen konnte – seine einzige Hoffnung war es, ihn auszumanövrieren. Er drehte sich nach rechts und raste neben dem Steg entlang, der in etwa drei Metern Höhe über seinem Kopf verlief.
    Plötzlich rannte eine Giraffe neben ihm her. Wegen ihrer dünnen Beine sah es so aus, als würde ihr großer Körper in der Luft schweben. Sie lief überraschend schnell und fließend, näherte sich Noah auf Armeslänge und senkte dann den Kopf vor ihm ab.
    Noah verstand, was die Giraffe von ihm wollte – er wusste nur nicht, ob er es schaffen würde. Er holte tief Luft und machte sich bereit. Dann streckte er die Arme aus, packte die knotigen Hörner des Tieres und sprang ab, wobei er ein Bein über den baumstammartigen Hals der Giraffe warf. Das Tier zog den Kopf hoch und beförderte den Jungen etwa sieben Meter in die Luft. Noah verschränkte die Füße fest vor dem Hals der Giraffe, um sich festzuhalten. Dann sah er nach hinten. Der Yeti kam immer noch näher.
    «Er holt uns ein!», brüllte Noah.
    Die Giraffe steuerte im Laufen zur Wand und senkte den Kopf in Richtung Steg. Das Holzgeländer flog an ihnen vorbei. Ganz offensichtlich wollte die Giraffe, dass Noah über das Geländer auf die Planken sprang.
    «Bist du verrückt?», bellte Noah.
    Die Giraffe schlug mit den Ohren gegen seine Hände.
    Noah drehte sich wieder zu dem Steg um. Es schien unmöglich abzuspringen. Doch dann sah er vor dem Geländer einen kleinen Sims. Konnte er sich vielleicht mit beiden Händen an einem der Pfosten des Geländers festhalten und seine Füße dann auf diesen Sims schwingen?
    Er blickte zurück. Der Yeti war nur noch einen Meter von der Giraffe entfernt.
    Es gab keine Zeit zum Nachdenken. Noah warf die Arme zur Seite. Seine Hände knallten schmerzhaft gegen das Geländer, bevor seine Finger sich um einen Pfosten krallten. Seine Beine flogen vom Hals der Giraffe durch die Luft und landeten dann auf dem

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