Gefaehrliche Schatten
lebt. Der die Schatten ist .»
Ella dachte an ihr erstes Treffen mit Tank, dem großen Wächter aus dem Zoo mit der glänzenden Glatze und den muskulösen Armen, die er beim Sprechen immer vor der Brust verschränkte. Und wie er ihnen zum ersten Mal von dem Schattigen erzählt hatte – einem mysteriösen Mann, der den geheimen Zoo für sich wollte.
Nun starrten die Scouts in die Schatten des Gartens, doch außer den hin und her schwankenden Zweigen war nichts zu sehen. Wenn hier jemand gewesen war, war er längst verschwunden.
«Komm», sagte Ella, «lass uns abhauen.»
Und das taten die beiden so schnell sie nur konnten.
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1. Kapitel
Entscheidung in der PizZOOria
A m nächsten Morgen flatterte Marlo wie versprochen an Noahs Fenster, und Noah gab dem kleinen blauen Vogel einen Zettel, auf dem «Bis nachher» stand. Marlo packte den Zettel mit seinen winzigen Krallen und flog durch Noahs Garten zurück zum Zoo von Clarksville und über die hohe Mauer hinweg. Innerhalb kürzester Zeit würde der Eisvogel den Durchgang zum geheimen Zoo finden, hindurchfliegen und den Zettel Mr Darby bringen.
Um halb vier an diesem Nachmittag waren die Scouts an der PizZOOria. Es würde noch zwei Stunden dauern, bevor ihre Eltern von der Arbeit nach Hause kamen – genug Zeit also, zumal ihre Häuser direkt neben dem Zoo lagen. Auf dem Weg hatten Ella und Richie mindestens zum zehnten Mal an diesem Tag davon berichtet, wie sie auf dem Nachhauseweg aus den Schatten heraus von jemandem beobachtet worden waren. Megan und Noah hörten erneut mit aufgerissenen Augen zu und waren ebenso erschrocken wie beim ersten Mal.
In der PizZOOria schoben sich die vier durch die großen Doppeltüren und gingen nebeneinander hinein. Noah stellte sich vor, wie sie wohl für andere aussehen mochten. Mit ihren entschlossenen Gesichtern mussten sie wirken wie Soldaten auf ihrem Weg in die Schlacht.
Tank und Mr Darby saßen an einem Ecktisch. Mr Darby trank aus einem Becher, der die Form eines Nilpferdes hatte. Der Becher passte nicht zu seinem langem grauen Bart und seinem ernsten Benehmen. Mr Darby hatte seinen üblichen Samtmantel gegen ganz normale Jeans und Pulli getauscht. Auf seiner Nase saß seine Sonnenbrille und verbarg seine Augen. Tank hatte einen wackeligen Turm aus Cheeseburgern und einen Berg Pommes frites vor sich auf dem Teller und aß. Seine Armmuskeln traten hervor, während er sich die Pommes in den Mund schob.
Mr Darby strahlte, als er die Scouts kommen sah. «Meine lieben Scouts!», sagte er, stand auf und lud sie mit einer Armbewegung ein, sich zu ihnen an den Tisch zu setzen.
Die Kinder ließen sich auf die Stühle fallen, wodurch der Tisch ins Wackeln geriet und beinahe Tanks Cheeseburger-Turm zum Einsturz brachte.
«Tank!», sagte Richie. «Schön, dich zu sehen … aber noch schöner, deine Pommes zu sehen. Darf ich?»
Tank zwinkerte ihm zu. «Bedien dich, Junge.»
Noah wandte sich an Mr Darby. «Wir freuen uns, Sie wiederzusehen.»
«Ich mich auch», antwortete der alte Mann.
Tank nickte und schob sich einen halben Cheeseburger in den Mund.
«Aber eins nach dem anderen», sagte Ella. Sie beugte sich zu Mr Darby über den Tisch. «Gestern Abend haben Richie und ich wieder diesen Kerl in der Nachbarschaft gesehen – diesen Schattentypen.»
Mr Darby zog die Augenbrauen über der Sonnenbrille hoch. «Was?»
«Schtümmd», versuchte Richie zu sagen und verteilte dabei halb gekaute Pommes frites über den Tisch.
Megan rückte ihre Brille zurecht. «Er ist ihnen nach Hause gefolgt.»
Mr Darby runzelte die Stirn. «Aber wie könnt ihr euch so sicher sein, dass» – er senkte die Stimme zu einem Flüstern – «ER es ist? Woher wollt ihr das wissen?»
«Na ja, es rennen nicht viele unserer Nachbarn mitten in der Nacht in Trenchcoats und komischen Hüten in ihren Gärten herum», meinte Ella.
Mr Darby sagte nichts, doch er und Tank wechselten einen besorgten Blick.
«Ischabsch geschehen», sagte Richie und griff wieder nach den Pommes. Seine Hand wirkte winzig und blass gegen die große, dunkle Pranke von Tank.
«Ja», sagte Noah. «Wenn wir tatsächlich in Schwierigkeiten stecken, dann solltet ihr uns jetzt aufklären.»
«Du hast recht», meinte Mr Darby. «Ich müsst alles erfahren, was wir selbst über den Schattigen wissen – das ist klar. Doch hier ist nicht der richtige Ort dafür – was mich zu dem Grund bringt, weshalb ich euch sprechen wollte.»
«Nur zu»,
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