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Gefährliche Verlockung - erotischer Liebesroman - Teil 5 (German Edition)

Gefährliche Verlockung - erotischer Liebesroman - Teil 5 (German Edition)

Titel: Gefährliche Verlockung - erotischer Liebesroman - Teil 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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trägt, wenn er Jason durch die Gegend kutschiert. Die schwarze Baggyhose sitzt tief auf seinen schmalen Hüften, seine Füße stecken in schweren Boots. Ich werde es nicht verhindern können, so viel steht fest. Dafür entspricht er einfach zu sehr Sylvias Beuteschema.
    „Das habe ich Jason zuliebe gemacht. Es verbindet uns, wie Blutsbrüder. Jeder sieht sofort, dass wir zusammengehören.“
    Er sieht aus wie ein kleiner Junge, wenn er so redet und seine grünen Augen anfangen zu blitzen. Ich bin mir sicher, dass er Jason liebt, aber das kann ich ihm auch nicht verdenken, wenn die Geschichte wahr ist. Immerhin hat er ihm sozusagen das Leben gerettet, da würde es mich nicht wundern, wenn er Jason seinen Penis gespendet hätte.
    „Ihr seid zusammen?“
    Sylvia reißt ihre Augen so weit auf, dass Orlando und ich gleichzeitig zu lachen anfangen.
    „Nicht so. Wir sind wie Brüder. Richtige, gute Brüder.“
    Er verstummt plötzlich, als hätte er schon zu viel gesagt, und ein Schauer durchläuft meinen Körper. Ich denke an Phils Buch, das auf dem Tisch liegt und dass er sehen muss. Oh Gott, er wird Jason erzählen, dass ich das Buch gelesen habe. Ich bin mir sicher, dass Orlando die ganze Geschichte kennt.
    Bevor ich ihn ausfragen kann, fängt Sylvia an zu plaudern und ich sitze daneben wie in einem Nebel, höre nicht zu, aber auch nicht weg. Nur einzelne Wortfetzen schnappe ich auf, bevor die Müdigkeit mich plötzlich überfällt wie ein Einbrecher. Meine Augen klappen zu, die Hand, auf die ich mein Kinn stütze, knickt weg und schreckt mich auf..
    „Geh doch ins Bett, Emma“, sagt Sylvia fürsorglich . Gut, ich bin nicht ihre Aufpasserin. Wenn sie mit Orlando vögeln will, wird sie das so oder so tun. Ob er will oder nicht. Also kann ich genauso gut schlafen gehen.
    „Gute Nacht“, sage ich noch, dann verschwinde ich in meinem Zimmer, ziehe mich aus und schlüpfe unter die Decke. Das Gemurmel und Gelächter aus der Küche wird immer leiser, zieht vorbei wie ein Vogelschwarm, bis mich endlich wohliger Schlaf einhüllt.
     

2
     
    Lautes Geschrei dringt aus der Küche in mein Schlafzimmer. Ein heftiger Streit, der gefühlt tausendste in diesem Jahr. Ich will das nicht hören. Ich halte mir die Ohren zu und ziehe das Kissen über meinen Kopf. Mein Herz schlägt so schnell, dass es weh tut. Es fühlt sich an wie ein Trommelwirbel in meiner Brust, hart, unbarmherzig.
    Hört doch auf damit! Bitte! Ich kann nicht mehr !
    Tränen fließen über meine Wangen, während ich unfreiwillig dem Gebrüll lausche. Ich bin schuld. Natürlich bin ich. Wäre meine Mutter nicht schwanger geworden, hätte sie meinen Vater nicht geheiratet. Und dann wäre sie heute nicht so entsetzlich unglücklich. Ich will endlich ausziehen! Sobald ich den Job habe, ziehe ich aus, und wenn ich in einem dieser winzigen Studentenkäfige auf dem Campus leben muss, alles ist besser als das hier. Seit neunzehn Jahren kann ich mich an kaum eine Nacht erinnern, in der ich nicht von diesem entsetzlichen Geschrei geweckt wurde. Seit neunzehn Jahren habe ich den Blick meiner Mutter vor Augen, diesen verzweifelten, schuldzuweisenden Blick, mit dem sie mich bestraft.
    Ich habe mich nicht aufgedrängt; sie hätte aufpassen müssen, wenn sie mich nicht gewollt hat. Aber das hat sie nicht getan und ist viel zu früh schwanger geworden. Ich bin schuld . Die Worte hämmern in meinem Kopf wie ein Hammer.
    Wenn du nicht gewesen wärst, Emma, hätte ich deinen Vater nie geheiratet. Wenn ich dich nicht bekommen hätte, hätte ich eine Ausbildung machen können und wäre jetzt selbstständig. Wenn ich nicht schwanger geworden wäre, säße ich jetzt nicht in Elephant and Castle, verheiratet mit einem erfolglosen Docker der kaum genug Geld verdient, um uns zu ernähren.
    Ich war eine schöne junge Frau, Emma. Wenn ich nicht so früh schwanger geworden wäre, hätte ich einen guten Mann abbekommen. Einen reichen, attraktiven Mann. Ich müsste jetzt nicht mit deinem Vater, dem gefühllosen Verlierer, in dieser schäbigen Wohnung sitzen und meine Haare selbst schneiden. Ich müsste unsere Kleidung nicht auf dem Flohmarkt kaufen und mich nicht dafür schämen. Ich müsste mich nicht sorgen, dass aus meinem Kind trotz allem etwas wird und sie nicht auf die schiefe Bahn gerät in dieser Gesellschaft. Ich hätte ein schönes Leben haben können, Emma, wenn ich dich nicht gekriegt hätte. Wenn ich nur aufgepasst hätte.
    Ich weine immer noch, kann nicht mehr schlafen.

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