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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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als würde sie Halt suchen. Ihre Finger krallten sich in den Kragen seines Hemdes. Ihr Körper schien dahinzuschmelzen, auch wenn er fast das Gefühl hatte, ihre innere Stimme hören zu können, die sie ermahnte, vorsichtig zu sein.
    Es war beinahe das Schwierigste, was er je getan hatte, aber er hielt seine Leidenschaft im Zaum. Selbst als sein Körper nach mehr schrie, als seine Finger sich danach verzehrten, ihre Brüste zu berühren, ihren Bauch, ihre langen, schlanken Beine, selbst als sein Herz in Vorfreude auf die Erlösung schneller schlug und er das Gefühl genoss, das ihre Zunge an seiner in ihm ausgelöst hatte, fing er an, sich zurückzuziehen. Er strich mit dem Daumen über ihre Wange, streichelte ihr übers Haar, hauchte Küsse auf ihre Stirn, ihre geschlossenen Augen, ihr Ohr, ihren Hals.
    Sie protestierte leise, als er ihren Kopf an seine Schulter zog und sie nur festhielt. Er konnte spüren, wie ihr Körper vor Erregung, die er in ihr geweckt hatte, zitterte. Tief in seinem Inneren wünschte er sich, sie dazu bringen zu können, weiterzumachen. Doch es war zu früh. Sie hatte die Vergangenheit noch nicht verarbeitet, und die Erinnerungen waren zu eindringlich. Ganz langsam und bedächtig musste er sie befreien, bis sie ihm irgendwann mehr vertrauen konnte als dem Schakal von einem Ehemann.
    »Es tut mir leid«, flüsterte sie und klang herzzerreißend jung.
    Sofort hob Harry ihr Gesicht an und blickte sie an. »Sofern du nicht gerade meine Reitstiefel ruiniert oder mein Pferd erschossen hast, möchte ich das nie wieder von dir hören. Hast du verstanden?«
    Ihr Lächeln wirkte ein bisschen schwach. Harry konnte den Blick nicht von ihren leicht geschwollenen Lippen abwenden. »Es muss hart für dich sein«, sagte sie.
    Er konnte nicht anders. Er lachte. »Du hast ja keine Ahnung. Aber es ist wichtiger, dass du dich wieder an Nähe und Intimität gewöhnst. Wir haben alle Zeit der Welt, Kate.«
    In dem Moment, als er es ausgesprochen hatte, wusste er, dass es nicht stimmte. Sie hatten die Entscheidung noch nicht gefällt, oder? Je näher er Kate kam, desto verschwommener wurden in seinem Kopf die Bilder der staubigen Straßen, die er entlanggehen wollte. Das verunsicherte ihn.
    Trotzdem freute er sich über den klugen Humor, der in ihren Augen stand. »Tja, wir haben nicht alle Zeit der Welt, Harry. Unweigerlich wird deine Kraft eines Tages schwinden.«
    Er gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. »Also gut. Wie haben nur noch sechzig Jahre oder so.«
    Und dann setzte er sich anders hin, sodass seine Erektion sich unbeabsichtigt an ihren Bauch drängte. Kate zuckte zusammen und senkte den Blick.
    »Warte«, sagte sie und löste sich aus seiner Umarmung, »ich kann mich darum kümmern.«
    »Um was willst du dich kümmern?«
    Doch ihre Hände lagen schon auf der verdeckten Knopfleiste seiner Hose. Harry hätte beinahe seine Zunge verschluckt. »Was, zur Hölle, machst du da?«
    Er setzte sich auf. Sie kniete sich zwischen seine Beine. In ihren Augen stand Neugierde. »Du bist erregt. Ich werde dir Erlösung verschaffen.«
    Harry packte ihre Hände. »Hör auf.«
    Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. »Aber ich bin gut darin.«
    Harrys Körper flehte ihn an, sie nicht aufzuhalten. Sein harter Penis drohte, den Stoff seiner Hose zu sprengen, und sein Herz stand kurz davor, ihm aus der Brust zu springen. Und sie sah ihn an, als wäre er ein Teppich, der dringend geklopft werden musste.
    »Das werde ich nicht zulassen«, erwiderte er und bemühte sich, nicht weiter darauf zu achten, dass seine Hände zitterten. »Nicht so jedenfalls.«
    Sie blickte sich um. »Wie denn dann? Die einzigen Frauen, die noch im Haus sind, gehören zum Personal. Und wenn du versuchst, dir mit einer von ihnen Erleichterung zu verschaffen, werde ich dich wie einen Karpfen aufschneiden und ausnehmen.«
    »Kate …«
    »Du könntest dich selbst darum kümmern, doch ich weiß, dass das nicht annähernd so befriedigend ist.«
    Er konnte nicht erlauben, dass sie weitermachte. Er sprang auf, zog sie mit sich auf die Beine und umarmte sie. »Kate«, sagte er, »natürlich würde ich es mir wünschen, dass du es … zu Ende bringst. Ich würde mich freuen. Aber nicht so. Nicht solange du es nicht selbst willst.«
    Sie blinzelte verwirrt, als würde er eine fremde Sprache sprechen. »Es dauert nicht lange.«
    Er lachte. Er lachte tatsächlich. »Nein, das wird es nicht, weil es nicht so weit kommen wird.«
    Sie wirkte verstört.

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