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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Endlich legte Harry den Tschako beiseite und ergriff auch Kates andere Hand, als wäre es so leichter für sie, das alles zu begreifen.
    »Die Heiratsurkunde reicht nicht«, sagte er und klang, als würde er eine Todesnachricht überbringen. »Und auch die Zeremonie nicht.«
    Sie brauchte drei Anläufe, um die Worte über die Lippen zu bringen. »Was willst du damit sagen, Harry?«
    Es war Drake, der ihr antwortete. »Dein Bruder und dein Stiefsohn haben beide den Antrag gestellt, dass du für unfähig erklärt wirst, dein Anwesen zu bewirtschaften«, sagte er und hielt eines der Schriftstücke hoch.
    Kate schüttelte den Kopf. »Haben wir diesem Problem nicht gerade ein Ende gesetzt?«
    Drake hielt das andere Schriftstück in die Höhe. »Dein Bruder hat dich und Harry wegen Betrugs angezeigt. Er behauptet, die Ehe wäre nichts weiter als Harrys Versuch, an dein Geld zu kommen.«
    »Er hat keine Zeit verloren.« Kopfschüttelnd seufzte sie. »Was sollen wir tun?«
    Drake zuckte mit den Schultern. »Ihr müsst die Welt einfach davon überzeugen, dass ihr beide vollkommen vernarrt ineinander seid.«

Kapitel 9
    Alles, was Kate durch den Kopf ging, war, dass es bei der Trauung doch hätte stürmen müssen. Wenn es dieses Omen gegeben hätte, dann hätte sie die Katastrophe vielleicht vorhersehen können.
    »Ich hoffe inständig, mein lieber Marcus«, sagte sie mit zitternder Stimme, »dass das nur der Tatsache geschuldet ist, dass du zu viele Schauerromane gelesen hast. Wenn dem so ist, muss ich dir sagen, dass ich mehr von dir erwartet hätte.« Sie wandte sich ihrem verdächtig schweigsamen Ehemann zu. »Du wusstest davon?«
    »Nicht alles. Ich habe mich eher auf die direkten Gefahren für dich konzentriert.«
    Sie starrte ihn an. »Es gibt noch weitere Gefahren?«
    »Nein. Nur Billy, den Axtmann. Nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest.«
    Kate versuchte, ihre plötzliche Wut zu zügeln. »Sorgen? Selbstverständlich mache ich mir keine Sorgen. Grace, fällt dir irgendein Grund ein, weshalb ich mir Sorgen machen müsste?«
    Grace, die vergiftet worden war, während alle Männer um sie herum ihr versichert hatten, dass sie sich keine Sorgen machen müsste, war klug genug, nichts dazu zu sagen.
    Harry errötete jedoch. »Ich kümmere mich darum, Kate. Du musst dich auf die Gefahr konzentrieren, die von deiner Familie ausgeht.«
    »Aber du wirst mich verlassen«, widersprach Kate. »Du hast zehn Jahre darauf gewartet, endlich gehen zu können.«
    »In einem Monat existiert die Welt immer noch.«
    »Harry und ich haben Maßnahmen ergriffen, um dein Vermögen zu schützen«, versicherte Drake.
    Noch ein Schock. Ihr Vermögen. Es war nicht mehr ihr Vermögen. Harry hatte ihr keine Zeit gelassen, um darüber nachzudenken, und hier stand sie nun und war unwiderruflich verheiratet. »Und was für ein schönes Anwesen es ist«, sagte sie und konnte die Bitterkeit in ihrer Stimme nicht unterdrücken. »Du hast vergessen zu fragen, Harry, doch du hast heute nicht schlecht abgeschnitten.«
    Harry tat ihre Andeutung mit einem Winken ab. »Ich will dein Geld nicht. Aber bei deiner Familie sieht das anders aus.«
    »Sie haben den Antrag, dich aufgrund deiner Ehe mit Harry für unzurechnungsfähig erklären zu lassen, noch einmal beim Chancery Court eingereicht«, sagte Drake.
    Kate spürte, wie sie bleich wurde. »Warum, um alles in der Welt, haben wir unsere Zeit dann mit dieser Farce vergeudet?«
    Harry funkelte sie an. »Weil es keine Farce ist. Wir müssen nur beweisen, dass die Ehe echt ist, um deine Familie aufzuhalten. Wenn wir das schaffen, sind die Anträge hinfällig.«
    »Die einzige Möglichkeit, das zu schaffen, ist es, die Damen vom Almack’s in unser Schlafzimmer zu bitten, Harry.« Sie erwiderte seinen finsteren Blick und fühlte sich panisch und in die Enge getrieben. »Und selbst ich bin nicht bereit, so weit zu gehen.«
    »Ihr müsst gar nicht so … gründlich sein«, wandte Drake mit dem Anflug eines Lächelns ein. »Ihr müsst in der Öffentlichkeit nur verliebt auftreten und versichern, dass es für die Ewigkeit ist.«
    Als wäre das so leicht. Kate wollte widersprechen, doch sie hatte das Gefühl, dass sie auf der Stelle trat. Ihr Gehirn fühlte sich schwerfällig und benommen an. »Bist du sicher? Ich meine, selbst um des Vergnügens willen, mich zu zerstören, kann ich mir nicht vorstellen, dass Oswald und Edwin zusammenarbeiten.«
    » Eastcourt «, platzte Bea heraus und rang die Hände.
    Dieses

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