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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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sich um, um sicherzugehen, dass niemand sie belauschte, aber die Leute waren zu beschäftigt damit, rechtzeitig auf die Plätze zu gelangen, bevor sich der Vorhang hob. »Ja, Chuffy?«
    »Drake ist sich sicher, dass es der Vers ist.«
    »Es ist ganz sicher ein Vers. Sie haben ihn und die Tudor-Rose schon in belastenden Briefen gefunden. Der Bischof war offenbar der Kopf der Gruppe.«
    Mit gerunzelter Stirn nickte Chuffy. »Warum war man der Meinung, Sie hätten den Vers?«
    Eine sehr gute Frage. »Ich weiß es nicht. Ich denke, es ging eher darum, dass sie glaubten, ich könnte ihn erkennen. Und das habe ich ja auch. Ich bin mir nur nicht sicher, woher ich den Vers kenne. Das ist einer der Gründe, warum wir zurück nach Eastcourt reisen. Dort habe ich meine komplette Bibliothek. Bei den Büchern, die ich hier zur Verfügung habe, handelt es sich nur um einen kleinen Teil.«
    Chuffy starrte sie an. »Sie haben noch mehr Bücher?«
    Chuffy war in der Suchmannschaft gewesen. Kate konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Sind Sie nicht froh, dass wir Sie nicht mitschleifen, damit Sie diese Bücher auch noch durchsuchen?«
    Die Loge war gemütlich und befand sich im zweiten Rang auf mittlerer Höhe des Theaters. Das Stück war nicht so gut, wie die Vorankündigungen geklungen hatten. Wie üblich hielten sich die Rakes in Kates Nähe auf. Ab und zu kam einer von ihnen in die Loge, um sie zu begrüßen. Für gewöhnlich beruhigte Kate es, zu wissen, dass sie da waren, um hinter Harry zu stehen. Heute jedoch trug ihre Anwesenheit nur dazu bei, dass Kate sich noch eingeengter fühlte, vor allem da sie sich anscheinend sehr gern ihrem normalen »Hofstaat« anschlossen, der ihr an diesem Abend viel zu nett und anhänglich erschien.
    Beim dritten Akt kämpfte sie mit einem »Geduldskopfschmerz«, wie sie es nannte. Der Kopfschmerz rührte daher, dass sie sich sehr anstrengen musste, gegenüber wohlgesinnten Bekannten ihre Zunge zu hüten. Vor allem gegenüber ihren jungen Verehrern. Froh über ein bisschen frische Luft, legte sie die Hand auf Harrys Arm und folgte Chuffy und Bea in die reich verzierte Lobby, um ein Glas Champagner zu trinken.
    Plötzlich stieß Bea, die neben Chuffy ging, ein empörtes Schnauben aus. »Ahoi!«, sagte sie. »Segel steuerbord voraus.«
    Harry blickte sich um. Kate musste sich nicht umsehen. Sie seufzte. »Das war unvermeidbar.«
    »Was war unvermeidbar?«, wollte Harry wissen und starrte Bea an, die wieder vornehm schwieg.
    Kate sah sich zwischen den anderen Gästen um. »Meine Familie.«
    Chuffy nickte. »Natürlich. Das Wappen des Herzogs zeigt ein Segelschiff. Gut gemacht, Lady B.«
    Glynis fing sie ab wie eine Fregatte, die einem Linienschiff auflauerte. »Wie kannst du es wagen?«
    Kate seufzte. »Hallo, Glynis, wie schön, dich zu sehen.«
    Ihre Schwägerin sah aus, als würde sie jeden Moment explodieren. Ihre berühmten Porzellanbäckchen hatten einen unschönen Rotton angenommen, ihre Hände hatte sie zu Fäusten geballt. »Du hast hier nichts zu suchen, und das weißt du auch. Wie kannst du es wagen, diese … Kreatur zur Schau zu stellen?«
    Kate beachtete den verbalen Tiefschlag nicht. »Ich glaube, du kennst meinen Ehemann Major Sir Harry Lidge bereits. Harry, darf ich dir in aller Form Glynis, die Duchess of Livingston, vorstellen? Ich würde ja behaupten, dass wir verwandt sind, aber ich möchte nicht, dass Glynis mitten im Theater einen Krampfanfall bekommt. Ach, und da bist du ja auch, Edwin«, sagte sie zu ihrem Bruder, der hinter seiner Ehefrau stand. »Du musst schon etwas sagen, sonst übersieht man dich womöglich.« Kate beugte sich zu Harry, als würde sie ihm ein Geheimnis zuflüstern. »Du musst dich jetzt über ihre Hand beugen, um ihr einen Handkuss zu geben, Harry. Aber nicht lecken. Das ist gewöhnlich.«
    Sie bemerkte, dass Harry versuchte, sich ein Lächeln zu verkneifen. »Es ist mir eine Freude, Durchlaucht.«
    »Dir ist es ganz egal, wen du zerstörst, oder?«, sagte Glynis, ohne den Blick von Kate abzuwenden. »Es würde mich nicht überraschen, wenn du dir diesen Zeitpunkt für deine empörende Einlage nur deshalb ausgesucht hast, um Elspeth’ Verlobung zu ruinieren.«
    Kate hob erstaunt eine Augenbraue. »Die kleine Elspeth? Meine Güte, die Zeit fliegt nur so dahin. Ich hoffe, ihr mögt ihren Verlobten.«
    »Das ist für dich nicht von Interesse. Und was machst du mit den Smaragden?«
    Kate musste zugeben, dass sie überrascht war. Sicher, es war das

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