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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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sich vernahm. Sie rannte schneller. Vor ihr verschwand Thrasher zwischen den Bäumen. Sie raffte ihren Rock, um größere Schritte machen zu können. Irgendetwas prallte gegen sie und riss sie um. Noch ehe er ein Wort sagte, wusste sie, wer es war.
    »Wahrscheinlich hätte ich es dir sagen sollen«, flüsterte Harry ihr ins Ohr. »Ich schlafe nicht.«

Kapitel 4
    Harry fühlte sich, als wäre er auf Messerklingen gefallen und nicht auf Kates zarten Körper. Seine Rippen knirschten. Er wollte sich ihr gegenüber jedoch nichts anmerken lassen. Sie würde das ganz sicher ausnutzen.
    »Sehr vorhersehbar«, sagte er und bemühte sich, so zu klingen, als würde es ihm leichtfallen, trotz des stechenden Schmerzes in seiner Brust zu atmen. »Ich hätte mehr von dir erwartet.«
    Ausgestreckt auf ihrem Rücken, packte er ihre ausgebreiteten Arme und hielt sie fest. Er rechnete damit, dass sie sich wehren würde. Als sie sich nicht rührte, versuchte er in der Dunkelheit, die Situation abzuschätzen. Kate war die östliche Außenmauer hinuntergeklettert und in Richtung des Waldes am anderen Ende der Rasenfläche gerannt. Er konnte froh sein, dass er sie überhaupt gehört hatte, denn er hatte an der gesamten Vorderseite des Klosters vorbeilaufen und um die Ecke biegen müssen, um sie zu sehen.
    Eine Bewegung am Waldrand fesselte seine Aufmerksamkeit. Ohne Zweifel war es ihr junger Komplize. Der kleine Kerl war wirklich flink. Es spielte keine Rolle. Harry wusste, wer der Junge war. Er hatte ihn auf der Sitzstange am hinteren Ende von Kates Kutsche mitfahren sehen.
    »Aha«, sagte er freundlich zu seiner Gefangenen, »du greifst also auf Kinder zurück, die dich retten, Kate? Was ist los? Hast du keinen Verehrer, keinen Kavalier in der Gegend, der das übernehmen könnte?«
    Er versuchte sein Bestes, um den süßen Druck ihres Pos an seinem Unterleib, die weiblichen Rundungen und ihre Kurven zu ignorieren. Sie wäre fast entkommen, und er machte sich Vorwürfe, dass er ihren Fluchtversuch nicht vorhergesehen hatte.
    »Was?«, fragte er. »Keine Entschuldigung? Kein Flehen um Gnade oder ein Angebot zu verhandeln?«
    In dem Moment wurde ihm klar, dass etwas nicht stimmte. Sie war zu ruhig. Er glaubte, dass sie einmal kurz geschaudert hatte, aber danach lag sie reglos unter ihm. Sie stieß nur dieses seltsame, raue Keuchen aus, dass er über die leichte Brise hinweg kaum hören konnte.
    Schwierigkeiten, Luft zu bekommen, konnte sie nicht haben. Immerhin lag er nicht mit seinem gesamten Gewicht auf ihr. Doch eigentlich sollte sie sich jetzt unter ihm winden und nach ihm treten oder ihn zumindest verfluchen. Stattdessen war sie unheimlich still.
    War sie durch seinen Stoß etwa bewusstlos geworden? »Kate?«
    Nichts. Er richtete sich ein Stück auf, um ihr ein bisschen Platz zu geben, und drehte sie auf den Rücken. Sie war nicht bewusstlos. Ihre Augen waren offen.
    »Du musst damit aufhören, Kate«, sagte er und hielt ihre Hände fest. Nur für den Fall.
    Sie reagierte nicht. Sie sah ihn nicht an. Es war, als wäre sie gar nicht anwesend. Sie … lag einfach da und blickte starr an ihm vorbei. Ein Schauder rann Harry über den Rücken. Mit einer Hand nahm er ihre beiden Hände und tätschelte dann sacht ihre Wange.
    »Kate.«
    Allmählich machte sie ihm Angst. Kate war nie so ruhig. So still. »Kate, antworte mir. Sonst muss ich andere Mittel ergreifen.«
    Er wusste, dass er geistig noch nicht ganz auf der Höhe war. Tatsächlich hatte er schon fast geschlafen, als ein kratzendes Geräusch an der Hausfassade ihn aufgeschreckt hatte. Noch immer fühlte er sich erschöpft und schlaftrunken. Aber das war keine Entschuldigung für seine nächste Entscheidung. Er verspürte einfach so etwas wie Verzweiflung, und ihm fiel nur ein Weg ein, um ihr eine Reaktion zu entlocken. Er küsste sie.
    Zuerst berührte er nur sacht ihre Lippen, stieß sie mit seinen eigenen leicht an, streifte ihren Mund. Sie wehrte sich nicht. Und das machte ihm eine Heidenangst.
    Er machte weiter, vertiefte den Kuss, streichelte mit der Hand ihren Hals. Er knabberte an ihrer Unterlippe. Mit der Zunge glitt er über die Konturen ihrer Lippen und drängte dann gegen ihre zusammengebissenen Zähne.
    Er wünschte, er hätte behaupten können, dass ihn das alles kaltließ. Er wünschte, Kates Geschmack würde nicht viel zu viele Erinnerungen in ihm wachrufen. Schöne Erinnerungen, süße Erinnerungen, die Art von Erinnerungen, die ein Mann in sich bewahren sollte, um

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