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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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siehst. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich heiraten kann, ohne mit dir anzugeben, oder?« Er spürte, wie sie neben ihm erstarrte, und ergriff ihre Hand. »Ich werde meiner Mutter nicht die Freude verderben, mich als Ehemann zu erleben, Kate.«
    Sie antwortete nicht. Harry erinnerte sich daran, wie oft sie in der Küchentür gestanden hatte, als hätte sie sich von den liebevollen Umarmungen seiner Mutter magisch angezogen gefühlt. Er hatte sich oft gefragt, warum die Tochter eines Dukes das schlichte Haus am Mühlteich so sehr mochte. Und dann fragte er sich, wie sie das alles für ein bisschen Spaß mit einem Stallburschen so unbekümmert hatte wegwerfen können.
    »Warum hast du es mir nicht erzählt, Kate?«, fragte er, ehe er es sich anders überlegen konnte.
    Sie sah ihn an. »Wovon sprichst du?«
    Er holte tief Luft. Er konnte nicht glauben, dass er das Thema ansprach. Aber seit Jahren wollte er die Antwort wissen. Er musste sie verstehen, bevor er einen weiteren Schritt machte und sich zu irgendeiner Form von Ehe mit ihr verpflichtete.
    »Von dem Kind, Kate. Warum hast du mir nichts von dem Kind gesagt?«
    Er konnte nicht anders. Er sah in ihre Augen und erwartete, ein Zögern zu sehen, Schuldgefühle, Wut. Vielleicht Unmut, weil er sie drängte, sich ihrem Verbrechen zu stellen.
    Sie sah allerdings nur verwirrt aus. »Welches Kind?«
    Er wollte sie schütteln. »Bitte, Kate. Es ist an der Zeit, dass wir einander die Wahrheit sagen. In dem Sommer wolltest du, dass ich dich heirate, damit Georges Kind kein Bastard ist.«
    Seine Worte sollten größtmögliche Wirkung erzielen. Wieder überraschte sie ihn. Sie schlug ihn nicht oder lief davon oder weinte, als könnten Tränen seine Wut über die alten Sünden wegspülen. Sie blinzelte ihn nur an, als würden seine Worte keinen Sinn ergeben.
    »Welcher George?«

Kapitel 11
    Harry unterdrückte den Zorn, der in ihm hochgekocht war. Er setzte sich auf und wandte sich ihr zu. »Ich bin zu müde, um dieses Spiel zu spielen, Kate. Wenn du nicht darüber reden willst, dann sag es einfach.«
    Sie starrte ihn noch immer an, als würde er Hindi sprechen. »Ich würde gern darüber reden, Harry. Ich habe nur keine Ahnung, worüber genau.«
    Harry sprang aus dem Bett. Er lief auf Kates Seite und reichte ihr die Hand. »Komm.«
    Sie zuckte zusammen. »Wie? Komm?«
    »Ich kann im Liegen nicht mit dir streiten.«
    Sie wich zurück. »Streiten? Ich will nicht streiten.«
    »Dann eben diskutieren. Reinen Tisch machen.« Er verlor die Geduld, hob sie, zusammen mit der Decke, hoch und setzte sie in einem der Sessel wieder ab.
    »Wenn du dich rührst, werde ich dich holen«, warnte er sie. Um sich ein bisschen zu beruhigen, kniete er sich vor den Kamin, um das Feuer zu schüren.
    Sie ergriff die Gelegenheit, stand auf und versuchte zu verschwinden.
    Harry packte sie, ehe sie entkommen konnte, und drängte sie zurück in den Sessel. »Ich habe dir gesagt, dass du sitzen bleiben sollst«, knurrte er und beugte sich über sie. »Ich verstehe, Kate. Wirklich. Du warst verzweifelt. Ich kam gelegen. Ich nehme dir das nicht mehr übel. Ich möchte es nur begreifen.«
    » Was begreifen?«
    Kate verwirrte ihn. Er verstand es, wenn man leugnete. Er verstand es, wenn man ein Lügenmärchen erfand. Doch irgendetwas an dem seltsam frustrierten, enttäuschten Ausdruck in Kates Augen ließ ihn an seinen Vermutungen zweifeln.
    »Warum hast du mich gebeten, dich zu heiraten, Kate?«, wollte er wissen und nahm ihr gegenüber Platz.
    »Das weißt du ganz genau. Ich habe dich geliebt. Und mein Vater wollte mich mit Murther verheiraten.«
    »Was ist mit George?«
    »George? Welcher George?«
    Er musste sich zusammenreißen, um nicht die Geduld zu verlieren. »Du hattest einen Stallburschen namens George.«
    »Ja, natürlich …« Der Ausdruck von Schock stand in ihren Augen, von Verwirrung und Wut. »Oh, mein Gott«, wisperte sie. »Du sagtest: Georges Baby?«
    Mit einem Mal wirkte sie so zerbrechlich wie Glimmerglas. Sie schien verletzt zu sein. Harry konnte es nicht verstehen, und das verunsicherte ihn.
    »Ich fürchte, du musst mir das erklären, Harry«, fuhr sie fort, und ihre Stimme klang gefährlich dünn. »Mit einfachen Worten. Was, glaubst du, war der Grund dafür, dass ich dich gebeten habe, mich zu heiraten?«
    Harry seufzte. »Es hat keinen Sinn, dich zu verstellen, Kate. Dein Vater hat mir alles gesagt.«
    »Er hat dir was gesagt?«
    Harry stand auf und ging zum Kamin. Er hasste es,

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