Gefaehrliche Ziele
aus, als dessen Munitionslager in schneller Folge hochgingen. Der IndustrieMech war auf eine derartige Belastung nicht vorbereitet. Der immer noch tief im Innern des Sturmpanzers steckende Greifzangenarm riss am Ellbogengelenk ab und verspritzte Hydraulikflüssigkeit über das ganze Feindfahrzeug. Der ForstMech brach zusammen und pflügte eine Schneise in den Asphalt der Schnellstraße. Das Kanzeldach öffnete sich und ein benommener >Fox< Irwin kroch heraus.
Ein gutes Stück entfernt kam der BergbauMech, den sie getroffen hatte, mühsam wieder auf die Füße, oder genauer gesagt: auf die Antriebsketten. Ihre PPK-Treffer hatten einen ölig schwarzen Film auf dem Rücken des Mechs hinterlassen sowie ein verbranntes Loch knapp über dem Motor. Ein Auspuff war zerstört, und als sich der Mech wieder in Bewegung setzte, erzeugte er unbeabsichtigt einen Rauchschirm. Es war unfassbar, dass der ArbeitsMech nach einem derartigen Schaden noch funktionierte.
Alexis Sichtprojektion zeigte in weiter Entfernung ein Feindobjekt, in der Nähe des Padilla-Panzers, der immer noch gegen ihre Infanterie kämpfte. Es war der Geist. Fünfzig Tonnen geballte Feuerkraft im Zentrum der gegnerischen Formation. Toll - wenigstens habe ich Auswahl. Nur mithilfe der Instrumente - weil sie im Qualm und Dunst des Gefechts den Mech nicht deutlich genug sah - erfasste sie auf maximale Entfernung das Ziel und feuerte.
Die Temperatur im Cockpit stieg rasant an, als sich beide Partikel werfer entluden. Die künstlichen Blitzschläge krachten davon. Einer traf den Geist in den Torso, doch der andere schoss vorbei in den Wald und schleuderte dort irgendwo weißen Qualm auf. Der Geist sackte unter dem Treffer zusammen, drehte sich und bewegte sich die Straße hinauf davon.
Gerade wollte sie ihm nachsetzen, als sich ihr Kommgerät meldete. »Treffer bei Leitung Eins!«
O nein ... »Leitung Eins«, rief sie. »Tucker, hören Sie mich?«
Tucker wischte sich das Blut von der Lippe, während seine Schwester hastig zurück auf ihren Platz lief. »Wie ist die Lage, Patsy?« Wie als Antwort auf seine Frage erbebte das Mobile HQ unter einem weiteren Treffer. Funken schlugen aus der Konsole hinter ihm, und sie fiel aus. Der Gestank von Ozon füllte seine Nase und irgendetwas brannte, das seine Kehle mit einem kupfrigen Geschmack überzog.
Sie starrte auf den Schirm, der alle paar Sekunden flackerte. »Wir müssen hier raus«, entschied sie und sprang auf. Tucker sah ihr an, dass jede Diskussion zwecklos war. »Noch ein, zwei Treffer und dieses Gefährt ist ein Wrack.«
Patricia streckte die Hand zur Langstreckenkommunikation aus und schob eine kleine Datenscheibe in den Sender. Tucker sah eine Sendebestätigung und fragte: »Was war das?«
»Keine Zeit«, wehrte sie ab. »Alles raus hier!« Die verbliebenen Techs standen auf und drängten sich ins Heck des Mobilen HQs. Der erste Tech schwang sich ins Freie. Tucker tat zwei Schritte, dann erschütterte die nächste Explosion das Fahrzeug und schleuderte ihn gegen die Fahrzeugwand. Er schaute hoch und sah Rauch und Flammen von vorne in die Kabine schlagen. Er konnte nur hoffen, dass die Männer im Fahrerhaus hatten entkommen können.
Seine Schwester zerrte an ihm und rief: »Komm schon, Tuck, wir müssen hier weg.« Er machte sich wieder auf den Weg zur Luke, dann sah er Legat Singh, unfähig sich zu bewegen, da er an einen Haken im Boden gefesselt war. Er heulte vor Angst und schrie um Hilf e. »Harwell, retten Sie mich!«, flehte er.
Paula Kursk packte die Haltestange über der Luke, stieß sich mit beiden Beinen ab und schwang sich nach draußen. Tucker hörte den Sniper wieder feuern. Überall knatterten Gewehre. Er wollte hinüber zum Legaten gehen, doch da zerrte Patricia wieder an seinem Arm.
»Tucker, lassen Sie mich hier nicht verrecken«, flehte der Legat erneut.
Eine Hand packte Tucker von außerhalb der Luke. Er widersetzte sich. Er hasste den Legaten dafür, wie er seine Leute verraten hatte, aber niemand hatte einen solchen Tod verdient. Patricia schob, und ein kräftiges Paar Hände zog ihn aus dem Mobil-HQ. Seine Schwester sprang hinter ihm her und drückte ihn weiter. Tucker drehte sich um und sah Corporal Pusaltari über sich stehen. Offensichtlich hatte er ihn aus dem brennenden Fahrzeug gezerrt. »Sie?«
Der Corporal grinste. »Die Ritterin hat ihren Befehl nicht widerrufen. Ich bin immer noch für Ihre Sicherheit zuständig.«
»Wir müssen Singh retten.«
Er ging ein paar
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