Gefaehrliche Ziele
Miliztruppen, zweihundertfünfzig Meter vom Ende der Strecke eingegraben, hielten sich bedeckt und die Maschinen auf minimaler Leistung, bis der letzte Halsabschneider vorbei war. Jeder Trupp und jedes Fahrzeug, das sie passierte, erhielt eine ID-Nummer und wurde an das Mobile HQ durchgegeben.
Alexi Holt beobachtete die Kolonne durch das Kanzeldach ihres fast vollständig heruntergefahrenen Schwarzer Ritter und nickte bei sich.
»In Ordnung«, flüsterte sie ins Mikro. »Fox, auf mein Zeichen die letzten Bäume fällen und durchstoßen. Ihr Ziel ist der Mars- Sturmpanzer. Infanterie, Sie holen sich den Padilla. Erbeuten oder zerstören. Ich kümmere mich um den BergbauMech und den Geist« Alexi schloss den Ko mmk anal. Ihr Blick streifte durch das Cockpit. Miss Vergnügens Kanzel war ihr Zuhause geworden - nein, mehr als nur ihr
Zuhause, ihr Universum. »Einmal noch, altes Mädchen«, murmelte sie und tätschelte die Feuerleitkonsole.
Eine Stimme kam über den Befehlskanal. »Kontakt!«, rief Lieutenant Foster. »Ankertruppe hat Feindkontakt.«
Das war das Zeichen. »Captain Irwin, jetzt.« Sie packte die Steuerknüppel und fuhr den Fusionsreaktor hoch. »Leitung Eins, an alle Einheiten weitergeben: Feuer frei.«
Das Mobile HQ stand ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Milizgruppen. Ankertruppe unter den Lieutenants Foster und Tooley stand am Ende von Schnellstraße Sieben und hatte die Aufgabe, den Angriff der Söldner abprallen zu lassen.
Das Schwert hatte Tucker seit zwei Stunden nicht mehr gesehen, aber er wusste, dass auch Reo irgendwo dort draußen sein musste. Die meisten Gefangenen waren in einen Schwebelaster verladen worden, nur der Legat saß noch im Heck des HQ und schmollte.
Draußen feuerte der Sniper und das ganze HQ-Fahrzeug bebte unter dem Donnern des Artilleriegeschützes. Der harte Stoß der Geschützsalve riss ihn aus seinen Gedanken. Er stand neben Adeptin Kursk und beobachtete die Langstreckenortung, auf der sich die Söldnertruppe entlang der Straße plötzlich verteilte und nach beiden Seiten in den Wald eindrang, um Deckung zu suchen. Ihre Vorhut schlug genau in die grünen Lichtpunkte der Ankertruppe. Von seinem Platz aus schienen sich Ritterin Holts Einheiten überhaupt nicht zu rühren.
Plötzlich wurde Tucker nervös. Seine Hände waren feucht. Wieder feuerte das Sniper- Geschütz und schüttelte das Fahrzeug durch. Aus der Ferne hörte er das Krachen des Einschlags. Er richtete die Aufmerksamkeit auf den Ortungsschirm vor seiner Schwester und entdeckte mit dem ersten Blick ein Problem. Am Ende der Schnellstraße brach sich der Feind Bahn. »Wie ist die Lage, Patricia?«
»Wenn unsere Ritterin nicht in die Gänge ko mm t, sind wir geliefert«, antwortete seine Schwester.
Er schaltete auf Befehlskanal. »Ritterin Holt, der Feind bricht hier oben durch. Sie müssen handeln.«
Ein paar Sekunden lang erhielt er keine Antwort. Dann ertönte eine verärgerte Stimme. »Der Wald war etwas dichter als wir gedacht hatten, Leitung Eins. Aber jetzt ist Hilfe unterwegs.«
Ritterin Holt trat aus dem Wald und sah die Nachhut von Bannsons Halsabschneidern vor sich. Wie durch ein Wunder hatten sie von der Aktivierung ihrer Einsatzgruppe nichts bemerkt. Etwas Besseres konnte sich ein MechKrieger nicht wünschen: eine Schusslinie in den Rücken eines ahnungslosen Gegners. Sie legte die PPKs auf denselben Feuerknopf und brachte das Fadenkreuz sorgfältig auf den Rücken des BergbauMechs. Die Söldner-Maschine hielt sich dicht am Waldrand, um dem Artilleriebeschuss auszuweichen, der die Fahrbahn aufriss. Sie holte den Mechumbau auf dem Sichtschirm näher heran und zielte auf den riesigen Dieselmotor, der ihn antrieb. Es war ein perfektes Ziel. Sie zog fest durch, und gleißende blaue Energiebahnen jagten über die Distanz zwischen Schwarzer Ritter und Opfer.
Die Salve schlug mit solcher Gewalt in den kaum gepanzerten Rücken des Mechs ein, dass er vom Boden abhob und nach vorne geschleudert wurde. Als er aufschlug, pflügte er in den Boden und riss mehrere Schösslinge um. Brauner Rauch stieg aus hässlichen Rissen im Rumpf auf. Ihr Schwarzer Ritter war um einen Teil der Panzerung erleichtert worden, um die zusätzliche Partikelprojektorkanone unterbringen zu können. Heute betrachtete sie dies als gelungenen Tausch.
Einer von Chaffees Halsabschneidern drehte um, ein /¿S-Raketenwerfer. »Sie haben uns entdeckt«, stellte sie fest. Sie beobachtete, wie der MarsSturmpanzer, ein tief
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