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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Theatervorhang. Er hatte Prescott aus den Augen verloren.
    Deaver wirbelte herum und starrte in McCullins arrogante, wütende Augen.
    McCullin hatte einen Finger erhoben und zeigte damit auf ihn. »Hören Sie mal, ich werde nicht zulassen, dass Sie hier …«
    Ohne eine Miene zu verziehen, packte Deaver den Idioten bei der Schulter, um ihn zu stabilisieren, richtete den Lauf seiner Beretta gegen McCullins Brust und schoss ihm mitten durchs Herz. Augenblicklich verstummte die verdrießliche Stimme, und der arrogante Gesichtsausdruck machte im nächsten Sekundenbruchteil einer ausdruckslosen Maske Platz.
    Deaver hatte sich schon wieder umgewandt, bevor die Leiche auf dem Boden aufkam.
    Er überflog die Gegend draußen vor der geöffneten Tür mit einem Blick. Der Schnee war so dicht, dass er nur bis zur nächsten Straßenlampe sehen konnte, aber er wusste, dass Prescott irgendwo da draußen war. Und er würde nirgendwohin gehen, nicht solange sich Caroline Lake in dem Park aufhielt. Aber wo zum Teufel steckte er? Deaver wartete vergeblich auf eine weitere Lücke im Schnee. Es kam und kam keine.
    So funktionierte das nicht. Er würde sich direkt in die Todeszone begeben müssen.
    Rasch überquerte er die Straße, unsichtbar im Schnee, und blieb hinter einer riesigen Ulme stehen. Er lauschte und wartete. Das war’s. Wenn er jetzt seine Karten richtig ausspielte, würde er dieses gottverlassene Kaff in Kürze mit zwanzig Millionen Dollar und einem Feind weniger hinter sich lassen.
    »Ms Lake, um Gottes willen, kommen Sie wieder zurück! Dort draußen läuft ein Mörder frei herum! Kommen Sie weg von dort, zu Ihrer eigenen Sicherheit!«
    Caroline hörte die Worte, auch wenn sie durch den Schnee gedämpft wurden, aber sie brauchte eine Sekunde, bis ihr klar wurde, dass der FBI -Agent von Jack sprach. Er meinte, dass Jack, ein Mörder, im Park sei. Dass Jack sie umbringen könnte.
    War das nicht genau der Grund, aus dem sie sich hinter dem Pavillon versteckte? Sie hatte gar nicht groß nachgedacht. Sie hatte nur Jacks breiten, dunklen Umriss gesehen und sich, ohne zu überlegen, in die Büsche gestürzt.
    »Ms Lake!«, rief der Agent. »Zu Ihrer eigenen Sicherheit muss ich Sie bitten, wieder hereinzukommen.«
    Ja, natürlich. Sie befand sich hier draußen im Freien, zusammen mit einem Massenmörder. Ein Mann, der sich zudem noch damit gebrüstet hatte, stets bewaffnet zu sein. Obwohl – genau genommen hatte er sich damit nicht gebrüstet, er hatte es einfach nur sachlich und ruhig gesagt. Aber sie hatte keinen Zweifel, dass er in diesem Augenblick eine Waffe bei sich trug.
    Zu Ihrer eigenen Sicherheit , hatte der Agent gesagt. Kommen Sie wieder rein.
    Jack war bewaffnet. Jack könnte sie verletzen. Wie schmerzlich dieser Gedanke auch war, entsprach es doch der Wahrheit. Oder etwa nicht?
    Ein FBI -Agent stand gleich dort drüben vor ihrem Laden, bereit und willens, sie zu beschützen. Sie musste lediglich zu ihm laufen.
    Also, wieso versteckte sie sich immer noch hinter dem Pavillon? Die Wange gegen das splitterige Holzfundament gepresst, und die Hände liefen in der Kälte auch schon blau an.
    Die Kälte war so intensiv, dass es ein Wunder war, dass Special Agent Butler und Jack nicht ihre Zähne klappern hörten. Sie hatte noch ihre Ladenschuhe an, hübsche schwarze Pumps, die bei diesem Wetter nicht das Allergeringste nützten. Sie waren vollkommen durchnässt und steif vor Kälte. Der Schnee reichte ihr schon bis zur Hälfte ihres Schienbeins, ihre Füße waren irgendwo da unten, verloren in dem kalten, nassen Schneematsch. Sie konnte sie kaum noch spüren. Wenn sie vorhatte loszulaufen, dann jetzt, bevor ihre Füße endgültig zu Eis gefroren waren und man sie aus dem Park tragen musste.
    Sie klammerte sich mit wild klopfendem Herzen an das Messinggeländer, das den runden Pavillon umgab. Sie musste rennen, sie musste …
    »Caroline!«, schrie Jack. »Komm zu mir!«
    Oh Gott! Bei dem Klang seiner Stimme schloss Caroline die Augen. So tief, so beruhigend. Sie kauerte sich noch tiefer in den Schnee. Ihre Wangen waren kalt und nass von geschmolzenem Schnee und von ihren Tränen.
    »Ms Lake!« Special Agent Butler schien sich ihr zu nähern. Die Stimme war gedämpft, aber nur vom Schnee, nicht durch die Entfernung. »Denken Sie daran, was ich Ihnen von Deaver erzählt habe! Er ist ein Mörder. Er wird Sie als Geisel nehmen, um zu entkommen. Schnell, kommen Sie zu mir, ich werde Ihnen Deckung geben!«
    »Oh Gott,

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