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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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die Hitze seines Körpers spüren, intensiver als die des Feuers. Oder jedenfalls fühlte es sich so an.
    Sie war nicht naiv. Nick flirtete mit ihr. Es war zwar zurückhaltend, aber dennoch unverkennbar – das alte Spiel zwischen Mann und Frau, das sie früher so gut und mühelos beherrscht und nun fast vergessen hatte. Wie lange war es her, dass sie mit jemand Attraktivem zum Essen ausgegangen war und geflirtet hatte? Viel zu lange, wenn man ihre starke Reaktion als Maß nahm.
    War es ihm aufgefallen? Seine ausdrucksstarken blauen Augen betrachteten sie aufmerksam. Es war sehr wahrscheinlich, dass sie errötet war. Ihre Haut war wie ein Leuchtfeuer, das jede ihrer Emotionen weithin sichtbar verkündete.
    So ging das gar nicht. Charity zwang sich, sich zurückzulehnen, ihre Nerven zu beruhigen und Nick nichtssagend anzulächeln. Gleichzeitig wollte sie jedoch – schockierenderweise – am liebsten auf seinen Schoß klettern, ihr Gesicht an sein markantes Kinn schmiegen und mit ihren Händen herausfinden, ob er unter seinem eleganten Anzug genauso muskulös war, wie sie es vermutete. Sie wollte ihre Lippen genau dort an seinen Hals legen, wo sie die feine Linie seines Bartansatzes sehen konnte. Seinen Herzschlag an ihrem Mund fühlen, diese glatte gebräunte Haut lecken.
    Himmel. Sie sollte wirklich an etwas anderes denken.
    Nachdem sie begeistert frittierte Mozzarellastangen, winzige Calamari und riesige frittierte Kapern aus Pantelleria geschlemmt hatten, war ihr Tisch bereit.
    Dario erschien wie von Zauberhand und führte sie mit großer Geste zu ihrem Platz. Es war der beste Tisch im Restaurant und es dauerte zehn Minuten, bis sie angemessen saßen. Er half Charity mit ihrem Stuhl, als wäre sie eine Kaiserin, entfernte ein Glas mit einem kleinen Wasserfleck mit einem angeekelten Blick, als wäre es voller Kakerlaken, und lotste sie durch ihre Bestellung. Er schlug vor, dass sie die Weinauswahl ihm überlassen sollten. „Etwas Besonderes für Sie, Miss Charity.“
    Er kam mit einer Flasche Barolo aus ihrem speziellen Vorrat zurück, entkorkte sie geschickt und goss einen Fingerbreit in Nicks Glas. Aber auch als Nick zustimmend nickte, entspannte Dario sich erst, als Charity einen Schluck nahm und lächelte.
    Er hätte sich keine Sorgen machen müssen. Der Wein schmeckte wie flüssiger Sonnenschein.
    „Wundervoll“, murmelte Charity. Dario strahlte und verschwand in der Küche.
    „Nun.“ Nick lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er hatte seine Augen während des gesamten Rituals des Einschenkens nicht von ihrem Gesicht abgewandt. „Mir war nicht klar gewesen, dass ich jemanden von königlichem Geblüt zum Essen eingeladen hatte. Warum haben Sie mir nicht erzählt, dass Sie die Königin von Parker’s Ridge sind?“
    Sie lächelte. „Es war ein wenig übertrieben, oder?“
    „Absolut.“ Er blickt über seine Schulter zu Emilio, der mit einigen Gästen sprach, dann zurück zu ihr. „Sind Sie heimlich mit ihm verwandt?“
    „Nein, natürlich nicht.“ Auch wenn die Vorstellung, der fröhlichen Luraghi-Familie anzugehören, manchmal einfach wundervoll war. Sie war ein Einzelkind, und ihre Eltern waren tot. Ihre einzige Familie waren ihre gebrechliche, kranke Tante und ihr Onkel. „Ich … nun, ich habe Emilios Tochter geholfen, als sie letztes Jahr in die Bücherei kam, um etwas zu recherchieren.“
    „Nach allem, was ich gesehen habe, sind sie Ihnen für etwas weitaus Wichtigeres dankbar. Ihre Hilfe bestand sicher nicht nur darin, einer Schülerin die Dewey-Dezimalklassifikation zu erklären.“
    Sie nahm einen weiteren Schluck von dem wundervollen Wein. „Wir benutzen das System der Kongressbibliothek.“
    „Charity …“
    Sie seufzte und erzählte ihm eine etwas geschönte Version der Wahrheit. „Emilios Familie ist wunderbar. Sie ist sehr weitläufig, und alle stehen sich extrem nah. Aber manchmal kann diese Nähe auch etwas … zu viel werden. Seine jüngste Tochter Anna fühlte sich eingeengt und kam ziemlich häufig in die Bücherei, um Dinge nachzuschlagen. Wir haben uns angefreundet. Sie hatte Probleme in der Schule, aber nach einiger Zeit hat sie sich wieder gefangen.“
    Es war viel schlimmer als das gewesen. Anna Luraghi hatte die Schule geschwänzt, mit Drogen experimentiert und kurz davorgestanden, das ganz harte Zeug auszuprobieren. Sie hatte sich in ein fieses kleines Wiesel verliebt, von dem Charity vermutete, dass er ein Dealer war.
    Anna war damals auf direktem Weg zur völligen

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